Kia deckt mit seinen Modellen den gesamten Markt ab. Rational betrachtet stimmt das, mit dem neuen XCeed kommt eine emotionale Komponente dazu. Wie man spätestens seit Stinger und ProCeed weiß, versuchen die Koreaner verstärkt auch unsere Herzen zu erreichen.
So, und nur so, ist der nagelneue Kia XCeed erklärbar. Prinzipiell ist die Ceed-Familie mit Kombi, Fünftürer und Shooting Brake vollzählig, dazwischen und darüber füllen die sehr erfolgreichen SUV´s Stonic und Sportage Lücken auf den Verkaufsflächen aus. Sie alle müssen jetzt allerdings ein wenig zusammenrücken, denn der XCeed drängt ganz massiv ins Rampenlicht.
Dabei ist der Neue ja nicht einmal ein SUV. Geht das überhaupt? Kia belebt mit dem XCeed den Gedanken des Crossovers neu. Nichts anderes waren die SUV´s einst und gäbe es nicht so viele von ihnen, würden wir sie wohl noch immer so benennen. Dementsprechend gestaltet sich auch die Einordnung des XCeed vielschichtig. Er positioniert sich größenmäßig ziemlich genau zwischen Stonic und Sportage, lehnt sich auch optisch via erhöhter Bodenfreiheit und Plastik-Beplankungen zart an den Beiden an.
Insgesamt geht der XCeed beim Design aber einen völlig anderen, einen aufregenderen Weg. Kühlergrill, Leuchtengrafik, schräg stehende Heckscheibe und markanter Dachspoiler triefen vor Dynamik. Liebe Grüße vom ProCeed an dieser Stelle. Ganz ähnlich fällt die Einordnung beim Interieur aus. Der XCeed vereint auch hier das Beste von zwei Welten. Er verfügt über eine etwas höhere Sitzposition ohne Hochstandcharakter und bietet vier Erwachsenen höchst angenehme Platzverhältnisse. Sein Kofferraumvolumen liegt mit 426 Litern ziemlich genau auf Urlaubsniveau, der Laderaum glänzt mit hoher Variabilität und ist via sensorgesteuerter elektrischer Heckklappe zugänglich.
Relativ vertraut wirkt die Gestaltung der Armaturen. Der auf 10,25 Zoll ausgedehnte und via Splitscreen nutzbare Touchscreen thront mittig, ergänzt um eigene Bedieneinheiten für Klimasteuerung und Audiosystem. Alles fein verarbeitet, fein zu bedienen. Doch auch hier gibt es neues zu berichten. Denn dem XCeed wird die Ehre zuteil als erster Kia ein volldigitales Kombiinstrument zu besitzen. 12,3 Zoll groß besticht es mit gestochen scharfer Grafik und hoher Bedienfreude.
Das sportliche Design wird zweifelsohne zum Griff auf die stärkeren Motoren verleiten. Fast reflexartig ist man geneigt den XCeed mit dem 204 PS starken Top-Benziner zwangsvermählen zu wollen. Hat Kia natürlich nicht gemacht, es braucht ja auch Verkaufszahlen. Den Basis-Diesel mit 116 PS wollen wir uns trotzdem nicht vorstellen, die berühmte goldene Mitte dürfte der 140 PS starke Turbobenziner samt Sieben-Gang-Doppelkupplungsgetriebe unseres Testwagens sein.
Eine Kombo voller Stärken und ohne echte Schwächen. Der kultivierte Turbobenziner ist von der fröhlichen Sorte, antrittsfreudig, durchzugsstark, ohne konkrete Absichten neuen Streckenrekorde ins Büro aufzustellen. Die Schaltvorgänge sind super weil sehr sanft, die Federung auch. Also super, nicht sanft. Geht eher in die Richtung knackig mit Komfort. Damit ist dem Crossover-Gedanken bis in die letzte Ecke des Kia XCeed Rechnung getragen. Auf der für unser Top-Modell „Platin“ übrigens EUR 34.190,00 standen.
Was er kann:
Je mehr zu bedienen, desto leichter die Bedienung. Bei Kia zumindest.
Was er nicht kann:
Allrad ist keine Option.
Ändern würden wir:
Wenn es sich ausgeht trotzdem zu den 204 PS greifen.
Extralob gibt es:
Für die Vollausstattung. Komfort, Sicherheit, Technik, ist alles abgedeckt.
Daten Kia XCeed 1.4 T-GDI DCT Platin
Motor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 140 PS
Max. Drehmoment: 242 Nm/1500 U.min.
Testverbrauch: 6,7 Liter
Vmax: 200 km/h
0 auf 100 km/h: 9,5 Sek
Preis ab EUR 34.190,00