Wer aktuell auf Volvo schaut, sieht große Autos mit Elektrifizierung in all ihren Facetten. Und übersieht dabei vielleicht den XC40 in seiner Basisvariante. Ewig schade darum, soviel sei vorab schon verraten.
Und das ist wichtig, denn nur zu oft sind die Einstiegsmodelle nicht mehr als Lockmittel. Kunden anfüttern, neugierig machen und die Falle zuschnappen lassen. Entweder verlässt er den Schauraum mit einer nackten und flügellahmen Prospektleiche oder mit weit weniger Euros als geplant. So oder so wird zuhause Erklärungsbedarf herrschen und man kann ihm dazu nur viel Glück wünschen.
Der Motor.
Aktuell vielleicht
der Beste 3-Zylinder
am Markt.
Freilich lässt sich auch ein Volvo XC40 via Extras in vom Grundpreis relativ weit entfernte Regionen katapultieren. Unser Testwagen zeigt das recht gut, aus attraktiven EUR 34.558,00 wurden am Ende eh auch gut verdaubare EUR 44.475,00. Das gehört sich so unter den Premiums. Der Punkt ist, der XC40 macht auch in der Basisausstattung „Momentum“ eine ganz hervorragende Figur. Jene welche inkludiert bereits Annehmlichkeiten wie LED-Scheinwerfer, 18“-Alus, das „Sensus Connect“-Infotainmentsystem, digitale Instrumente oder eine 2-Zonen-Klimaautomatik.
Wem selbst das zu viel ist, könnte noch eine Stufe auf „Momentum Core“ zurück steigen. Oder, in die andere Richtung, auf „Momentum Pro“ aufrüsten. Doch bleiben wir bei der quasi goldenen Mitte der XC40-Basis und richten den Blick dabei weniger auf was sie nicht hat als darauf was sie hat. Das so typische Volvo-Flair zum Beispiel, seines Zeichens eine Mischung aus feinen Materialien, perfekter Verarbeitung und zuweilen kühl wirkender Reduzierung auf das Wesentliche. Ebenfalls top – generöse Platzverhältnisse für vier Erwachsene, ordentlich Stauraum mit bis zu 1.328 Litern Fassungsvermögen.
Ein ganz wesentlicher Knackpunkt bei Einstiegsversionen ist nicht selten die Motorisierung. Da warten oft nicht mehr zeitgemäße Konstrukte lang vergessener Tage. Der XC40 erstickt diese Befürchtungen im Keim, denn es steht „3-Zylinder Turbo“ am Datenblatt. Einzig die Leistungsdaten machen nachdenklich, 129 PS für ein ausgewachsenes Mittelklasse-SUV, na ja. Dem gegenüber stehen aber 245 Newtonmeter maximales Drehmoment, welches zur allgemeinen Erleichterung bei frühen 1.600 Umdrehungen anliegt und bis 3.000 Umdrehungen auch nicht nachlässt.
Der finale Ritterschlag ereilt das Triebwerk durch die 8-Gang-Geartonic. Sie ist auch das einzige Extra, welches wir bedingungslos empfehlen. Nicht weil wir die 6-Gang-Schaltung auch getestet und als schlecht befunden haben, sondern weil sie einfach so genial mit dem Triebwerk harmoniert. Sie nutzt jedes Newtonmeter optimal, sorgt für einen harmonischen Kraftfluss, holt quasi das Beste aus dem kleinen Motor heraus. Die Geräuschkulisse bleibt dabei genauso zurückhaltend wie der Verbrauch.
Fahrwerk und Lenkung sind sowieso über alle Zweifel erhaben, sind sie doch für weitaus potentere und gewichtigere Antriebe ausgelegt. Entsprechend leichtfüßig, man möchte fast sagen, befreit von unnützen Lasten, gebärt sich der Schwede im Alltag. Conclusio – selten noch hat ein Basismodell so überzeugt wie der XC40 T2. Sie werden schon sehen.
Echt lässig:
Das sich jetzt (fast) jeder einen Volvo leisten kann.
Echt stressig:
Den vielen Extras widerstehen.
Echt fett:
Der Motor. Aktuell vielleicht der Beste 3-Zylinder am Markt.
Echt jetzt:
Das der XC40 via Zweifarblackierung auf Lifestyle macht.
Daten Volvo XC40 T2 Momentum
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 129 PS
Max. Drehmoment: 245 Nm / 1600 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 10,9 Sek
Preis ab EUR 34.558,0