Mazda spendiert seinem kompakten Bestseller einen neuen Antrieb und beweist dabei einmal mehr, was die Marke vom Mainstream hält.
Genau nichts nämlich. Generell gleichen bei den Japanern Modelle und Antriebe stellenweise einem Kuriositätenkabinett. Roadster alter Schule, neue große SUV´s mit 3.0 Liter Diesel, Wankel-Motor als Range Extender oder frei saugende Benziner mit großem Hubraum. Alles davon ist mehr oder weniger einzigartig und deshalb nicht hoch genug zu bejubeln und mit Dankbarkeit zu belohnen.
Die macht sich auch bei den Verkaufszahlen bemerkbar, Mazda geht es gut und verfügt als relativ kleiner Hersteller über eine erkleckliche Anzahl an Modellen. Mitten drin statt nur dabei: Der Mazda3. Ein klassischer Kompakter im besten Wortsinn, ein Auto von der Sorte wo du dich wunderst, warum irgendwann irgendwer auf die Idee kam, man müsse in die Höhe wachsen. Er herrscht mehr als genug Platz für die meisten Tücken des Alltages, vier Erwachsene sitzen wohlfeil, während deren Taschen im ausreichend großen Kofferraum verweilen.
Zudem besticht der 3er weiterhin mit seiner zugleich dynamischen und eleganten Erscheinung, das mittlerweile fast altehrwürdige „Kodo“-Design hat nichts von seiner Strahlkraft verloren. Die ungewohnte „Jet Black“-Metallic“ samt 18“ Felgen bringt dann auch noch einen Coolnessfaktor mit sich. Damit ist auch schon erklärt, warum zwar Budget für einen neuen Motor, aber nicht für ein Facelift verwendet wurde. War schlicht nicht notwendig.
Bei den Antrieben hat sich Mazda zu einer Verschlankung der Palette entschieden. Während das 186 PS starke Aggregat unangetastet blieb, wurden die Varianten mit 122 bzw. 150 PS im neuen 140 PS starken Motor zusammengefasst. Zugelegt hat er beim Hubraum, der mit 2.5 Liter von beeindruckendem Ausmaß ist. Das und das Plus von 25 Newtonmetern gegenüber der alten 150 PS-Variante garantiert kräftigen und gleichmäßigen Vortrieb ohne emotionale Höhen oder Tiefen.
Sagen wir so, ein erst bei 3.300 Umdrehungen anliegendes maximales Drehmoment brauchte schon früher Zeit zur Eingewöhnung. Die ansatzlose Beschleunigung der E-Autos hat diese Phase eher verlängert als verkürzt. Deshalb unser Tipp: Nehmen sie sich wirklich Zeit für eine Probefahrt, lernen sie den entspannten Charakter und die Laufruhe kennen und lieben. Und überhaupt sprintet der Mazda3 eh in 9,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h, nicht, dass da jemand meint es herrsche Langeweile.
Kann gar nicht sein, denn wir fuhren das Modell mit Sechsgang-Handschaltung. Mutet etwas retro an, traditionell ist man bei Mazda da aber in besten Händen. MX-5 und so, eh schon wissen. Auch beim 3er ist die Schaltung knackig und präzise, das straffe Fahrwerk und das agile Handling bemühen zusätzlich die fahrdynamische Tradition der Japaner. Alles beim Alten quasi, was nicht zuletzt auch beim Interieur eine gute Nachricht ist. Viele Tasten, Dreh-Drück-Regler, cooles Design.
Der Mazda3 2.5L e-Skyactiv G140 startet bei 27.540,00 EUR, DAB-Radio, Navi oder Head-up Display sind schon an Bord. Wir empfehlen trotzdem unser „Exclusive“-Line, wo für 32.590,00 EUR Matrix-LED, BOSE Sound, komplettes Sortiment von Assistenzsystemen, 18“ Felgen und vieles mehr aufgeboten wird.
Echt lässig:
Dass wir endlich wissen wie zeitloses Design in echt aussieht.
Echt stressig:
Die Zeit der Umgewöhnung.
Echt fett:
Eine Taste zur Deaktivierung lästiger Warntöne.
Echt schade:
Dass der Verbrauch höher ausfiel als erwartet.
Daten Mazda3 2.5L e-Skyactiv G140
Motor: 4-Zylinder Benziner
Leistung: 140 PS
Max. Drehmoment: 238 Nm / 3.300 U.
Testverbrauch: 6,9 Liter
Vmax: 206 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 27.540,00