Die elektrischen ID- Modelle ID3 und ID4 sind gut etabliert, Zeit die Familie etwas aufzuhübschen. Zeit für den ID5 Pro Performance.
Die Elektromobilität kommt. Zwar nicht mit großen Schritten, aber doch. Das ist an so manchen Details erkennbar, unter anderem auch daran, dass viele Hersteller von einem Modell mittlerweile auf eine ganze Modellfamilie aufgerüstet haben. Die erfolgreichste davon kommt hierzulande aus dem Hause VW, zumindest, wenn man die nahe Verwandtschaft aus Spanien und Tschechien mit berücksichtigt. Ein guter Moment um jetzt auch einmal etwas Emotion in die ganze Geschichte zu bringen.
VW bedient sich dabei wie Skoda beim Enyaq bei dem Begriff „Coupé“. Nun, wir wissen alle für was dieser einst stand: Weniger Türen, weniger Platz, mehr Dynamik, mehr Design. Lange ist es her, die Verzerrung dieser Werte durch die SUV-Invasion hinlänglich bekannt. Nun, Basis für den ID5 ist der ID4, seines Zeichens ein E-SUV, keine idealen Vorzeichen. Oh welch Fehleinschätzung. Der ID5 ist ein echt schickes Auto, die schnittige und in einen kleinen Spoiler mündende Seitenansicht macht mächtig Eindruck, ergibt gemeinsam mit den mächtigen 20-Zöllern und der kräftigen Statur ein tolles Bild.
Ein Coupé der neuen Schule ist der ID5 deshalb, weil sein Design nicht zu Lasten der Platzverhältnisse geht. Selbst das Kofferraumvolumen bleibt nahezu unverändert. Somit ist auch der ID5 sehr großzügig zu seinen Insassen und deren Mitbringsel. Zu der tatsächlichen Freiheit wäre auch noch die gefühlte zu addieren. Der fehlende Mitteltunnel, die vielen Ablagen, die LED-Innenbeleuchtung und die komfortablen Sitze schaffen ein feines Wohlfühlambiente. Auch tragen die gute Verarbeitung und die schön anzusehenden Materialien das ihre dazu bei. Alles vegan und zum Teil auch aus recycelten PET-Flaschen.
Die reduzierte Armaturenlandschaft passt in dem Kontext ebenfalls perfekt. Ein relativ kleiner Screen direkt hinter dem Lenkrad zeigt alle relevanten Fahrdetails an, den großen Rest übernimmt der Touchscreen. Tasten haben wir deshalb nicht erwähnt, weil es keine gibt. Mit den üblichen Konsequenzen für die Bedienung, sprich manch Gang in das ein oder andere Untermenü bleibt einem nicht erspart. Immerhin ist Aufbau und Struktur der Icons logisch und die neue Software-Generation bringt auch eine verbesserte Sprachsteuerung mit sich.
Der ID5 bringt auch die neue Variante GTX mit sich. 299 PS stark und mit Allrad versehen, allerdings nicht Teil unseres Testwagens. Als Pro Performance leistet der VW 204 PS und 310 Newtonmeter, sprintet in 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und bietet stets ausreichende Kraftreserven. Die Reichweite liegt laut WLTP bei 512 Kilometer, wir bewegten uns eher im Bereich rund um 400. Geladen wird die 77 kWh Batterie mit maximal 135 kW, kleines aber feines Detail ist das Laden ohne Ladekarte. Plug-and-Charge auf Neudeutsch.
Als Pro Performance startet der ID5 bei 54.790,00 EUR, via diverser Pakete für Optik, Infotainment und Assistenzsysteme landete unser Testwagen nur einen Hauch unter der 70.000,00 EUR – Marke. Da wäre jetzt der Aufpreis auf den noch souveräner agierenden GTX von 6.000,00 EUR auch schon egal.
Echt lässig:
Dass wir dem ID5 das „Coupé“ abkaufen.
Echt stressig:
Er ist dann doch sehr preisintensiv.
Echt fett:
Die Reifen.
Echt jetzt:
Respektables Dynamikpotential.
Daten VW ID5 Pro Performance
Motor: 77,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)
Leistung: 204 PS
Max. Drehmoment: 310 Nm
Reichweite: ca. 400 km
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 8,3 Sek
Preis ab 54.790,00