Der Mustang Mach 1 dominiert keine Vergleichstests, erhält keinen Ökopreis und wird wohl nie Auto des Jahres. Trotzdem ist er ein Gewinner.
Allen recht getan ist eine Kunst die keiner kann. Eine immer wieder geltende Wahrheit, die im Ford Mustang Mach 1 ihr automobiles zuhause gefunden hat. Die Einen lieben diese Fahrzeug für seinen Antrieb und seine gesamte Machart. Die Anderen hassen dieses Fahrzeug – für seinen Antrieb und seine gesamte Machart. Natürlich ist ein Durchschnittsverbrauch von rund 12 Litern auf 100 Kilometer nicht mehr zeitgemäß, ist ein frei atmender V8 Benziner eine aussterbende Spezies und eine 6-Gang-Handschaltung voll retro.
Aber, und jetzt kommt´s, ein Mustang Mach 1 wird nicht jenes Auto sein, mit welchem man den Einkauf erledigt oder die Kinder von der Schule abholt. Ein lässiger Trip nach Südtirol in das feine 4-Sterne S Hotel Hanswirt in Südtirol schon eher. Und vielleicht noch essentieller: Ein Mustang Mach 1 ist für die Ewigkeit gebaut. Kein Akkuwechsel nach 10 Jahren, keine Schrottpresse nach 15 Jahren. Ein Mustang blubbert auch noch in 30 Jahren der gesamten Nachbarschaft die Nackenhaare in Habt Acht-Position. Das ist wahre Nachhaltigkeit.
Der Mach 1 setzt dem aktuellen Mustang am Ende seines Lebenszyklus noch ein Rufzeichen. Wir wissen das deshalb, weil mitten in unseren Test die Pressemeldung vom neuen Mustang in der dann siebten Generation platzte. Gut, feiern wir eben die Zukunft auch gleich mit. „Mach 1“ steht bei Mustang für einen leicht erstarkten Motor, eine optimierte Fahrdynamik wie unter anderem via Fahrwerkskomponenten aus dem Shelby GT und diverse „Mach 1“ – Zitate. Optisch trägt der Mustang mit schwarzen Felgen, der „Cyber Orange Metallic“-Lackierung und schwarzen Streifen auf der Motorhaube und den Seiten mächtig auf.
Damit die Augen auch das zu sehen bekommen, was die Ohren längst vernommen haben. Der V8 Benziner röchelt und brabbelt bereits am Stand, dass einem ganz warm ums Herz wird. Ermuntert man dann die 460 PS ihrem Dasein einen Sinn zu geben, belohnt einen das Triebwerk mit seinem unvergleichlich orgiastischen Sound. Gleichzeitig geht freilich auch gewaltig etwas weiter. In 4,8 Sekunden sprintet das Ungetüm von 0 auf 100 km/h. Spät anliegende 529 Newtonmeter (bei 4.900 Umdrehungen) ermutigen zur Drehfreude, was wiederum die Geräuschkulisse weiter zuspitzt, was wiederum die Drehfreude bedient. Eine Positivspirale.
Der Handschalter ist ein Gedicht an Präzision, die weiße Kugel am Ganghebel an Originalität nicht zu überbieten. Die Recaro-Sportsitze und die im Sport Plus-Modus straffe Federung sind weitere Spaßoptimierer. Seine Faszination entwickelt der Mach 1 aber auch im entspannten Gleiten im Normal-Modus. Bei 70 km/h im 6. Gang in den Recaro-Sitzen lümmeln, die stilsicheren Kippschalter und die mit Chrom umrandeten Drehregler bewundern, sich über die feine Verarbeitung freuen und sich mit dem Ford SYNC 3 Infotainmentsystem inklusive Navi beschäftigen. Nur das B&O-Soundsystem bleibt unbeachtet. Ungehört. Der Ford Mustang Mach 1 startet bei 82.400,00 EUR.
Echt lässig:
Alles.
Echt stressig:
Nichts.
Echt fett:
Dass es einen Drag-Modus für die Rennstrecke gibt
Echt jetzt:
Dass man Sound auch fühlen kann.
Daten Ford Mustang Mach 1
Motor: 8-Zylinder Benziner
Leistung: 460 PS
Max. Drehmoment: 529 Nm / 4.900 U.
Testverbrauch: 11,8 Liter
Vmax: 267 km/h
0 auf 100 km/h: 4,8 Sek
Preis ab EUR 82.400,00