Subaru startet mit dem Solterra sein erstes Elektroauto und hat für ein ausgiebiges Kennenlernen in das Hotel Brandlhof in Saalfelden eingeladen.
Der gelernte Redakteur weiß, dass der Brandlhof direkt neben dem ÖAMTC Fahrtechnikzentrum liegt. Und eine Einladung in das Hotel geht stets einher mit einer freudigen Zeit am Testgelände. Nicht unwesentlich ist dabei die im Verhältnis doch recht große Offroad-Spielwiese. Eh klar kann das kein Zufall sein, Subaru und Offroad, das ist unweigerlich miteinander verbunden. Doch dazu später mehr.
Subaru Solterra also. Das elektrische Crossover-Modell ist kein eigener Entwurf von Subaru. Man hat sich hier mit Toyota zusammengetan, einer Liaison, der schon so formidables wie der BRZ entsprungen ist. Da darf man sich dann schon einiges erwarten. Optisch jedenfalls weiß der Solterra ab der ersten Sekunde an zu überzeugen. Wer zwingend eine Schublade braucht, wird sich wohl eine zimmern müssen. Aufschrift: Crossover-SUV mit Coupécharakter.
Das klingt so fesch wie der Subaru live dann tatsächlich auch ist, insbesondere hat uns es wie so oft die Mischung angetan. Schnörkelloses Design und elegante Silhouette liefern sich mit schwarzer Kunststoffbeplankung und bis zu 20“ großen Rädern ein spannendes Match um Aufmerksamkeit. Am Ende tun sich dann alle irgendwie zusammen um ein harmonisches Ganzes zu erschaffen.
Ähnlich läuft es im Interieur. Hier sind es die tolle Verarbeitung, die feinen Materialien und der prominente 12,3“ Touchscreen, die sich gegen die über dem Lenkrad liegenden digitalen Anzeigen behaupten wollen. Man kennt derart Gestaltung bisher nur von den Franzosen. Also alles nur abgeschaut? Nicht ganz, denn das Lenkrad ist im Solterra nicht im Mini-Format gehalten. Das verlangt mitunter etwas mehr Zeit bei der Suche nach der idealen Sitz-bzw. Blickposition. Ist das gelungen, freut man sich über einen Lenkkranz in gewohntem Format.
Jetzt aber ab auf das Testgelände. Der Solterra wird konsequenterweise nur mit Allradantrieb angeboten. Alles andere ließe sich mit der Firmen-DNA nicht vereinbaren. Allrad heißt im E-Zeitalter zwei E-Motoren, die unabhängig voneinander die Vorder- und Hinterräder antreiben. So weit so üblich. Subaru setzt mit X-Mode und Grip Control noch einen drauf. Auf Knopfdruck übernimmt das System die Kontrolle in steilem und rutschigem Gelände, ist Koordinator von quasi allem, bis hin zur optimalen Verteilung vom Drehmoment.
169 Newtonmeter pro Achse, zudem sind da ja noch die 218 PS, die im Gelände portioniert werden müssen. Das System tut dies mit einer stoischen Gelassenheit, selbst in Bereichen, wo man sich selber niemals hinwagen würde. Respekt! Zumal der Solterra auch On-road ein freudvoller Geselle ist, den Sprint von 0 auf 100 km/h in druckvollen 6,9 Sekunden erledigt. Draufgabe ist sein sportliches Fahrwerk, dass dynamisches Fahren fördert, ohne Zugeständnisse beim Komfort zu fordern.
Dass im Rahmen eines solchen Events essentielles wie Reichweite und Ladetalente etwas zu kurz kommen, liegt in der Natur der Sache. Darüber wird in einem ausführlichen Test zu berichten sein. Vorab hier schon mal die Zahlen: Reichweite maximal 468 Kilometer, bis zu 150 kW Ladeleistung.