Die erste große Aufregung um den neuen Golf hat sich etwas gelegt. Ein guter Zeitpunkt für den Variant, um auf sich aufmerksam zu machen. Inwiefern die Letzen tatsächlich die Ersten sind, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen.
Bei der achten Generation des Golf war es zumindest so, dass er als Erstes die neue Benutzeroberfläche in sich trug. Wie man heute weiß nicht zur durchgehenden Freude seiner NutzerInnen. Jetzt steht der neue Golf Variant zum Test bereit, und siehe da, so schlimm sind die neuen Softtouchfelder gar nicht mehr. Die Gnade der späten Geburt, könnte man wohl sagen.
Ein Startvorteil, den der Variant nur zu gern in Anspruch nimmt. Immerhin sind die Gebrüder Leon und Octavia ebenfalls brandneu, der Druck der Koreaner ist seit Jahren allgegenwärtig, von den SUV´s ganz zu schweigen. Der Golf begegnet dieser Phalanx an Mitstreitern mit klassischen Stärken, moderner Technik und einer großen Bandbreite an Ausstattungsmöglichkeiten. Bestes Beispiel ist unser Proband, ein in schickes delfingrau eingefärbtes R-Line-Modell. 18“- Felgen aus der Extraliste, dezente Anbauteile und das Sportfahrwerk zaubern dem Kombi eine sportliche Note ins Blechkleid.
Der neue VW Golf VIII
Variant bietet ein dickes Plus
an Ausstattung und Platz.
Ganz hervorragend dazu passt der 150 PS starke 2.0 TDI. So völlig ohne hybride Mitwirkung darf das Triebwerk getrost zu den klassischen Stärken gezählt werden. Mitunter herrscht im persönlichen Umfeld gar Erklärungsbedarf warum es denn „noch so ein Diesel sein“ muss. Die Antwort liefert das Datenblatt, wo 360 Newtonmeter bei 1.600 Umdrehungen, ein Verbrauch von im Schnitt 5,8 Liter auf 100 Kilometer und 850 Kilometer Reichweite bei vollem Tank die Zweifler besänftigen.
Wem das zu theoretisch ist, der mag sich hinters Lenkrad sitzen und sich selber am kultivierten wie kräftigen Turbodiesel und dem stets fehlerfrei agierenden 7-Gang-DSG laben. Die beiden Hauptakteure spielen sich die Bälle quasi blind zu, egal ob man es eher defensiv oder offensiv anlegt. Es bietet sich ob der R-Line tendenziell Zweiteres an. Die nicht unangenehme Härte des Sportfahrwerks verleiht dem an sich neutralen Handling eine dynamische Würze, die sich im Interieur via Sportsitze, Sportlenkrad und Pedale in Edelstahl auch bemerkbar macht.
Talente, welche vielleicht nicht ganz oben auf der „Must have“-Liste steht. Schaden tun sie aber auch nicht. Was ganz bestimmt auf dieser Liste ganz oben steht, sind die Kompetenzen im Heckbereich. Einmal ganz davon abgesehen, dass der Rucksack den Golf spürbar erwachsener und auch eleganter wirken lässt, kann er natürlich auch einiges. Zum Beispiel ein Volumen von 611 bis 1.624 Liter offerieren, es gibt Haken für Einkaufssackerl und für Stromauslässe bis zur 230-Volt-Steckdose ist ebenfalls gesorgt. Alles was ein guter Kombi eben braucht, ohne die große Revolution.
Die gab es, und hier schließt sich der Kreis, ja eh beim Interieur. Durch die Reduzierung auf digitale Features und den kleinen Automatikstummel wirkt alles sehr modern. Entsprechend lässt sich der Golf Variant auch technisch aufrüsten, semiautonomes Fahren, informatives Head-uo Display, LED-Matrix Scheinwerfer und vieles mehr warten in der Extraliste auf ein neues Zuhause. Der Golf Variant ist ab EUR 22.060,00 zu haben, der 1.5 TDI DSG R-Line startet bei EUR 36.440,00.
Echt lässig:
Ein Auto. Tausend Möglichkeiten.
Echt stressig:
Schlagkräftige Argumente gegen den TDI finden.
Echt fett:
Als R-Line wird der Variant zum Sportkombi.
Echt jetzt:
Wie schnell man sich an die Bedienung gewöhnt.
Daten VW Golf Variant 1.5 TDI DSG R-Line
Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 360 Nm / 1600 U.
Testverbrauch: 5,8 Liter
Vmax: 223 km/h
0 auf 100 km/h: 8,7 Sek
Preis ab EUR 36.440,00