Zweifelsfrei war der Ateca für Seat quasi eine Initialzündung. Mit ihm hat die Eroberung von Marktanteilen Fahrt aufgenommen. Jetzt gibt es ein Facelift. Zu sagen, dass Seat vor Einführung des Kompakt-SUV´s eher mau aufgestellt war, geht vielleicht zu weit. Sicher ist aber, dass die Marke ohne den durchschlagenden Erfolg des Ateca ganz wo anders stehen würde.
Er ebnete den Weg für seine nicht minder beliebten Brüder Arona und Tarraco. Wir gehen noch weiter, ohne die durch den Ateca in die Kassen gespülten Euros gäbe es heute vielleicht auch Cupra nicht als eigenständige Marke. Eigentlich ein Marketingwitz, dass erst ein SUV den Weg zum wahren Auto emoción ebnete.
Doch zurück zum Hauptakteur unseres Tests, dem Ateca. Ein Kompakt-SUV wie es im Buche steht, das mittlerweile allerdings auch umringt ist von Kompakt-SUV´s, wie sie im Buche stehen. So ist er nun mal der Markt, dynamischer als manch Hersteller lieb ist. Seat unternimmt dagegen das, was alle dagegen unternehmen. Neues Gesicht, neue Features und viele kleine Annehmlichkeiten, über die man berichten kann. Zum Beispiel, dass die Ausstattungslinie „Xcellence“ jetzt zwar „Xperience“ heißt, aber trotzdem weiterhin über ein recht hohes Niveau verfügt.
Gehen die Adaptierungen am Markengrill noch als moderat durch, sind die im Interieur um einiges gravierender. Auf den ersten Blick ist das gelungene Bemühen um mehr Anmut und Eleganz erkennbar. Das liegt sicherlich am neuen und größeren Touchscreen, an dem wir auf den zweiten Blick analoge Bedienfelder vermissen. Der Ateca gleicht dieses vermeintliche Manko mit einer souverän und intuitiv arbeitenden Sprachsteuerung aus. Ihre Aktivierung via „Hola, hola!“ fällt wohl in die Kategorie „Nationalstolz“. Wer will kann auch „Holler, Holler!“ sagen, funktioniert genauso gut.
Gar nicht einmal so viel neues gibt ist von der Motorenpalette zu berichten. Das mag angesichts der aktuellen Hybrid-Schwemme überraschen. Ist letztlich aber auch egal, wenn der Antrieb ein so gelungener ist wie der 1.5 TSI unseres Testmodelles. 150 PS und ein maximales Drehmoment von 250 Newtonmetern bei frühen 1.500 Umdrehungen sorgen für ausgezeichnete Fahrleistungen. Den Ruhm muss sich der laufruhige Turbobenziner mit Zylinderabschaltung aber mit dem makellosen 7-Gang-DSG teilen.
Und wenn man weiß, dass Seat generell eher dem Sport als dem Komfort zugetan ist, ergeben auch die serienmäßigen Sportsitze und die Progressivlenkung Sinn. Der Ateca zeigt sich recht leichtfüßig im kurvigen Hinterland, zieht forsch aus der Kurve, bleibt dabei aber stets gelassen bis stoisch. Wem jetzt der Sinn nach Allrad steht, sei auf den gleichstarken Diesel oder den Top-Benziner mit 190 PS verwiesen. Beide drehen aber an der Gewichtsschraube, was der Leichtfüßigkeit des Ateca eher weniger zuträglich ist.
Letztlich ist es ja auch eine Preisfrage, einen Seat kauft jetzt niemand, der nicht weiß wohin mit seinem Ersparten. Wer Allrad nicht zwingend braucht, hat mit dem 1.5 TSI ACT DSG in der XPerience-Ausstattung mit hoher Wahrscheinlichkeit den idealen Begleiter gefunden. Der Grundpreis von EUR 34.190,00 lässt sicher Spielraum für den Griff in die Extrakiste zu. Dort warten unter anderem drei verschiedene Assistenzpakete und ein attraktives Österreich-Paket.
Echt lässig:
Platz für die ganze Familie samt Gepäck.
Echt stressig:
Die Modellflut bei Seat und Cupra. Die Qual der Wahl ist immens.
Echt fett:
Dass der Neue neu aussieht, aber der Alte nicht alt.
Echt jetzt:
Nur 150 PS sind das? Fühlt sich nach mehr an.
Daten Seat Ateca Xperience 1.5 TSI ACT DSG
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 250 Nm / 1500 U.
Testverbrauch: 7,1 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 8,6 Sek
Preis ab EUR 34.190,0