Der VW Polo ist sowas wie das Urmeter im Kleinwagen-Segment. Und dieses Urmeter ist in den letzten 42 Jahren um einen satten halben Meter gewachsen.
Die sechste Generation ist also mächtig groß geworden – satte 4,05 Meter misst der neue VW Polo in der Länge. Davon profitieren vor allem die Insassen durch viel Bein- und Bewegungsfreiheit vorne wie hinten, sowie der Kofferraum, der mit stolzen 351 Litern sogar den des Golf VI von 2008 übertrumpft. Da ist auch der aktuelle Golf mit seinen 380 Litern nicht mehr weit.
Rein äußerlich sieht man dem Polo seine neuen Dimension gar nicht an. Das Design wurde in alle Richtungen gestrafft und modernisiert, aber dennoch blieb der Polo seinem Vorgänger sehr ähnlich. Vor allem, wenn er wie unser Testwagen schwarz lackiert und ohne die prägnanten neuen LED-Scheinwerfer daherkommt, muss man dreimal hinschauen um ihn als Neumodell zu identifizieren. Lediglich der rote Rally-Streifen der „Beats“-Edition verrät den Neuling.
Beim Einsteigen dann der Aha-Effekt. Sauber definiertes, modernes Interieur-Design, schicke Materialien und tadellose Verarbeitung prägen das den Innenraum. Als Polo „Beats“ dürfte die Farb-Kombi aus verschiedenen Grautönen und leuchtendem Rot jedoch nicht jedermanns Geschmack treffen. Aber das lässt sich sicher durch geschicktes Konfigurieren etwas abmildern. Mit 14 Außenfarben, elf Sitzbezügen, acht Dekoren fürs Armaturenbrett und zwölf unterschiedlichen Felgen sowie mehreren Ausstattungspaketen steht man vor der Qual der Wahl.
Die Technologie übernimmt der Polo weitgehend vom Golf. Das Infotainment-System wurde mit seinem großen Touchscreen optisch sauber in die durchlaufende Blende am Armaturenbrett eingebettet, Techno-Freaks investieren ins optionale Virtual Display. Wer möchte, koppelt sein Apple- oder Android-Smartphone und lässt deren Apps im Polo laufen.
Audiophilen sei das Beats-Sondermodell ans Herz gelegt – die 300-Watt Anlage bläst einem mit satten Bässen und brillanten Höhen die Gehörgänge durch.
Auch in Sachen Sicherheit profitiert der Polo vom konzerninternen Technik-Transfer. Neben den sechs serienmäßigen Airbags lässt sich der Kleinwagen mit allen gängigen Assistenzsystemen, von der City-Notbremse inklusive Fußgängererkennung über Abstands-Tempomat, Müdigkeits- und Toter-Winkel-Warner bis zum Ein- und Auspark-Assistenten, bestücken.
Wir hatten die – wie wir meinen – sinnvollste Motorisierung für den VW Polo im Test: Der kleine aufgeladene Einliter-Dreizylinder TSI-Benziner passt mit seinen aufgeweckten 95 PS einfach hervorragend zum dynamisch abgestimmten Polo. Dezent knurrend zieht der muntere Motor dank 175 Nm Drehmoment ab 2000 Touren in jeder Lebenslage ordentlich durch.
Mit 10,8 Sekunden für den Sprint auf Hundert und 187 km/h Spitze ist der Polo für alle Fahrmanöver bestens gerüstet. Die Lenkung ist dabei sensibel und zielgenau, der Federungskomfort sportlich-straff und das Handling absolut narrensicher. Zusammen mit der perfekten Sechsgang-Handschaltung wirkt der VW Polo extrem ausgereift und erwachsen. Als nettes Zuckerl serviert dann auch noch die Verbrauchsanzeige tolle Durchschnittswerte im Bereich um die 5,6 Liter Super.
Fazit
Vergessen Sie das Wort „Kleinwagen“. Nicht nur bei den Abmessungen und beim Fahrverhalten, auch bei den Preisen ist der Polo inzwischen ganz schön groß und erwachsen geworden. Der VW Polo 1.0 TSI Beats steht ab EUR 19.290 in der Preisliste.
Daten Fakten: VW Polo 1.0 TSI BMT Beats
Motor: 3-Zyl.-Turbobenziner, 999 ccm
Leistung: 95 PS
Max. Drehmoment: 175 Nm / 2000-3500 U/min
Höchstgeschwindigkeit: 187 km/h
Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,8 Sek.
Testverbrauch durchschnittlich: 5,6 Liter Super
Basispreis: 19.290 Euro