Endlich Urlaub. Ich lasse das Büro hinter mir und begebe mich für 14 Tage in die größte Wüste der Welt. Kongenialer Partner – der Nissan Navara.
Die Übernahme des mächtigen Pick-up´s erfolgt in Marrakesch. Nissan hat dem Navara vor kurzem ein recht umfassendes Facelift spendiert, was sich vor allem an der etwas weicheren Formensprache und allerlei technischen Errungenschaften widerspiegelt. Geblieben sind freilich Allradantrieb, abenteuerliche Böschungswinkel, eine Wattiefe von 600 mm, ordentliche Zuglast und eine aufnahmefreundliche Ladefläche. Eh klar, sonst würde ich mit ihm ja nicht hier, am Ende der Welt, vor einem riesigen Sandhaufen stehen.
Es kommen leichte Zweifel auf, ob ein All inclusive – Urlaub nicht doch die bessere Wahl gewesen wäre. Das ist aber in dem Moment vergessen, wo ich den Navara geentert habe. Feinste Lederausstattung erfreut meinen Körper, das Nissan Connect Navigationssystem inkl. Around View Monitor und 360-Grad-Rundumsicht erfrischt meine Seele. Aber auch LED-Scheinwerfer, die unverzichtbare Klimaautomatik und die hintere Einparkhilfe heben meine Laune. Keine Angst mehr vor Schweißausbrüchen oder engen Oasen-Parkplätzen. Derart verfeinert läßt der Navara das Nutzfahrzeug weit hinter sich, entspricht mehr einem erdigen Lifestyle-SUV für faire EUR 44.205,00.
Ich starte den Motor, seines Zeichens ein neuer 2,3 Liter 4-Zylinder Common-Railer mit 190 PS, massiven 450 Newtonmetern Drehmoment, gekoppelt an eine 7-Gang-Automatik. Am Start akustisch noch präsent, verlieren sich Dieselgeräusche schon nach den ersten Metern. Dass wir hier keine Skorpione verschrecken. Auf unbefestigten, aber soliden Straßen gebe ich ein wenig Stoff. Willig setzt der Nissan meine Gasbefehle um, begeistert mit sattem Durchzug und einer sanft arbeitenden Automatik. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit liegt hier bei, ja, weiß ich jetzt gar nicht, nehme an was die Umgebung hergibt. Frontradar und Lufthunderter sind nicht zu entdecken, muss also so sein.
Klar hebt sich da ein wenig der Verbrauch, im Schnitt bleibe ich aber immer rund um 8,5 Liter. Mangels Tankstellen inklusive Leberkässemmerl auch gut so. Besonders letztere vermisse ich aktuell ein wenig, ähnlich wie so etwas wie Komfort. Hier, und nur hier, läßt einem der Navara ein wenig das Nutztier spüren. Okay, die Kurvenlage ist auch nicht überragend. Wobei das mehr einer Vermutung entspricht, weil Kurven sich hier gefühlt endlos in die Länge ziehen. Gibt ja weder Bauern noch geschützte Grundstücksansprüche von C-Promis, welche zu berücksichtigen wären.
Dafür gibt es Oasen. Die sind nicht immer leicht zu erreichen, doch erinnere ich hier noch mal an die hervorragende Geländekompetenz des Navara. Und, dank Bergan- und Abfahrhilfe nimmt er auch heiklen Situationen den Schrecken. Vorbei an den Hängen des Atlas-Gebirges, den Sanddünen des Erg Chiaga lande ich schließlich in den Oasen des Dratals. Dort bittet mich eine orientalische Schönheit, ihr Kamel zum Tierarzt zu bringen. Kein Problem, ich stelle das Original-Wüstenschiff auf meine riesige Ladefläche, starte den Motor…..als es mich plötzlich reißt und ich in meinem Schlafzimmer aufwache. Hab ich das alles nur geträumt? Andererseits, was macht das Kamel in meiner Küche?
Was er kann:
Abenteuer in den Alltag bringen.
Was er nicht kann:
In engen Garagen parken.
Extralob gibt es:
Für maximales PKW-feeling.
Ändern würden wir:
Die Urlaubsplanung. Falls der Navara darin nicht vorkommt.
Daten Nissan Navara Tekna
Motor: 4-Zylinder Turbo-Common Rail Diesel
Hubraum: 2.299 ccm
Leistung: 190 PS
Max. Drehmoment: 450 Nm bei 1500 U/min
Testverbrauch: 8,3 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 12,7 Sek.
Preis ab EUR 28.410,00