Der X-Trail stand ja immer auch für die Geländekompetenz von Nissan. Das hat sich geändert. Flachländler mit gesteigertem Platzbedarf und Gefallen am Offroad-Style bekommen den Nissan X-Trail auf Wunsch auch mit Vorderradantrieb.
Der fehlende Allradantrieb ist uns anfänglich gar nicht aufgefallen. Rein optisch ist der X-Trail nämlich ein gestandener Offroader und kein weichgespültes SUV. Er wurde vor kurzem optisch aufgefrischt und sieht jetzt wirklich so aus, als könne er alle Geländearten mit links schnupfen. Vor allem die Front wirkt jetzt wirklich massiv – die LED-Scheinwerfer blicken grimmig und die verchromte Spange im Kühlergrill dominiert das G´schau. Überhaupt wurde beim Nissan X-Trail nicht mit Chrom gespart – es glänzt an den Türgriffen, an der Dachreling, rund um die Seitenscheiben und am Heck. Die großen Alufelgen passen da perfekt dazu. Erst als wir auf einer Ölspur mit durchdrehenden Vorderrädern zu kämpfen hatten, wurde uns bewusst, dass wir es hier mit keinem Allradler zu tun haben. Man sollte sich halt die Testwagen-Spezifikation im Vorfeld besser zu Gemüte führen.
Nichts desto trotz fährt sich der Nissan X-Trail souverän wie ein Geländewagen. Er kommt vielleicht ein wenig hochbeinig daher, was an der üppigen Bodenfreiheit liegt, dies fördert auch die gute Übersicht. Während andere Hersteller höchstens die Einstiegsversionen als Fronttriebler anbieten, bekommt man bei Nissan alle Motorisierungen des X-Trail auch ohne 4×4-Antrieb. Im Testwagen sorgten 130 Diesel-PS für den Vortrieb. Vor allem beim Kaltstart darf man der Arbeitsweise des Motors auch zuhören, da wird – wie in einem echten Geländewagen – auch hörbar genagelt. Diese Geräuschkulisse legt sich dann bei zunehmender Motorerwärmung wieder und weicht bekömmlichem Hintergrundrauschen. Gekoppelt ist der 1,6-Liter kleine Turbodiesel an eine gut schaltbare Sechsgang-Handschaltung. Dank der Allrad-Absenz erfreut man sich an relativ guter Effizienz – wir brauchten rund acht Liter Diesel im Testschnitt. Angesichts der Fahrzeuggröße und des relativ hohen Gewichts ein ordentlicher Wert.
Hat man die Tekna-Ausstattung gewählt, braucht man sich beim Aussuchen der Extras keinen Kopf mehr zu machen. Nissan verbaut so ziemlich alles im X-Trail, was man so zum bequemen und sicheren Fortkommen benötigt. Das beginnt beim groß dimensionierten, beheizten Ledergestühl und endet beim ebenso temperierten Lederlenkrad. Dazwischen findet man jede Menge an Komfort- und Sicherheits-Gadgets, wie zum Beispiel das riesige Glas-Schiebedach, die friktionsfrei bedienbare Infotainment-Anlage mit Navigation und Smartphone-Integration sowie eine Rundum-Einparkhilfe mit Kamera-Unterstützung.
Unser Fazit:
Galt der Nissan X-Trail bislang als eine Bank in Sachen geländegängiger Offroader, so lohnt es sich auch für Familien mit Platzbedarf aber ohne Offroad-Gelüste einen Blick auf den X-Trail zu werfen. Sie erhalten bis zu sieben Plätze und tolle Qualität. Der getestete Nissan X-Trail 1.6 dCi mit 6-Gang-Schaltung steht in kompletter TEKNA Ausführung ab fairen EUR 38.294 in der Nissan-Preisliste.
Shooting-Location: PuresLeben Stadl in Altenbach