Um auf die meisten Fragen des automobilen Alltages die richtige Antwort zu haben bietet sich der Opel Crossland an. Erst recht nach dem neuesten Facelift. Das darf man durchaus wörtlich nehmen, der Crossland ist von vorne quasi nicht mehr wiederzuerkennen.
Der neue Mokka lässt grüßen, seine „Vizor“ genannte Front schmückt jetzt auch den Crossland. Dessen moderne und schlicht schöne Wirkung wird von den neuen LED-Scheinwerfern und dem Unterfahrschutz noch unterstrichen. Ähnliches ist auch vom Heck zu berichten, neues Leuchtendesign und der nun selbstbewusst auf der Heckklappe stehende Name „Crossland“ komplettieren das insgesamt massiv an Charakter gewonnene Styling.
Nach dem Motto „Ein bisserl was geht immer“ lässt sich mit dem Griff zur neuen Ausstattungsvariante „GS Line+“ noch weiter an der Designschraube drehen. Kenner wissen, „GS“ steht bei Opel für sportliches in verschiedenen Facetten. Im Fall des Crossland manifestiert sich dies hauptsächlich im farblichen Bereich. Zweifarbenlackierung und eine bis in das Interieur wirkende rote Dach-Designlinie stechen dabei sofort ins Auge. Gemeinsam mit den größeren Felgen bedient hier der Crossland geschickt das allgegenwärtige Verlangen nach Individualität und Lifestyle.
Und das durchaus glaubwürdig, obwohl der Opel in Summe mehr der rationale Typ ist. Liegt womöglich daran, dass er quasi ein Mini-Van im zarten SUV-Gewand ist. Die Variabilität des Crossland ist ein echter Bringer, die Rücksitze lassen sich im Verhältnis 60:40 verschieben, die Neigung der Rücksitzlehnen ist einstellbar, es gibt einen zweifach in der Höhe verstellbaren doppelten Kofferraumboden und die Ladefläche selber bleibt bei umgelegten Rücksitzen eben. Ein Sammelsurium an Talenten, was weit aussagekräftiger ist, als bloße Abmessungen oder Angaben über maximales Kofferraumvolumen.
Damit es nicht nur den Ladeutensilien gut geht, besitzt auch der Crossland die opeltypischen Ergonomiesitze mit dem Gütesiegel „Aktion Gesunder Rücken“. Das entspannt ungemein, genauso wie der Blick auf das Armaturenbrett entspannt. Denn der Crossland hat sich für einen Mittelweg zwischen digitalem Overkill und analoger Bedienung entschieden. Klassische Armaturen und der 8“ Zoll große Touchscreen des im GS Line+ optionalen Multimedia Navi Pro ergänzen sich ganz wunderbar. Die Bedienung gestaltet sich kinderleicht, die Sprachsteuerung fällt demnach schon fast unter Luxus.
Den Luxus zum 1.2 Turbobenziner zu greifen sollte man sich auch leisten. Er ist der zweitstärkste Benziner, leistet 110 PS und 205 Newtonmeter bei 1.750 Umdrehungen und ist an ein 6-Gang-Schaltgetriebe gebunden. Die Fahrleistungen sind völlig ausreichend, vielleicht nicht himmelhochjauchzend, aber immerhin so, dass auch die GS Line+ ihre Berechtigung hat. Der Sound ist typische Drei-Zylinder, in Sachen Fahrverhalten und Verbrauch bleibt der Crossland im positiven Sinne unauffällig.
Auffälliger ist da schon der Preis. Auffällig niedrig nämlich, bei EUR 24.699,00 startet der Crossland GS Line+. Die Serienausstattung ist recht ordentlich, in Sachen Infotainment und Assistenzsystemen ist aber Luft nach oben. Wie gut, dass die Extrapakete nicht nur preiswert, sondern auch sinnvoll geschnürt sind.
Echt lässig:
Das er innen größer zu sein scheint als außen.
Echt stressig:
Bei den günstigen Extras nicht pauschal einfach alle zu nehmen.
Echt fett:
Die Variabilität.
Echt jetzt:
Zu denken man braucht mehr Auto als den Crossland.
Daten Opel Crossland GS Line 1.2 DI
Motor: 3-Zylinder-Turbobenziner
Leistung: 110 PS
Max. Drehmoment: 205 Nm / 1750 U.
Testverbrauch: 6,5 Liter
Vmax: 187 km/h
0 auf 100 km/h: 10,9 Sek
Preis ab EUR 24.699,00