Die Verwendung von Biomaterialien in der Automobilbranche gewinnt immer mehr an Bedeutung. Ford gehört zu den Vorreitern und hat sich jetzt dem Werkstoff Bambus verschrieben.
Bambus ist druck-, zug- und biegefest, wächst schnell nach und ist überaus stabil. Ford will diese Vorzüge künftig im Automobil nutzen und evaluiert gerade intensiv dessen Lebensdauer bei der Verwendung im Interieur-Bereich. Ford fand heraus, dass Bambus bei Werkstoffprüfungen, wie Zugfestigkeitstests oder bei Schlagprüfungen um einiges besser abschneidet als andere synthetische und biologische Fasern. Selbst hohe Temperaturen (bis zu 100 Grad Celsius) machen Bambus nichts aus. Oberflächen in Ford-Fahrzeugen könnten schon bald aus einer Bambus-Kunststoff Kombination hergestellt werden.
Schon seit 2000 setzt Ford auf nachhaltige Materialien im Automobilbau.
So kommen Soja-Schaum, Rizinusöl, Weizenstroh, Kenaf-Fasern, Cellulose, Holz, Kokosfasern und Reiskornschalen zur Anwendung. Kenaf, eine tropische Pflanze aus der Familie der Baumwollpflanzen, wird in den Türpolstern des Ford Escape verwendet, Bestandteile der Reispflanze verstärken im F-150 Pickup den Kunststoff im Kabelbaum. Recycelte Baumwolle aus gebrauchter Kleidung wird als Innenpolsterung und Schalldämmung in den meisten Ford-Fahrzeugen verwendet. Wiederverwendetes Nylon wird im Bereich des Zylinderkopfdeckels bei den Modellen Ford Escape, Fusion, Mustang und F-150 genutzt. Teppichböden werden bei Modellen wie dem Transit und dem C-Max unter anderem aus recycelten Plastikflaschen gefertigt. Soja-basierte Schaumstoffe kommen bei Sitzpolsterungen, Sitzlehnen und Kopfstützen von nordamerikanischen Ford-Fahrzeugen zum Einsatz.