Puma und Kuga sind quasi die letzten verbliebenen fossilen Modelle, die Fords Markanteile stabil halten sollen. Damit das klappt gab es für den Kuga ein Facelift.
Dass Ford schon bessere Zeiten gesehen hat und die aktuell angespannte Lage zum Teil hausgemacht ist, ist hinlänglich bekannt. Und wurde von uns schon ausreichend thematisiert. Darum wollen wir uns damit nicht weiter aufhalten und direkt dem neuen Kuga zuwenden. Klassischer kann ein Kompakt-SUV gar nicht sein, weshalb wir seine Ankunft auch so feierten. Wir wussten, egal was in der Redaktion in den nächsten zwei Wochen am Plan steht, das richtige Auto dazu haben wir schon.
Namentlich Ford Kuga 2,5 Duratec FHEV AWD Active X, bemalt im stimmigen „Bursting Green“, was schon mal Aufmerksamkeit im monochromen Straßenbild garantiert. Das kann, vorausgesetzt man will das, nicht schaden, weil ein totaler Hingucker war der Kuga nie. Wollte er aber auch nie sein, von dem her nehmen wir die neu gestaltete Front samt markanter Lichtsignatur und die neu designten Leuchten-Grafik am Heck wohlwollend, aber nicht enthusiastisch zur Kenntnis.
Mehr Tratra macht ohnehin die „Active X“-Ausstattung, die quasi das rustikale Pendant zur sportlichen „ST-Line X“ darstellt. Eigens akzentuierte Seitenschweller, schwarzer Kühlergrill, Heckdiffusor im Active-Design und viele in schwarz gehaltene Details lassen den Kuga tatsächlich kerniger wirken, als er in echt ist. Wie wohl, um die etwas lange Modellbezeichnung weiter zu übersetzen, er dank Allradantrieb und erhöhter Bodenfreiheit über mehr Offroad-Talent verfügt, als die Meisten seiner Besitzer überhaupt erahnen geschweige denn ausprobieren werden.
Die Straße ist sein zuhause und da gehört er letztlich ja auch hin. FHEV steht für Vollhybrid, die perfekte Lösung für all jene, die Wert auf elektrische Unterstützung legen, aber keine geeignete Möglichkeit zum Laden haben. Mit seinen 183 PS ist er auch leistungsmäßig die goldene Mitte, eingebettet zwischen Basis-Turbobenziner und dem Plug-in-Hybriden als Top-Modell. 183 PS also, dazu noch 320 Newtonmeter und eine stufenlose CVT-Automatik, fertig ist ein im Alltag problemloser Antrieb.
Emotionaler wird es nicht, es sei denn man begeistert sich für gleichmäßige Kraftentfaltung und niedrigen Verbrauch. Da spielt das Triebwerk alle Trümpfe seiner Machart aus, 6,8 Liter auf 100 Kilometer sind ein toller Wert. Es sind die 8,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h eh auch nicht schlecht, wir wollen dem Benziner da nicht unrecht tun, die bauartbedingten Meriten wie das Hochdrehen unter Volllast lassen einen aber vom Abruf aller Kräfte oft absehen. Was eh nichts Schlechtes ist.
Denn auch wenn der Kuga über ein souveränes Fahrverhalten verfügt, ist er als Kompakt-SUV per se nicht als Sportler gedacht. So bleibt auf entspannten Touren mehr Zeit um das neue Interieur zu entdecken. Oder eher den neuen Touchscreen, der auf 13,2“ angewachsen ist. Dabei hat er einige Tasten verschluckt, fürs Klima hat er aber eine eigene Leiste und einen Drehknopf für die Lautstärkenregelung gibt es auch. Sprich, die Bedienung bleibt benutzerfreundlich. Detto das Platzangebot, fünf Erwachsene sitzen kommod, 536 bis 1517 Liter schluckt der Kofferraum.
Kosten? 54.300,00 für unser Testmodell, das optionale Technologie-Paket (LED-Matrix, Head-up Display) ist fast ein Muss, dafür ist die schicke Farbe gratis.
Echt lässig:
Dass der Kuga schön darstellt, warum Kompakt-SUV´s so beliebt sind.
Echt stressig:
Die paar Tage bis man sich an die CVT-Automatik gewöhnt hat.
Echt fett:
Coole Ideen wie der Türkantenschutz.
Echt schade:
Wird die Skination die fehlende Skidurchreiche empfinden.
Daten Ford Kuga 2,5 Duratech FHEV AWD Active X
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Motor
Systemleistung: 183 PS
Max. Drehmoment: 320 Nm
Testverbrauch: 6,8 Liter
Vmax: 196 km/h
0 auf 100 km/h: 8,3 Sek
Preis ab EUR 54.300,00