Es gibt wenig Schöneres als mit einem Porsche Taycan die Gegend unsicher zu machen. Dank Cross Turismo neuerdings auch abseits gepflasterter Pfade.
Die Faszination „Taycan“ hat seit seiner Präsentation nichts an Strahlkraft verloren. Sieht man Einen, ist die Freude groß und der Tag ein besserer. Diesen Dienst an der Gesellschaft baut Porsche eifrig aus, neben dem Sport Turismo nun eben mit unserem Testwagen, dem Cross Turismo. Von ihm sollen sich jene angesprochen fühlen, die es gerne etwas rustikaler haben, etwas offroadiger. Und wenn es auch nur für die Abenteuer im Kopf ist.
Gleichzeitig aber ist der Cross Turismo auch ein Praktiker, im Bereich der E-Supersportwagen überhaupt der Einzige. Das Wort „Kombi“ liegt einem unweigerlich auf der Zunge, er hat ja auch einen Heckscheibenwischer, da darf sich keiner wundern. Zudem eröffnet die weit aufschwingende Heckklappe einen 446 Liter fassenden Kofferraum, komfortabel zu beladen und via umlegbare Rücksitzlehnen auf 1.212 Liter erweiterbar. Sei´s drum, wir bleiben trotzdem bei Cross Turismo, der Stimmung wegen.
Denn er mag praktisch sein, und ja, Porsche hat für ihn einen eigenen Heckträger für bis zu drei Fahrrädern kreiert. Doch bleibt er ein Sportwagen der Extraklasse, der auch so behandelt werden will, so gefahren werden will, so wahrgenommen werden will. Das ungemein wuchtige, gleichzeitig aber sehr stilvoll integrierte Heck mit seinem durchgehend LED-Leuchtband will genau so die Serpentinen dieser Welt erobern wie ein jeder Taycan.
Die 20 Millimeter Höherlegung des Cross Turismo spielen dabei überhaupt keine Rolle. Im Bedarfsfall lässt sich damit im wörtlichen Sinn viel Staub aufwirbeln, der dazugehörige „Gravel“-Mode für verbesserte Offroadeigenschaften wäre dabei auszuwählen. Onroad werden es eher die Modi „Sport“ oder „Sport plus“ sein. „Range“ steht noch zur Wahl bei knapper Reichweite, „Normal“ für, nun ja, normal. Was auch immer das in einem 490 PS starken Taycan 4S Cross Turismo heißen mag.
Via Overboost sind es sogar 571 PS, das maximale Drehmoment gibt sich mit 650 Newtonmeter auch nicht gerade bescheiden. In 4,1 Sekunden fällt auf dem Weg Richtung Orbit die 100 km/h-Marke, die Zwei-Gang Automatik sorgt hier für einen zusätzlichen Kick. Ähnlich berauschend sind Durchzug, Verzögerung, Handling. Alles was in irgendeiner Form mit Dynamik zu tun hat, macht sich der Taycan untertan. Da ändert auch der 93,4 kWh große Akku nichts daran. Sein Gewicht verliert sich in dem traumwandlerisch sicheren Fahrwerk.
Gleichzeitig ermöglicht er gute Reichweiten, im Mix sind 400 Kilometer auch an kalten Tagen kein Problem. Mit 270 kW maximaler Ladeleistung ist der Taycan auch auf der Kabelautobahn auf der Überholspur. Und wie zu erwarten auch bei der Preisgestaltung. Der 4S startet bei 114.766,00 EUR, dabei wird es nicht bleiben, unter den Extras findet sich banales wie Sitzheizung neben besonderem wie 21-Zoll Räder, Wärmepumpe oder adaptive Sportsitze. Perfekte Verarbeitung und eine digitale Wunderwelt sind serienmäßig.
Echt lässig:
Das laut „Dynamik“ schreiende Design.
Echt stressig:
Auf den ersten Blick die vielen Touchscreens.
Echt fett:
800 Volt Systemspannung für reduzierte Ladedauer und hohe Dauerleistung.
Echt jetzt:
Die Vorstellung was der Turbo S mit 761 PS anstellen kann.
Daten Porsche Taycan 4S Cross Turismo
Motor: 93,4 kWh Lithium-Ionen-Batterie
Leistung: 490 PS
Max. Drehmoment: 650 Nm
Reichweite: ca. 400 km
Vmax: 240 km/h
0 auf 100 km/h: 4,1 Sek
Preis ab EUR 114.766,00