Der neue VW T-Cross ist in vielerlei Hinsicht ein totaler Durchschnittstyp. Etwas Besseres kann einem im Alltag gar nicht passieren.
Es mag schönere Komplimente als die unseren geben. Oder auch nicht. Denn in einer Welt voller teil- oder vollelektrifizierten SUV Derivaten aus aller Herren Länder mit ganzen Landschaften aus Screens und Displays haben wir den T-Cross als eine Oase der Unkompliziertheit erlebt. Reinsetzen. Wegfahren. Fertig. Das ist fast schon ein bisserl Retro, wovon es eh viel zu wenig gibt auf dieser Welt.
Seit nun schon fünf Jahren ist der T-Cross am Markt. Klassisch VW war er zwar nicht das erste City-SUV, aber unterm Strich eines der Besten. Ein Facelift soll den Siegeszug prolongieren, woran wir keinen Zweifel haben. Die wichtigsten Features: Neuer Kühlergrill, LED-Scheinwerfer serienmäßig, neuer freistehender Touchscreen, noblere Materialien, höhere Stützlast für die Anhängerkupplung und eine Infotainment-Software auf aktuellem Stand.
Und, nicht zu vergessen, drei neue Farben. Das betonen wir deshalb, weil alle von fröhlichem Wesen sind, wie das Clear Blue-Metallic unseres Testwagens beweist. Ernst genommen will der T-Cross aber schon auch werden, womit die sportliche „R-Line“ auch ihre Daseinsberechtigung bekommt. Freilich, 17“ Zöller, Zierleisten in Schwarz und Chrom, Seitenschweller in Wagenfarbe und Sportsitze sind für ein City-SUV etwas dick aufgetragen. Schick ist es aber schon.
Im Sinne eines rundum stimmigen Paketes empfiehlt sich dazu der 115 PS starke Turbo-Dreizylinder-Benziner, seines Zeichens die goldene Mitte. Mit dem 7-Gang-DSG angereichert, sogar ein wenig darüber. Das Duo beschleunigt den VW in 10,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Ein maximales Drehmoment von 200 Newtonmetern sorgt für feinen Durchzug, die souveräne Automatik für hohen Komfort. Das typische Knurren des Dreizylinders ist stets präsent, aber nie aufdringlich.
Da ist jetzt nichts dabei, was Ekstase auslöst. Umgekehrt aber auch nicht Entsetzen. Der Antrieb passt perfekt zum T-Cross und seiner bevorzugten Spielwiese. Darum sind wir auch froh, dass die „R-Line“ zwar optisch auf Dynamik setzt, unterwegs aber der Komfort die Oberhand behält. Alles andere wäre eine glatte Themenverfehlung. Wer es dennoch nicht sein lassen kann, wird im VW auch eine kurvenfreudige und agile Seite entdecken. Und vielleicht sogar die Schaltwippen lieben lernen.
Realistischer ist wohl eine Liebesbeziehung zum Innenleben des T-Cross. Auch hier tut sich die „R-Line“ via Logos, Dekoreinlagen und Chromoptik angenehm hervor. Übertroffen nur durch Handfesteres wie feine Platzverhältnisse, tolle Verarbeitung und der verschiebbaren Rückbank. Das kleinste SUV im Hause VW mutiert damit glatt zum vollwertigen Erstauto für die ganze Familie.
Unter dem Aspekt lässt sich auch beherzter bei Ausstattung und Extras zugreifen. Unser „R-Line“ kam via einigen Extras (u.a. 18“ Zöllern, Soundsystem) und dem „Unlimited“-Paket (u.a. Matrix-LED, „Discover Media“-Navi inklusive Streaming und Internet) auf EUR 41.514,58. Zuviel für Otto Normalverbraucher? Die T-Cross Welt beginnt als „4Me“ mit Basis-TSI schon bei EUR 21.990,00.
Echt lässig:
Wie einfach Auto fahren sein kann.
Echt stressig:
Ist hier maximal die Entscheidung pro oder contra „Unlimited“-Paket.
Echt fett:
Die auf Anhieb durchschaute Bedienung.
Echt schade:
Dass sich nur wenige eine der neuen Lackierungen trauen werden.
Daten VW T-Cross R-Line TSI DSG
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 115 PS
Max. Drehmoment: 200 Nm / 2000 U.
Testverbrauch: 6,5 Liter
Vmax: 192 km/h
0 auf 100 km/h: 10,3 Sek
Preis ab EUR 34.690,00