VW als Cabrio-Marke hat eine lange Tradition. Nach dem Ende von Eos, Golf und Beetle liegt es jetzt am T-Roc, diese erfolgreich fortzusetzen. Ein SUV soll es also richten.
„Was denn sonst?“ ist man geneigt zu fragen, was bei dem ganzen Trubel und dem Erfolg der SUV´s in all ihren Facetten zu einer rhetorischen Frage verkommt.
Etwas Melancholie sei uns zu Beginn trotzdem gestattet, eine Welt ohne Golf Cabrio ist definitiv eine schlechtere. Ersatz zu finden ist eine schwierige Sache, ist das Sterben der vor allem leistbaren oben Offenen doch ein Massenphänomen.
Inwieweit der T-Roc hier einspringen kann hängt abgesehen von der emotionalen Komponente von der Modellwahl ab. Es gibt ihn mit zwei Motorisierungen, als 1.0 TSI Style startet er bei EUR 31.190,00. Soweit so gut leistbar.
SUV-Cabriolet:
Es lebe das Auto!
Wir fuhren das Top-Modell, seines Zeichens der 150 PS starke 1.5 TSI samt DSG und eingekleidet im R-Design. Ab-Preis EUR 41.690,00, der sich am Ende via starker Extras wie Lederpaket, adaptiver Fahrwerksregelung und 19“-Rädern bei EUR 50.380,70 einpendelte. Sagen wir so, das T-Roc Cabrio kann auch für Golf-Fans ein erstrebenswertes Auto sein, tendenziell aber eher als junger Gebrauchter.
An Reiz und Flair wird er bis dahin wohl kaum etwas verloren haben. Eh klar erreicht der T-Roc mit Fetzendach nicht die Eleganz eines klassischen Cabrios. Gleichzeitig ist er aber auch kilometerweit vom Badewannenfeeling eines Evoque entfernt. Dafür ist er einfach zu zierlich, was sich etwas komisch anhören mag. Tatsächlich aber kauft man dem T-Toc seine Rolle als viersitziges Cabrio voll ab. Das Stoffdach steht ihm ausgezeichnet, hat es sich in neun Sekunden relativ unspektakulär nach hinten gefaltet, sieht er natürlich noch besser aus.
Die R Line-Details verleihen dem Cabrio dabei eine Schärfe, die zum Teil gar nicht notwendig wäre. Alu-Pedalerie, Sportlenkrad und Sportsitze nimmt man schon gerne, das Sportfahrwerk müsste aus unserer Sicht nicht zwingend sein. Eh klar hilft es dem T-Roc zu einer noch besseren Dynamik, maximiert sein Kurvenpotential. Es nimmt ihm dabei aber auch eine gute Spur Komfort, und Komfort ist bei Cabrio fahren so wie wir das verstehen Teil der DNA. Bedingungslose Kaufempfehlung für die R-Line demnach nur für Sportler.
Für alle gibt es eine Kaufempfehlung für den 1.5 TSI und das 7-Gang DSG. Von einer leichten Anfahrschwäche abgesehen brilliert diese Kombination mit Laufruhe, feinen Fahrleistungen und akzeptablem Verbrauch. Mit 150 PS und 250 Newtonmeter ist das T-Roc Cabrio gut aufgestellt, das werden die gemütlichen Cruiser genau so sehen wie die R-Line Fraktion. In 9,5 Sekunden beschleunigt der VW von 0 auf 100 km/h, die eher theoretische Höchstgeschwindigkeit liegt bei 205 km/h.
Im Cabrioalltag zählt freilich die Entspanntheit der Motor-Getriebekombi weitaus mehr. Man wird diese überwiegend zu zweit genießen, je nach Frischluftbedarf mit oder ohne Windschott. Im 285 Liter fassenden Kofferraum findet alles ausreichende Platz, dank umlegbarer Umleglehnen kann man sich auch den Weg ins lange Wochenende recht gut vorstellen. Via Sprachsteuerung das Navi programmieren, die neue AC/DC-Scheibe am gekoppelten Handy streamen und 100% Cabriofeeling genießen.
Was er kann:
Fluffiger als die Bezeichnung SUV-Cabrio sein.
Was er nicht kann:
Ein Selbstläufer sein. Er muss sich noch beweisen.
Ändern würden wir:
Preislich wäre noch Platz für ein Golf Cabrio. Oder gar ID.3?
Extralob gibt es:
Lederpaket „Vienna“. Sieht top aus.
Daten VW T-Roc R-Line TSI DSG
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm bei 1500 U/min
Testverbrauch: 7,2 Liter
Vmax: 205 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 41.690,00