Der Lamborghini Huracán EVO RWD leistet 610 PS, sprintet in 3,3 Sekunden auf 100 km/h. Der wahre Kracher aber – er hat Hinterradantrieb.
Da bekommt der Begriff „Heckschleuder“ eine ganz neue Dimension. 560 Newtonmeter aus einem V10 auf die Hinterräder loszulassen hat schon etwas Endzeitliches, wie wohl die Italiener wenig überraschend ein umfangreiches Technikarrangement rund um den RWD geschnürt haben. Unabhängig davon verstehen wir den EVO RWD als Supersportwagen für Superfortgeschrittene, Lotto-Millionäre sollten sich eher nicht angesprochen fühlen.
Neben der schieren Leistung und der perfekten Hardware ist das speziell für den Huracán EVO RWD entwickelte Performance Traction Control System (P-TCS) Dreh-und Angelpunkt. Der P-TCS-Eingriff wird auf Grundlage der Fahrmodi des Huracán EVO RWD kalibriert. Im STRADA-Modus verringert P-TCS den Schlupf an den Hinterrädern, um für Stabilität und Sicherheit in jeder Situation zu sorgen. Mit einer proaktiven Strategie steuert P-TCS die Drehmomentabgabe auf Untergründen mit geringer Haftung.
Im SPORT-Modus sorgt P-TCS für maximalen Fahrspaß: Es lässt das Durchdrehen der Hinterräder beim Beschleunigen zu, um einfaches Driften ohne Beeinträchtigung der Sicherheit zu ermöglichen. Das System erkennt Situationen mit einer starken Zunahme des Übersteuerungswinkels und begrenzt die Drehmomentabgabe zu den Hinterrädern, um dem Fahrer die Steuerung und Stabilisierung des Fahrzeugs zu erlauben.
Im CORSA-Modus wird durch entsprechende Kalibrierung von P-TCS genau jener Hinterradschlupf erzielt, der Traktion und Agilität des Fahrzeugs am Kurvenausgang optimiert und somit eine Performance-Steigerung sicherstellt. Man kann sagen, der EVO RWD setzt vieles auf das Können seines Piloten, nimmt ihn dabei aber schon an die Hand. Trotzdem würden wir den Griff zu den optionalen Keramik-Bremsen empfehlen.