Einen VW Tiguan zu fahren bedeutete auch, in der Menge etwas unterzugehen. Via aktuellem Facelift und der richtigen Konfiguration kann sich das rasch ändern. Der Bestseller aus dem Hause Volkswagen ist seit seiner Geburt ein Erfolgsmodell.
„Masse durch Klasse“ wie man so schön sagt, oder so ähnlich zumindest. Jedenfalls steht in jeder Wohnstraße gefühlt mindestens ein Tiguan. Die Kehrseite der Medaille ist das besagte Untertauchen in der Menge. Manche mögen das durchaus, ihnen sei versichert, für sie ist das Facelift eh auch stimmig. Aber auch für jene, welche zeigen wollen, dass hier eine stattliche Summe in ein neues Auto investiert wurde.
Im Falle unseres Testwagens wären das konkret EUR 57.106,92. Da sind wir dann auch gleich beim Thema Konfiguration. Eh klar kann man auch um weniger Euros einen neuen Tiguan sein Eigen nennen. Allerdings versäumt man dann mitunter einiges. Zum Beispiel die Außenwirkung der „R-line“ Ausstattung mit ihren aerodynamischen Anbauteilen, der hinreißend schönen Nightshade Blue Metallic oder der wuchtigen 20“ Zoll-Räder. Aus Sicht des Facelifts ist das fast schon zu viel des Guten, weil der recht auffällig gestylten neuen Front nicht die alleinige Aufmerksamkeit gilt.
In ähnlicher
Form gilt
das auch für
das Interieur.
Wie zu erwarten zeigt sich der neue Tiguan auf Wunsch volldigitalisiert, freilich auch nochmal um einen Zacken edler. In Sachen Bedienfreude übernimmt der VW die im Konzern bevorzugten Touch- und Slider-Elemente, wobei der Klimasteuerung eine eigene Benutzeroberfläche zugebilligt wurde. In Summe sind es dann aber doch wieder die R-Line Zitate, die für Emotionen sorgen. Dekoreinlagen, Chromapplikationen, Pedale in Edelstahl und das ganz wunderbare Sportlenkrad in Leder bereichern das Facelift um eine edle wie dynamische Note.
Ganz klassisch dagegen war der Antrieb unseres Testwagens, seines Zeichens der 150 PS starke 2.0 TDI, liiert mit 4Motion Allradantrieb und 7-Gang-DSG. Bis vor kurzem quasi die Standardvariante für den VW Tiguan. Dagegen ist auch heute noch überhaupt nichts einzuwenden. Der Turbodiesel ist und bleibt ein Quell der Freude in Sachen Antritt und Elastizität, leise und sauber ist er sowieso, und dass er sorgsam mit dem Sprit umgeht, muss an dieser Stelle wirklich nicht erwähnt werden. Was wir schon erwähnen wollen ist, dass mit dem nach dem Plug-in Prinzip arbeitenden e-Hybrid eine sehr reizvolle Alternative ins Modellprogramm einzieht.
Wird wohl ein spannendes internes Match werden. Weit weniger spannend sind die hervorragenden Fahreigenschaften des neuen Tiguan. Wir müssen hier noch einmal die Konfiguration unseres Probanden strapazieren, wo adaptive Fahrwerksregelung und Progressivlenkung als fahraktive Pulsbeschleuniger fungieren. Sie verhelfen dem VW zu einer über das bekannte SUV-Maß hinausgehenden Fahrdynamik, der Tiguan lässt auch bei ungeschulten Händen querdynamische Freuden aufkommen.
Der Komfort bleibt dabei allemal spürbar. Nicht nur in Sachen Federung, auch die Assistenzsysteme sehen sich nicht nur als sicherheitsrelevant. Der neue „Travel Assist“ übernimmt bis 210 km/h Bremsen, Beschleunigen und Spurhalten, der adaptive Tempomat kümmert sich um die Geschwindigkeitslimits. Serienmäßig ist all das nicht, aber die Aufpreise sind so familienfreundlich wie der neue VW Tiguan.
Echt lässig:
Seine Vielseitigkeit.
Echt stressig:
Die Konfiguration des individuell passenden Tiguan.
Echt fett:
Das wohl dosierte Facelift.
Echt jetzt:
Es gäbe ihn auch mit 320 TSI-Pferden.
Daten VW Tiguan R-Line TDI 4Motion DSG
Motor: 4-Zylinder-Turbodiesel
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 360 Nm / 1600 U.
Testverbrauch: 7,4 Liter
Vmax: 198 km/h
0 auf 100 km/h: 9,3 Sek
Preis ab EUR 46.190,00