Seit sage und schreibe 1991 gibt es den Opel Astra. Das aktuelle Facelift sorgt für eine aussichtsreiche Zukunft, erst recht im „Sports Tourer“ genannten Kombi. Gerade die knapp 30-jährige Existenz des Opel Astra muss einmal mehr betont werden.
Die Generation Smartphone hat davon ja mitunter keine Ahnung, definiert den Astra lediglich als einen Kompakten unter vielen. Weit entfernt ihr lieben Smombies, der Astra bildet gemeinsam mit dem Golf quasi die Ursuppe der Kompakten. Dabei blieb der Astra immer bei sich und am Puls der Zeit, womit wir endlich die Brücke zum aktuellen Facelift schlagen können.
Typisch 2020 ist der Begriff „Facelift“ nicht ganz stimmig, denn der Großteil der Neuerungen spielt sich in der digitalen Welt ab. Dass man die behutsamen Eingriffe an Front und Heck nicht auf Anhieb erkennt liegt aber auch an der Konfiguration unseres Testwagens. Feuriges „Chilli Rot“ Metallic kombiniert mit schwarzen 17“ Zoll Alu´s geben dem Astra ein Temperament mit auf den Weg, dass es eine Freude ist. In der Minute seines Erblickens haben wir verstanden, warum der Kombi nicht Kombi sondern „Sports Tourer“ heißt.
Im Interieur geht der sportliche Gedanke zu Gunsten des Komforts verloren. Eine feine Kombination freilich, außen hui, innen lässig. Die schon sehr komplette Top-Ausstattung „Ultimate“ beinhaltet feines Zeug wie Navi, Einparkautomatik, DAB-Tuner, adaptive LED-Scheinwerfer und zeitgemäßes Assistenzaufkommen. Unser Proband wurde um einige Extras aufgewertet, voll klimatisierte Ledersitze mit Massagefunktion oder Denon Premium Sound System sind Goodies, wie wir sie voll inhaltlich empfehlen können.
Die Sicht auf das teildigitalisierte Cockpit oder die volle Smartphone Konnektivität bringt uns nochmals auf das Facelift zurück. Die digitalen Errungenschaften stehen dabei in einem recht stimmigen Kontrast zum Armaturenträger selbst. Der Touchscreen ist noch integriert, es gibt Tasten für die wichtigsten Bedienfeatures und Drehregler für Lautstärke&Co. Da sind manch Konkurrenten mittlerweile moderner, wobei, was modernder daran sein soll dreimal auf einen Touchscreen tippen zu müssen bis die Sitzheizung aktiviert ist, hat uns auch noch keiner erklärt. Beim Opel Astra reicht dafür ein Druck auf eine Taste.
Beim Druck auf das Gaspedal passiert auch immer gleich etwas. Vortrieb und Lärmkulisse gehen dabei Hand in Hand, denn wir fuhren den 3-Zylinder Turbodiesel mit 122 PS, 285 Newtonmeter an maximalem Drehmoment und einer 9-Gang-Automatik der ganz feinen Sorte. Ihre Arbeitsweise ist auch das eigentliche High-light des Antriebes, der Rest entspricht dem, was man sich angesichts der Leistungsdaten auch erwartet. Etwas brummiger Sound, gute Fahrleistungen diesseits emotionaler Ausreißer und ein Verbrauch der im Schnitt nie und nimmer sechs Liter erreichen mag.
Für einen ausgewachsenen Kombi mit Platz für die ganze Familie und einem Kofferraumvolumen von 540 bis 1.630 Liter quasi die Idealmotorisierung. So gesehen liefert der Opel Astra ST eine sehr gelungene Performance, man blickt bei Opel zurecht mit breiter Brust in die Zukunft. Was sich auch beim Kaufpreis von EUR 43.148,00 für unseren bis zur Decke ausgestatteten Astra zeigt.
Was er kann:
Verdeutlichen, warum Kombi+Diesel noch immer funktioniert.
Was er nicht kann:
So dynamisch wie die „Chilli Rot“ Lackierung sein.
Ändern würden wir:
Einen Hauch mehr Dämmmaterial verwenden.
Extralob gibt es für:
Die 9-Gang-Automatik.
Daten Opel Astra Sports Tourer 1.5CDTI Aut. Ultimate
Motor: 3-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 122 PS
Max. Drehmoment: 285 Nm bei 1500 U/min
Testverbrauch: 5,7 Liter
Vmax: 205 km/h
0 auf 100 km/h: 11,1 Sek
Preis ab EUR 35.839,00