Wer sagt, elektrische City-SUV´s sehen langweilig aus und entfachen keine Emotionen, ist den neuen DS3 E-Tense noch nicht gefahren.
Eigentlich, so sagt man, sollte es einem ja egal sein, was die Anderen denken. Wir bringen das ja auch unseren Kindern bei, ihr Tun und Handeln frei zu gestalten. Dabei ertappen wir uns aber selber immer wieder, wie wir uns schwer tun die eigenen Regeln einzuhalten. Bestes Beispiel – das Auto. Es könnte uns zum Beispiel komplett egal sein, was der Nachbar zu unserem neuen Schätzchen sagt. Solche Menschen soll es angeblich wirklich geben.
Wer davon das ziemliche Gegenteil ist, hat bestimmt schon ein oder mehrere Augen auf die französische Edelmarke DS geworfen. Falls nicht, hier die Kurzbeschreibung: Extravagante Premiummarke mit unverwechselbarem Design. Der Clou daran ist, das DS die gehörige Portion Extravaganz quasi demokratisiert hat. Sprich, neben den offensichtlichen Platzhirschen DS7 und DS9 strotzt auch der 3er als Einstieg in die DS-Welt mit einem einzigartigen Design.
Mit dem letzten Facelift wurde das ordentlich modernisiert, wir würden fast sagen, dramatisiert. Die neuen LED-Scheinwerfer samt markantem Look, der erweiterte Wabengrill und viele kleine Details stehen dem DS3 gut. Den Rest übernimmt die sportlich-dynamische Seitenlinie mit Coupéanleihen. Verwechslungsgefahr wie gesagt ausgeschlossen, da macht es dann auch nichts, dass es mit „Diva-Rot“ nur einen Farbklecks bei den sonst eher monoton gehaltenen Lackierungen gibt.
Das Interieur übernimmt den Schwung des Exterieurs dabei gekonnt, auch hier würde selbst eine Blindverkostung zu einem klaren Ergebnis kommen. Das will was heißen in einer Zeit, wo sich gefühlt eh alles um den Touchscreen und seine Größe dreht. Na dann: 10,3 Zoll groß und in idealer Griff- und Sichtweite angebracht. So weit so normal, stilprägender sind die zentralen Bedienelemente und Luftdüsen im Rhombenformat und die Softtouch-Tasten in der Mittelkonsole. Kein Ausbund an Bedienfreude, aber wenn mal verinnerlicht, ein Selbstläufer.
Das alleine wäre schon lässig, aber der DS3 kann noch mehr. Wir zitieren aus der Preisliste: „Nappaleder Basalt-Schwarz im Bracelet-Finish. Dekorelemente in Nappaleder Basalt-Schwarz mit Perlenstichziernähten“. Da sagen jetzt vielleicht doch Worte mehr als Augen. Es sieht jedenfalls so gut aus wie es klingt, ist auch noch wunderbar verarbeitet. Und weil Teil der Top-Ausstattung „Opera“ sind die Sitze elektrisch einstellbar, beheizbar und mit Massagefunktion versehen.
Entspannung ist angesagt, da passt der lautlose und drehmomentstarke E-Antrieb ganz wunderbar dazu. Das Facelift bescherte auch dem DS3 den neuen Motor. 156 PS Spitzenleistung und 260 Newtonmeter liefern feine Fahrleistungen, die Power reicht auch für etwas Spaß im Hinterland. Die Rekuperation offeriert zwei Einstellungen, was genauso reicht wie die maximale Ladeleistung von 100 kW und die WLTP-Reichweite von 395 Kilometern. Weil letztlich ja schon City-SUV.
Beim „Opera“ sind Goodies wie Head-up Display, 18-Zoll Räder, Keyless, Sound-System, 360° Kamera und vieles mehr serienmäßig. Was dann auch den stolzen Preis von 50.390,00 EUR etwas relativiert.
Echt lässig:
Mittelgroßes Auto mit riesengroßem Verwöhnpotential.
Echt stressig:
Das Preisniveau. Immerhin, der auch nicht fade „Bastille“ startet bei 43.320,00 EUR.
Echt fett:
Der kompromisslose Zugang zu eigenständigem Design.
Echt schade:
Dass man eher selten DS-Modelle sieht. Zu selten.
Daten DS3 E-Tense Opera
Motor: 50,8 kWh Batterie (Netto)
Leistung: 156 PS
Max. Drehmoment: 270 Nm
Reichweite: ca. 340 km
Vmax: 170 km/h
0 auf 100 km/h: 9,1 Sek
Preis ab 50.390,00 EUR (exklusive Förderungen)