Den neuen Skoda Kodiaq nur auf seine Größe zu reduzieren würde ihm Unrecht tun. Und das tun wir auch nicht…..tun wir auch nicht…..tun wir auch nicht.
Ja, okay, wir haben übertrieben, natürlich hört man kein Echo, wenn man in den bis 2.105 Liter fassenden Kofferraum hinein schreit. Zudem haben uns die 910 Liter bei aufgestellter Rückbank sowieso mehr beeindruckt. Der Skoda erspart dir die Qual der Wahl in Transportfragen, alles was gedanklich noch in das Aufgabengebiet eines PKW fällt, passt locker in den Tschechen. Dafür ist die Menge an originellen Ausreden, warum dieser eine Koffer doch nicht mit in den Urlaub darf, überschaubar.
Generell ist alles im neuen Kodiaq von stattlichem Ausmaß. Die Anzahl an Ablagen, die Größe des neuen Touchscreens, die „Smart Dials“ genannten Drehregler und natürlich die breite Palette an „Simply Clever“-Ideen. So war der Kodiaq eh immer schon, nahe am Menschen, garniert mit kreativen Ansätzen für einen entspannten Alltag. Relativ neu dagegen ist der ihn umgebende Hauch von Noblesse. Sagen wir so, die Geschichte vom billigeren VW-Bruder ist längstens zu Ende erzählt.
Vielmehr begeistert der Skoda mit edlem und selbstbewusstem Auftreten. So sehen Sieger aus, ein solcher war der Vorgänger und ein solcher wird der Neue auch werden. Beim Design hat man sich dementsprechend für einen evolutionären Zugang entschieden. Es wird einem beim ersten Anblick nicht den Atem verschlagen, am ehesten beeindruckt noch das markante Heck samt aufwendiger Lichtsignatur und die optionalen 20-Zoll Felgen.
Mehr Aha-Effekte hält da schon das Interieur bereit. Eh klar sticht der 13-Zoll große und prominent platzierte Touchscreen sofort ins Auge. Aber nur um gleich von der vor Ablagen strotzenden Mittelkonsole abgelöst zu werden. Dafür musste lediglich der Getriebe-Wählhebel an den Lenkstock auswandern. „Kleine Ursache, große Wirkung“ könnte man sagen, dass über dem Handschuhfach noch ein zusätzlicher Stauraum wartet, rundet das Ablageneldorado ab.
Lässig sind auch die „Smart Dials“, programmierbare Drehregler in einer Größe, auf die wir schon nicht mehr zu hoffen gewagt haben. Sie stellen den Touchscreen in den Schatten, wiewohl auch er mit klarer Struktur zu überzeugen weiß. Cool empfanden wir auch die Möglichkeit, Nervtöter wie den Geschwindigkeitswarner via kleiner Drehwalze am Lenkrad deaktivieren zu können. Ungewöhnlich war, wenn überhaupt, nur die im Blinkerhebel integrierte Bedienung der Scheibenwischer.
Ungewöhnlich mag auch der Antrieb unseres Testwagens scheinen. Weil Diesel und weil angeblich nicht mehr zeitgemäß. 193 PS, 440 Newtonmeter und 6,2 Liter auf 100 Kilometer sprechen eine andere Sprache. Viel mehr ist der 2,0 Liter Turbodiesel die Idealmotorisierung für das große SUV. Akustisch hält er sich zurück, überzeugt mit lässigem Antritt und starkem Durchzug unter der Ägide der 7-Gang-Automatik. Souverän zeigt sich auch das Fahrwerk, Traktion ist dank Allrad immer vorhanden.
Viel Auto also. Aber auch für viel Geld? Jein. Als TDI 4×4 startet der Skoda Kodiaq bei 58.390,00 EUR. Rechnen sie aber lieber mit mehr, weil an Paketen wie „Simply Clever“, „Komfort“ oder „Licht&Sicht“ werden sie nur schwerlich vorbeikommen.
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Echt lässig:
Wir haben ihn gefunden, den eierlegenden Wollmilchskoda.
Echt stressig:
Dass man beim Top-Modell auch bei rund 70.000,00 EUR landen kann.
Echt fett:
Können fünf Erwachsene und ihr Gepäck sein.
Echt schade:
Dass uns der Platz für eine Aufzählung aller „Simply Clever“-Ideen fehlt.
Daten Skoda Kodiaq 4×4 TDI DSG Selection
Motor: 4-Zylinder Turbo-Diesel
Leistung: 193 PS
Max. Drehmoment: 440 Nm / 1750 U.
Testverbrauch: 6,2 Liter
Vmax: 220 km/h
0 auf 100 km/h: 7,8 Sek
Preis ab EUR 58.390,00