Wer ungern zum Bäcker fährt, die Kids zur Schule oder die Gattin in den Shopping-Tempel bringt, dem kann geholfen werden. Stichwort VW T-Roc R. Es ist doch immer die selbe Laier.
Ein neues Auto steht vor der Tür, die Vorfreude auf die ersten Ausfahrten ist grenzenlos. Hat etwas von verliebt sein, so mit Schmetterlingen im Bauch und allem was dazu gehört. Wie man weiß geht das nicht ewig so dahin, und wenn auch schon der Cousin dritten Grades das neue Auto gesehen hat, hält langsam aber sich der automobile Alltag Einzug ins Leben. Dem zu entfliehen ist auf Dauer nicht möglich. Versüßen aber ist drin, womit wir endlich beim T-Roc R sind.
Ganz wichtiges Detail ist das R. Nicht R-Line, nicht R-Paket, nicht R-irgendwas. Einfach nur R. Wie Rakete. In einem an sich kreuzbraven Auto entwickelt diese Art der Zuspitzung einen ganz besonderen Charme. Das Bild vom Wolf im Schafspelz stellt sich ein, bestätigt durch die Frage des Beifahrers warum der T-Roc denn so rotzig klingt. An ein paar Details hätte er das schon erahnen können, wie wohl selbst die vierflutige Auspuffanlage oder die optionalen 19“-Zöller keinen völlig freien Blick auf das Drama geben, welches sich bei Vollgas abspielt.
300 lupenreine Pferde lässt der 4-Zylinder-Turbobenziner auf den Kompakt-SUV los. Ganz ohne Elektrounterstützung, Hybrid oder sonst einem von diesen so modernen Hilfsmittelchen. Einfach 300 PS. Immer. Außerdem 400 Newtonmeter bei 2.000 Umdrehungen, Allradantrieb und ein 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Ingredienzien der Macht wenn man so will, und entgegen der aktuellen Meinung nicht der dunklen Seite. Im Eco-Modus und bei behutsamen Umgang mit dem Gaspedal braucht der T-Roc R kaum mehr als 8 Liter im Schnitt.
Das Pendant dazu ist der Race-Modus, was in einem SUV noch immer etwas affig klingt. „Dynamic“ und „Sport“ waren wohl schon besetzt, hätten aber besser gepasst, denn in einer Rennsituation wird man sich mit dem T-Roc R selten wiederfinden. Dazu würde es ja Gegner brauchen. Aber wer soll das sein? Die tiefergelegte Jugend hat die SUV´s noch nicht für sich entdeckt. Und andere SUV´s sind zum Gros hoffnungslos unterlegen. Vom Start weg. In 4,8 Sekunden knackt der VW die 100 km/h, was selbst einem Macan die Schamesröte ins Blech treibt.
Der druckvolle Zug nach vorne endet dabei erst jenseits dessen, was hierzulande erlaubt ist. Auch fahrdynamisch. Die Kombination aus warmen April und Winterreifen tat dem fröhlichen Kurvenräubern dabei nur bedingt Abbruch. Es wäre wohl noch etwas mehr drin gewesen, dass was drin war, hat uns aber auch tiefsten Respekt abgerungen. Und der Progressivlenkung sind Temperaturen ja sowieso egal. Anders gesagt, die Sinnfrage ein SUV in Richtung Kurvenmonster zu maximieren fährt der VW T-Roc R in Grund und Boden. Und das nur bedingt auf Kosten des Komforts. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht strafend.
Womit sich der Kreis wieder schließt. Denn auch der schnellste T-Roc ever hat keine Einwände gegen vier Erwachsene, Urlaubsreisen oder Ausflüge samt Sportgerät. Das Interieur ist dezent Richtung Dynamik ausgelegt, feine Sportsitze, Sportlenkrad und Alu-Pedale sind unter anderem serienmäßig. Aber auch digitales Cockpit, LED-Scheinwerfer, adaptiver Tempomat, volle Handyvernetzung und ein sehr attraktiver Grundpreis von EUR 50.156,00.
Was er kann:
Zum Tier werden.
Was er nicht kann:
Beim Nachbarn Neid erzeugen.
Ändern würden wir:
Kommt der auch als Cabrio?
Extralob gibt es:
Für die attraktiv gepreisten Extras.
Daten VW T-Roc R TSI 4Motion DSG
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 300 PS
Max. Drehmoment: 400 Nm bei 2000 U/min
Testverbrauch: 8,5 Liter
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 4,8 Sek
Preis ab EUR 50.156,00