Der Jeep Compass wird gern in einem Atemzug mit diversen SUV´s genannt. Das ist erstens Themenverfehlung und zweitens erst recht in der Trailhawk-Variante.
Die SUV-Welle machte in den letzten Jahren vor niemandem halt. Schon gar nicht von ihren Vorreitern und nahen Verwandten, den Geländeautos. Selbst Jeep, beseelt mit einem felsenfesten und historisch verbürgten Image sah sich plötzlich in einer Lade mit höhergelegten 2WD-Kleinwagen. Dabei ist die Sache ja eigentlich ganz einfach: Ein Jeep hat alle Vorteile eines SUV´s, bietet darüber hinaus aber noch ein hohes Maß an Geländetauglichkeit samt rustikalem Charme.
Damit ist der Jeep Compass perfekt beschrieben, wobei sich zur Manifestierung schon der Griff zur „Trailhawk“-Variante empfiehlt. Er ist quasi das heimliche Top-Modell, preislich knapp unter dem auf Sport getrimmten „S“ angesiedelt. Der sieht mit allerlei Schwellern und 19“ Alu´s eh cool aus, wirkt letztlich aber eher unstimmig. Wenn es schon unbedingt sportlich sein muss, dann bitte im Gelände. Und da gehören höhergelegtes Fahrwerk, Offroad-Stoßstange und Abschlepphaken vom „Trailhwak“ in Wirklichkeit auch hin.
Aber klar, dass Leben ist zumeist kein Abenteuerspielplatz und auch ein Compass wird überwiegend Asphalt unter seinen Gummis spüren. Der Alltag zwang Jeep auch motorisch neue Denkansätze auf, Allradantrieb ist beim Compass zwangsvermählt mit Plug-in-Antrieb. Man kennt das, ein starker Turbobenziner treibt die Vorderräder an, die Hinterachse übernimmt ein E-Motor. Der Jeep-Flair findet sich in einem zuschaltbaren Reduktionsgetriebe und der Möglichkeit, den Allrad permanent werken zu lassen.
Positive Nebeneffekte: Als PHEV ist der Compass von der NoVa befreit. Und in der von uns getesteten Top-Variante ist er mit einer Systemleistung von 240 PS auch On-Road ein echter Spaßmacher. In 7,3 Sekunden sprintet er von 0 auf 100 km/h, wer mag kann mit ihm 200 km/h schnell fahren. Wir schätzen, dass werden die Wenigsten tatsächlich nutzen. Der kleine Tank und der potentiell hohe Verbrauch sind dem auch nicht zuträglich. Entgegenwirken lässt sich dem mit regelmäßigem Laden, ist der 11,4 kWh Akku voll, schafft der Compass 44 elektrische Kilometer.
Das Zusammenspiel der Motoren läuft gut, bei der Dosierung zwischen sanftem Anfahren und Volllast taten wir uns gelegentlich etwas schwer. An sich kann man aber getrost im Hybrid-Modus alles der Technik überlassen, das straffe, aber nicht unkomfortable Fahrwerk genießen und sich über ein modernes und gut verarbeitetes Interieur freuen. Digitale Anzeigen, 10,1“ Touchscreen und reichlich Leder sorgen für ein modernes und freundliches Ambiente. Platz herrscht mehr als genug, da die Akkus im Mitteltunnel verbaut sind, behält auch der Kofferraum sein gutes Format.
Als „Trailhawk“ offeriert der Jeep Compass eine feine Ausstattung, für einen Hauch von Luxus abseits von Keyless, Zwei-Zonen-Klima und Rückfahrkamera braucht es den Griff zu attraktiv gestalteten Paketen. Es spricht ja auch Offroad nichts gegen Alpine-Premium-Sound, 360° Kamera, klimatisierte Ledersitze oder Schiebedach. Der Jeep Compass Trailhawk 1.3 PHEV startet bei 49.290,00 EUR.
Echt lässig:
Das unverkennbare Design.
Echt stressig:
Reichweite diesseits der 500 Kilometer.
Echt fett:
Wie das unverwüstliche Image der Marke stets mitschwingt.
Echt jetzt:
Preislich ist er schon eine Ansage.
Daten Jeep Compass 240 PS 1.3 PHEV AT 4xe
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 240 PS
Testverbrauch: ca. 7,5 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 7,3 Sek
Preis ab EUR 49.290,00