Wenn ein modernes Kompakt-SUV mit feinem Ambiente auch noch bildhübsch ist, dann muss es sich dabei wohl um den neuen Renault Austral handeln.
Renault und seine Namensfindung, dass ist immer wieder eine spezielle Sache. Manche leben quasi ewig (Megane), anderen ist ein eher kurzes Dasein beschert. „Kadjar“ zum Beispiel war gestern, sein Nachfolger hört auf den Namen „Austral“. Wer dabei an eine Kurzform von down under denkt, könnte richtig liegen. Oder auch nicht, wer weiß das schon. Fix ist, in der Sekunde, in welcher man den Austral zu Gesicht bekommt, hat man den Kadjar vergessen.
Renault hat uns hier ein SUV vor die Türe gestellt, dass einen nur so staunen lässt. Bullig. Markant. Elegant. Einzelne Gustostückerl wie die eindrucksvolle Front samt gewölbter Motorhaube, die prägnanten Scheinwerfer oder die starken Sicken an den Seiten formieren sich, bemalt mit der matten Sonderlackierung „Schiefer-Grau“ samt schwarzem Dach und wuchtigen 20“–Felgen, zu einem Fest für die Augen. Wir wussten bis dato nicht, dass gut bürgerliche SUV´s so sexy aussehen können und auch dürfen. Frage an alle: Warum hat das solange gedauert?
Mit „Alpine“ hat sich Renault auch gleich eine passende neue Ausstattungslinie einfallen lassen. „Techno Esprit Alpine“ voll ausgeschrieben, was genauso cool klingt wie der Austral aussieht. Der Name ist zu 100% Programm, das Interieur strotzt vor Techno und Esprit. Alcantara ist fast allgegenwertig, optisch mit blauen Ziernähten noch aufgepeppt. Das Lenkrad teilt es sich mit Leder, dass sich im Gegenzug dafür auf der breiten Mittelkonsole samt verschiebbarer Auflagefläche austoben darf.
Es spricht für sich, dass sich die riesige Kombination aus 12,3“-Digitaltacho und 12“-Touchscreen im Hochformat hinten anstellen muss. Sieht aber eh auch gut aus. Klare Menüstruktur, Google-Maps, das einen anlacht und eine eigene Leiste mit Tasten für die Klimasteuerung geben Zeugnis von dem Wunsch nach zufriedenen Kunden. Ob das auch der Gedanke beim Bediensatelliten für das Audiosystem war, wissen wir nicht. Wir fanden ihn lässig, leicht zu bedienenden Retro-Charme, der einem überfrachteten Lenkrad vorbeugt, muss man einfach mögen.
Antriebsseitig durften wir das Top-Modell, seines Zeichens ein 200 PS starker Vollhybride, testen. Die Leistung resultiert aus der Symbiose eines E-Motors mit einem Turbo-Dreizylinder. Die Batterie ist 1,7 kWh groß, das Schalten übernimmt eine MultiMode-Automatik. Eine komplexe Technik die freilich völlig entspannt agiert. Der Antrieb ist antrittsstark, gibt sich dabei aber unaufgeregt. Er liefert feine Fahrleistungen, ist beim Verbrauch aber ein wahrer Asket. Laufruhe ist sein Credo, dass nur durch eine nicht immer sattelfeste Automatik etwas leidet.
Nix zu leiden haben Passagiere samt Gepäck. Klassisch Kompakt-SUV reicht das Ganze locker für einen Familienurlaub, die verschiebbare Rückbank schafft hier Flexibilität. Preis? Raten sie. Wir fassen zusammen: Umwerfend schönes kompaktes SUV mit hochwertigen Materialien, feiner Verarbeitung, modernem Antrieb und toller Ausstattung bis hin zu allen gängigen Assistenzsystemen, Panorama-Glasdach und vielem mehr. Wir wetten, auf die lässigen 48.277,75 EUR wären sie nie gekommen.
Echt lässig:
Die Konfiguration unseres Testwagens.
Echt stressig:
Den komplexen Antrieb verstehen zu wollen. Muss ja nicht sein.
Echt fett:
Das enorme Sparpotential des Antriebes. Eine „4“ vorm Komma ist machbar.
Echt jetzt:
Dass die verschiedenen Fahr-Modi gar nicht so verschieden sind.
Daten Renault Austral Techno Esprit Alpine Full Hybrid 200
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner/E-Motor
Systemleistung: 200 PS
Testverbrauch: 5,8 Liter
Vmax: 175 km/h
0 auf 100 km/h: 8,4 Sek
Preis ab EUR 42.500,00