Das strahlende Phönix-Orange Metallic und die extrovertierten 19“ Felgen des Karoq lassen sein Facelift fast in den Hintergrund geraten. Eh nur fast.
Die SUV-Historie im Hause Skoda ist noch relativ kurz, dafür umso erfolgreicher. Kamiq, Karoq und Kodiaq halten sich stabil in den oberen Bereichen der Verkaufshitparade. Dabei überzeugten alle Drei von Anfang an mit unaufgeregtem Design, ausgereifter Technik und den liebgewonnenen „Simply Clever“ Details. Um es vorweg zu nehmen, das Facelift des Karoq hat dieses Konzept nicht über den Haufen geworfen.
Wegen dem ist jetzt aber nicht alles beim Alten geblieben. Ganz wie es sich für eine Vorbereitung auf den zweiten Frühling gehört, wurde die Optik auf den neuesten Stand gebracht. Neue LED-Lichter mit frischer zweitgeteilter Signatur, optionales Matrix LED-Licht, eine markantere Frontschürze und dynamische Blinker sollen entsprechende Kaufanreize setzen. Alles gut gelungen, wie wohl der Karoq weiterhin nicht zwingend aus der Masse der kompakten SUV´s heraussticht. Dafür sorgen bei Bedarf besagte Lackierung und Bereifung unseres Testwagens.
Unweigerlich und ganz an den Bedürfnissen des Marktes orientiert wurde auch das Interieur spürbar aufgewertet. Digitale Anzeigen sind beim neuen Modell Standard, auf Wunsch lässt sich der Innenraum durchwegs mit nachhaltigen Materialien ausstaffieren. Zentrales Bedientool bleibt der große und mittig angebrachte Touchscreen, lediglich für die Klimatisierung bleiben analoge Tasten. Danke dafür. Wählt man die größere „Columbus“ – Infotainmentlösung gilt es sich etwas genauer mit der Bedienung zu beschäftigten. Sagen wir so, „Simply Clever“ – Lösungen sucht man besser wo anders.
Zum Beispiel im Kofferraum, wo die Beleuchtung als Taschenlampe verwendet werden kann, verschiebbare Haken auf den Einkauf warten und Staufächer für allerlei Zeugs aufnahmebereit sind. Weiter Features aus der Wundertüte – Kartenhalter an der Windschutzscheibe, Klapptische an den Vordersitzlehnen oder eine Halterung für ein Tablet im Fond. Zwar nicht „Simply Clever“ zugehörig, aber thematisch passend: Die elektrisch oder per Fußbefehl öffnende Heckklappe, eine 230-Volt Steckdose im Fond und die umklappbare Beifahrersitzlehne. Nicht alles ist serienmäßig, aber für kleines Geld zu haben. Manches blieb dann doch beim Alten.
Für die Motoren gilt das ebenfalls, was Freunde fossiler Brennstoffe mehr freuen wird als Fans elektrischer Zuarbeiter. Wir fuhren den klassischsten Antrieb, den man sich vorstellen kann: 2.0 TDI, 150 PS. Gekoppelt mit einem 7-Gang-DSG und Allradantrieb bis vor kurzem noch logischer Bestseller im Programm. Völlig zu recht. 360 Newtonmeter bei 1.600 Umdrehungen sorgen für einen bulligen Antritt, kräftigen Durchzug und feine Fahrleistungen bei überschaubarem Durst. Sein einziger Nachteil sind wohl die Zeiten, in denen wir leben.
Trotzdem behaupten wir, mit einem Skoda Karoq Style 4×4 TDi DSG ist man für so gut wie alle Szenarien des Alltages bestens gerüstet. Die Ausstattung ist sowohl im Bereich Komfort als auch Assistenzsystemen gut, voll gut wird sie mit Extras wie LED-Matrix, 3-Zonen-Climatronic und dem ein oder anderen Paket. Als Style 4×4 TDI DSG startet der Skoda Karoq bei 42.138,28 EUR.
Echt lässig:
Ein Auto für alle Fälle.
Echt stressig:
Könnte eventuell der Wiederverkauf werden. Aber wer weiß das schon.
Echt fett:
Wie extrovertiert der Karoq auf Wunsch sein kann.
Echt jetzt:
Dass viele günstige Extras am Ende doch einen satten Mehrpreis ergeben.
Daten Skoda Karoq 4×4 Style TDI DSG
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 260 Nm / 1600 U.
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 192 km/h
0 auf 100 km/h: 11,0 Sek
Preis ab EUR 42.138,28