Vor kurzem wurde der Modelljahrgang 2024 des Polestar 2 vorgestellt. Ein Grund mehr, sich den Polestar 2 anno 2023 genauer anzusehen.
Man kennt das ja, ein Modellwechsel oder Facelift steht vor der Tür, alle Details zu den Neuerungen liegen auf dem Tisch. Gretchenfrage: Den Alten nehmen oder auf den Neuen warten? Der 2024er Polestar 2 hätte schon einiges zu bieten. Neue Motoren mit mehr Power und mehr Reichweite, Heckantrieb für die Single-Motor Variante, neues Design, umfangreichere Serienausstattung. Freilich, bei den derzeit üblichen Lieferzeiten für neue E-Autos ist davon auszugehen, dass es auch 2024 werden wird, bis der Modelljahrgang 2024 in der Garage steht.
Okay, das alleine mag noch kein Grund sein, zumal Geduld ja auch eine Tugend ist. Das triftigste Argument pro Jahrgang 2023 ist der Polestar 2 selber. Wir fuhren die Single-Motor Standard Range Variante im Basis-Trimm, quasi das Einstiegsmodell, und wären zu keiner Zeit auf die Idee gekommen, dass es da jetzt aber echt höchste Eisenbahn für einen Nachfolger wäre. Ist ja recht und gut wenn die Ausstattung aufgewertet wird, angesichts von 19 Zoll-Felgen, Metallic-Lackierung, E-Heckklappe, Rückfahrkamera, LED-Scheinwerfer, 2-Zonen-Klima, Sitzheizung, Tempomat und vielem mehr hat es uns aber an nichts gefehlt.
In das Wesen des 2ers haben wir uns ohnehin vom Start weg verliebt. E-Autos feiern ja gern ihre Größe und ihre luftigen Innenräume. Uns haben aber die Kompaktheit, die leicht beengenden, aber nicht zu engen Platzverhältnisse des Polestar total angesprochen. Man wird quasi eins mit seinem Auto, fühlt sich voll integriert, Slimline statt Jogginghose. Trotzdem kommt Bequemlichkeit auf, mit Einschränkungen in der zweiten Reihe, ohne Einschränkungen beim Gepäckraum. In Sachen Bedienung gilt altbekanntes: Großer Touchscreen mit vielen Möglichkeiten und kurzer Eingewöhnungsphase.
Klare Sache, der Polestar 2 richtet sich direkt an die sportaffinen Elektriker. Der neue Jahrgang setzt als Hecktriebler dahinter noch drei Rufzeichen, aber auch unser Modell machte fahrdynamisch eine Menge Spaß. Das eher straffe Fahrwerk und die direkte Lenkung unterstützen den Frontriebler nach Leibeskräften, den Rest übernehmen die standfesten Bremsen und das schnell liebgewonnene One-Pedal-Driving. Nur zu Erinnerung – wir reden hier vom Basismodell, ohne zweiten Motor, Performance-Fahrwerk oder Öhlins Stoßdämpfer.
Der Einzelkämpfer unter der Motorhaube verfügt über ausreichend Potential für allerhand Schabernack. 231 PS und 330 Newtonmeter sorgen für druckvollen Antritt und tolle Elastizität, in 7,4 Sekunden beschleunigt der Polestar von 0 auf 100 m/h. Schon klar, im Elektroautouniversum ist das keine große Nummer, aber beim Schweden überzeugt das in sich stimmige Gesamtkonzept. Dazu braucht es freilich auch eine herzeigbare Reichweite samt flotter Ladekapazität. 478 Kilometer und bis zu 130 kW hat der Polestar 2 hier vorzuweisen, mit den üblichen witterungsbedingten Einschränkungen.
Beim Nachfolger würden hier 518 Kilometer und 135 kW stehen, dafür aber auch ein Kaufpreis von 51.190,00 EUR statt 50.390,00 EUR. Die Entscheidung liegt bei ihnen.
Echt lässig:
Das Gefühl in einem kompakten Sportwagen zu sitzen.
Echt stressig:
Die Entscheidung pro oder contra dem aktuellen Jahrgang.
Echt fett:
Das man bei seiner Entscheidung aber eh nichts falsch machen kann.
Echt jetzt:
Die Selbstverständlichkeit, mit der wir Polestar als eigene Marke wahrnehmen und schätzen.
Daten Polestar 2 Standard Range Single Motor
Motor: 69,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Brutto)
Leistung: 231 PS
Max. Drehmoment: 330 Nm
Reichweite: ca. 390 km
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 7,4 Sek
Preis ab 50.390,00 EUR