Den Citroën C5 X als Plug-in-Hybrid kennen wir bereits. Jetzt fand sich der Basisbenziner bei uns ein und lieferte einige interessante Erkenntnisse.
In unseren gemeinsamen zwei Wochen mit dem großen Franzosen führten wir gefühlt zwei voneinander getrennte Tests durch. Zum einen schauten wir uns den C5 X an sich genauer an. Zum anderen ertappten wir uns immer wieder beim Vergleich zwischen dem 131 PS starken Pure Tech Turbo-Dreizylinder und dem gängigeren Plug-in-Hybrid. Kleines Fazit vorweg: Unabhängig vom Motor bleibt der Citroën der, der er ist.
Wer sich also so wie wir in die markante Front, das frivole breite Heck oder die einzigartige Kombination aus eleganter Silhouette und hochgelegter Karosserie samt Anbauteile verliebt hat, kann sich schon mal entspannt zurücklehnen. Der C5 X ist und bleibt ein Crossover im besten Sinne. Ob höhergelegter Kombi, geduckter SUV oder extrovertierte Reiselimousine, ganz egal, da hat jeder seine ganz eigene Schublade. Mitunter auch eine, die uns so gar nicht eingefallen wäre.
Wenig überraschend gilt für das Interieur ähnliches, wie wohl sich der Franzose hier zu viel an Extrovertiertheit verkneift. Von Langeweile zu sprechen würde zu weit gehen, man erfreut sich halt eher daran, dass Unverzichtbares wie ein zentraler Touchscreen oder digitale Anzeigen logisch aufgebaut sind und eine so schöne wie klare Darstellungen liefern. Zudem gestaltet sich die Bedienung recht freundlich, den restlichen Anlass zum Grund der Freude übernehmen die feinen Materialien und die hervorragende Verarbeitung.
Doch reden wir endlich über den Elefanten im Raum, seines Zeichens ein etwas schmalbrüstiger Turbobenziner mit drei Zylindern. 131 PS und maximal 230 Newtonmeter treffen auf knapp zweit Tonnen Lebendgewicht. Einen Gutteil davon darf die Geräuschdämmung für sich reklamieren, eine unrunden Lauf haben wir zu keiner Sekunde wahrgenommen. Auch haben wir keinen Mangel an Kraft bemerkt, wofür die 8-Gang-Automatik verantwortlich ist: Gefühlt waren wir ständig im idealen Drehmomentbereich unterwegs, entsprechend spritzig ging der C5 X zu Werke.
Im Alltag muss man sich schon sehr bewusst Momente suchen, wo einem der Sinn nach mehr Pferden kommt. Vollbesetzt wahrscheinlich, ab 160 km/h womöglich, im Wettlauf gegen die Zeit wohl auch. Anders gesagt, eher selten bis nie, schon gar nicht im Leben eines Citroën. So fällt es dann auch relativ leicht, den Verbrauch im Bereich von sechs Litern zu halten. Forsch unterwegs im Sport-Modus ändert daran eher wenig. Was angesichts der „Advanced Comfort“-Technik sowieso einer kompletten Themenverfehlung gleicht.
Stiehlt der Pure Tech dem Plug-in-Hybrid tatsächlich die Show? Klare Antwort: Jein. In Sachen Fahrleistungen fährt schon der 180 PS Plug-in-Hybrid klar in einer eigenen Liga. Zudem ist das Sparpotential beim Verbrauch ungleich größer, und seine grüne Weste darf man ja auch nicht übersehen. Da hält der Pure Tech mit immerhin 60 Liter mehr Kofferraumvolumen. Mehr noch aber mit seinem Ab-Preis. Der liegt mit 39.230,00 EUR über 7.000,00 EUR unter jenem des günstigsten Plug-in-Hybriden.
Echt lässig:
Ein Komfortgigant mit Vernunftmotor.
Echt stressig:
Nichts. Erst recht nicht das Verstauen eines Ladekabels.
Echt fett:
Das Heck. Und was da alles reinpasst.
Echt jetzt:
Dass ein motorisches Auslaufmodell so überzeugen kann.
Daten Citroën C5 X Pure Tech 130 EAT8
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 131 PS
Max. Drehmoment: 230 Nm / 1.700 Umdrehungen
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 210 km/h
0 auf 100 km/h: 11,3 Sek
Preis ab EUR 39.230,00