Der BMW XM wirkt wie eine rollende Kampfansage an alle Gutmenschen, was wir, verdorben wie wir sind, ziemlich cool finden.
Was fällt Ihnen bei einem Gewicht von 2,7 Tonnen und einer Länge von 5,11 Meter ein? Richtig, bestimmt kein Auto. Schon gar kein BMW und schon überhaupt nicht ein echtes M-Modell. Da müssen sie jetzt aber nicht ihre eigene Fantasielosigkeit beklagen, wem sowas einfällt der hat ja definitiv einen kompletten…..Hang zur Maßlosigkeit. Da verwundern dann die 653 PS oder die 800 Newtonmeter auch nicht mehr. Im Gegenteil, da wird alles schon wieder stimmig. Schlüssig.
XM also. Ein völlig eigenständiges M-Modell, optisch irgendwo zwischen X7 und iX angesiedelt, letztlich dann aber doch eine ganz eigenständige und andere Nummer. Dabei ist es nicht seine schiere Größe allein, die alle Blicke auf sich zieht. Es sind eher Details und Designkniffe, die bewusst dicker auftragen als alles, was einem sonst geläufig ist. Optionale 23“ Nightgold Felgen, beleuchtete BMW Niere, goldene Akzente an Front und Heck und Goldstreifen an der Seite sichern dem eh schon imposanten SUV ungeteilte Aufmerksamkeit.
Die Reaktionen sind geteilter Meinung. Höflich formuliert. Hochgezogene Nasen sind in der Mehrheit, wir glauben aber, dass manche sich einfach nicht trauen ihre Sympathie für dieses wunderbare Trumm Technik öffentlich zu bekunden. Oder aber, weil ihnen der Luxus im Interieur verwehrt bleibt. Ein M-Modell mag primär dem Sport verpflichtet sein, der XM aber ist mindestens genauso eine Wellnessoase. Exklusives Vintage Leder, klimatisierte Ledersitze, beleuchteter Dachhimmel mit Prismenstuktur und eine M Lounge samt Polster auf der Rückbank bezaubern.
Dass Platz ohne Ende herrscht muss nicht extra erwähnt werden, dass der Luxus bis auf das geniale Bowers&Wilkins Diamond Surround System serienmäßig ist schon. Würden nicht die beiden roten M-Tasten hinter dem Lenkrad lauern, man könnte meinen, der XM ist ein reiner Luxusschlitten. Hochklassige Materialien, perfekte Verarbeitung, ein digitales Wunderland und das bei Bedarf verbindliche adaptive Fahrwerk samt elektronisch gesteuerter Stoßdämpfer lullen die Insassen quasi ein.
Doch wehe wenn er losgelassen. Wenn der 489 PS starke aufgeladenen 4,4 Liter-V8 und der 197 PS starke E-Motor zur Vollstreckung antreten, scheinen physikalische Gesetze temporär außer Kraft gesetzt. Der Bulle stürmt in 4,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h, stilgerecht untermalt von einem laut bollernden Sound. Ja ja, der XM ist ein Plug-in-Hybrid, schafft in völliger Stille rein elektrisch beachtliche 88 Kilometer, aber das bleibt eher ein nice to have. Weil you must erleben, was der XM zu leisten vermag.
Noch beeindruckender ist sein querdymanisches Potential. Klassisch M sind alle erdenklichen Parameter verstellbar. Ist von Motor über Getriebe bis hin zur Bremse alles auf „Sport plus“ gestellt, durcheilt der XM Kurven wie kaum ein Monster-SUV vor ihm. Grenzen setzen eher das eigene (Un)Vermögen und der Respekt vor der schieren Masse. Und vorm Preis. Bei 174.100,00 EUR startet der XM. Scheint völlig angemessen.
Echt lässig:
Masse mal Beschleunigung.
Echt stressig:
Ständig und überall im Mittelpunkt zu stehen.
Echt fett:
23“ Räder.
Echt jetzt:
Dass er als XM „Red Label“ sogar 748 PS hat.
Daten BMW XM
Motor: Achtzylinder Bi-Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 653 PS
Max. Drehmoment: 800 Nm / 2750 U.
Testverbrauch: ca. 11,2 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 4,3 Sek
Preis ab EUR 174.100,00