Blöd nur das der Mensch mit zunehmendem Alter immer weniger lacht. Es gilt hier entgegen zu wirken, zum Beispiel mit einer Testfahrt im neuen Toyota GR Supra 3.0.
Ja, richtig gelesen, Toyota.
Man verbindet so manches mit dem größten Autohersteller der Welt, das Meiste davon hat etwas mit Umwelt, Strom und Ladezustand zu tun. Weniger assoziiert werden Dynamik, Sportlichkeit oder ein Sprint von 0 auf 100 km/h in 4,3 Sekunden. Mit dem neuen Supra wird sich das aber schlagartig ändern.
Um nichts anbrennen zu lassen, hat man sich für die Entwicklung mit BMW den bestmöglichen Partner in Sachen Sportwagen ins Boot geholt. Das hat Spuren hinterlassen, Innenraum samt Infotainmentlösung und iDrive-Controller stammen aus München. Beim Design wird man derartige Parallelen nicht finden. Der Supra ist kompromisslos auf Sportwagen getrimmt, taucht beinahe wütend im Rückspiegel auf, um danach dem Überholten nur einen kurzen Blick auf das unruhige und unverwechselbare Heck samt mächtigen Auspuffrohren zu gönnen.
Zumeist wird man vom Supra eh mehr hören als sehen, schon im „Normal“-Modus brüllt sich der Toyota an einem vorbei. Eine „Komfort“ – Einstellung wird man beim GR Supra vergeblich suchen.Letzte Zweifel ob dem Ernst hinter dem ganzen Projekt sollten damit beseitigt sein. Wer sich für den Supra entscheidet sollte wissen, dass er sich für einen reinrassigen Sportwagen entscheidet. Die Sitzposition tief, dass Aussteigen eine Qual, die Sportsitze mit verstellbaren Seitenwangen hart, die Sicht in alle Richtungen bis auf vorne mau, der Lärm ohrenbetäubend. Kurz – ein Traumauto.
Um auch wirklich ein solches zu sein, braucht es aber auch moderne Assistenzsysteme. Nein, Scherz, wir meinten natürlich den passenden Antrieb und ein stimmiges Setup. Im Supra schlägt ein 340 Pferde leistendes Herz, gesegnet mit sechs Zylindern, 500 Newtonmetern und einer Achtgang-Automatik. Als Draufgabe gibt es quasi noch Heckantrieb, ein aktives Differential, ein adaptives Fahrwerk und sportliche Details an allen Ecken und Enden. Derart ausgerüstet liefert der Supra ein fahrdynamisches Feuerwerk.
Man darf hier getrost von einem Gesamtkunstwerk reden. Eh klar tut sich der Antrieb mit gefühlt endlosen Kraftreserven, giftigen Antritt und wunderbaren Sound hervor. Die quasi Verzahnung mit dem Asphalt, die Präzision der Lenkung und der Biss der Bremsen stehen dem aber um nichts nach. Und da reden wir vom „Normal“-Modus. Im „Sport“ zwirbelt sich das alles zur Perfektion hoch, inklusive ein paar ungefährlichen, aber lasziven Heckschwenks. Wie schön, dass es so etwas noch gibt.
Fragen nach dem Verbrauch sind an diesem Punkt ebenso unangebracht wie nach dem Kofferraumvolumen. Freilich, auch ein Raubtier wie der Supra kommt um den Alltag nicht herum. Darum ist würdig und recht, dass die Sportsitze elektrisch verstellbar und beheizbar sind, es ein Soundsystem gibt, Parksensoren und Rückfahrkamera Sicherheit geben. Und unter „Toyota Supra Safety +“ zusammengefasste Assistenzsysteme gibt es auch. Na Gott sei Dank. Der Einstiegspreis für den Toyota GR Supra 3.0 liegt bei EUR 71.900,00. Wir würden ihn auch um EUR 80.000,00 nehmen.
Was er kann:
Einem den Atem verschlagen.
Was er nicht kann:
In der Menge untertauchen. Weder optisch noch akustisch.
Ändern würden wir:
Sollte so ein Auto jemals autonom fahren, DANN gäbe es was zu ändern.
Extralob gibt es:
Für die Zusammenarbeit von BMW und Toyota.
Daten Toyota GR Supra 3.0
Motor: 6-Zylinder Benzinmotor
Leistung: 340 PS
Max. Drehmoment: 500 Nm/4500 U.min.
Testverbrauch: 9,8 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 4,3 Sek
Preis ab EUR 71.900,00