Die Sportwagenikone aus Ingolstadt feiert auf der Großglockner Hochalpenstraße ihren 25. Geburtstag. Mittendrin – wir und drei Generationen Audi TT.
Wir stellen fest – die Events, bei denen es etwas zu feiern gibt, zugleich aber auch Wehmut mitschwingt, werden tendenziell mehr. Das Jahr 2035 und die E-Autos werfen ihre Schatten voraus, und man kann sagen, hinterm Steuer eines Audi TT „Iconic Edition“, mit dem legendären und 400 PS starken Fünf-Zylinder-Benziner beseelt, war die Vorfreude darauf schon mal größer. Vornehm ausgedrückt.
Die dritte Generation des Audi TT wird die letzte sein. Es wird schon wieder etwas flaches, sportliches und emotionales in der Richtung geben. Was? Wann? Darauf gibt es keine Antwort. Von dem her sei allen, die schon ein- oder mehrmals mit dem Erwerb eines TT kokettiert haben, ein Kauf empfohlen. Das Budget spielt dabei keine so große Rolle. Freilich, besagte „Iconic Edition“ fetzt einem die Wurst vom Brot, aber den Kern der Sache, die Freude am Fahren nämlich, beherrscht auch die erste Generation noch immer perfekt.
25 Jahre Audi TT also. 1995 wurde er auf der IAA in Frankfurt (Sideinfo – das war einst eine große Automesse) eine Studie vom Audi TT Coupé. Das Feedback war ein Tsunami an Begeisterung, wir alle wissen was danach kam. Coupé, Roadster und diese eine famose Werbung, in welcher der Biker hinter dem Steuer des TT weiterhin andere Biker grüßt. Hier hielt die Werbung ausnahmsweise, was sie versprach.
Und das tut sie heute noch. Auf der Großglockner Hochalpenstraße lief die erste Generation zur Höchstform auf. Als Leichtgewicht fraß sie Kurven wie zu ihren besten Zeiten, die im Vergleich fast bescheidene Leistung von zu meist 190 PS hatte mit der Flunder leichtes Spiel. Dass dabei noch alles so herrlich mechanisch abläuft, und man das auch spürt, übt den finalen Reiz der ersten Generation aus.
Eh klar kann und konnte Generation zwei alles noch besser. Bei ihr gab es zum ersten Mal auch ein RS-Modell, dass zur Freude aller auch für Testfahrten bereit stand. Wobei wir hier schon von einem echten Sportwagen reden. Einer der gefordert und, Verzeihung, getreten werden will. Einfach nur um zeigen zu können, was er kann. Und das ist viel, man kennt ihm sein Alter nur dort an wo es Spaß macht – beim unfassbar knackigen 6-Gang-Schaltgetriebe.
Der aktuelle TT wirkt dabei schon spürbar moderner. Technischer. Digitaler. Das kann man mögen oder auch nicht. Gegen digitale Anzeigen, 7-Gang S-Tronic und LED Matrix-Lichter haben wir per se nichts einzuwenden. Im Kern setzt der aktuelle TT die Tradition seiner Vorgänger fort – als Top-Modell ein Sportwagen feinster Klinge, als Roadster mit potentem Turbobenziner ein Sportler mit Genusspotential.
Der große Wurf beim Design wird offensichtlich, wenn die drei Generationen fürs Familienfoto eng zusammenrücken. Kurze Überhänge, sinnliche Kurven und manch knackiges Detail haben die Jahrzehnte überdauert, es gibt kaum ein besseres Beispiel für zeitloses Design als den Audi TT. Wir können nur hoffen, dass Audi sich des Schatzes, den es hier hat, bewusst ist und mittelfristig für Nachschub sorgt.