Der neue Porsche 911 Speedster geht in Serie. Das Blöde daran – die stark limitierte Serie ist in Österreich bereits ausverkauft.
Ich schwöre, hätte ich es eher gewusst, ich hätte jeden der EUR 348.125,00 zusammen gekratzt. Oder auch nicht. Sei´s drum, was ein echter Speedster ist, darf eben nur in einer begrenzten Stückzahl produziert werden. Beim Neuen sind es exakt 1.948 Exemplare, was als Reminiszenz an den Urahn aller Porsche Sportwagen, den 356 „Nr.1“ Roadster von 1948, verstanden werden will.
Somit stehen auch die Chancen auf einen Dauertestwagen denkbar schlecht, wir wollen an dieser Stelle trotzdem ein paar Fakten über den Speedster aufzählen. Bei seiner Entwicklung stand unter anderem der 911 GT3 Pate, wir reden also von Leichtbau und Motorsporttechnik vom Feinsten. Dabei wirkt die Antiebs-Getriebekombination für den Banausen beinahe antiquiert – Saugbenziner und Sechsgangschalter.
Kenner freilich treibt es dabei Tränen der Freude in die Augen. Der Sechszylinder-Boxer-Saugmotor leistet 510 PS bei 8.400 Umdrehungen, sein maximales Drehmoment von 470 Newtonmetern steht bei 6.250 Umdrehungen an. Also dort, wo 99% aller bekannten PKW´s ihr Leben lang nicht hinkommen. In 4,0 Sekunden durchbricht man den Hunderter, bei 310 km/h ist Schluss mit Vortrieb. Zahlen, welche die Realität wohl nur bedingt nachzeichnen können, zumal eine Auto-Blip-Funktion für heftige Zwischengasstöße sorgt.
Ganz der Tradition verpflichtet besitzt auch der neue Speedster die aus einem Stück karbonfaserverstärktem Kunststoff (CFK) hergestellten „Double Bubble“ -Streamliner. Das Verdeck ist dabei klarerweise aus Stoff und teilelektrisch. Es geht eben um Gewicht bzw. um Einsparung desselben, was sich unter anderem in kleinen Details wie Öffnerschlaufen und Ablagenetzen manifestiert. Okay, da sind jetzt nicht endlos viele Kilos zu holen. Eher schon beim Einsatz des CFK bei der Fronthaube oder den Kotflügeln. Auch hier stand der 911 GT3 Pate.
Es ist neben seiner Exklusivität eben auch die Liebe zum Detail, die den Speedster so begehrenswert macht. Dass er sich dabei in der Tradition klassischer Motorsporttechnik sieht, diese mit modernen Feinheiten wie Keramikbremsen, dynamischen Motorlagern und variablem Dämpfersystem mit Sportabstimmung ergänzt, ist dann quasi der finale Ritterschlag.