Auch Hyundai wagt sich an das Thema Fließheck heran und trifft dabei voll ins Schwarze.
Fließheck-Limousinen der Kompaktklasse sind eine heikle Sache. Da kann die Hatchback-Basis noch so fesch sein, der angepappte Kofferraum kommt selten elegant rüber – ist eben meistens nur irgendwie angepappt. Gekauft werden diese Limos meistens von älteren Semestern – falls sie überhaupt gekauft werden. Diese Problematik ist freilich eine österreichische – andererorts findet diese Autogattung weitaus mehr Anhänger. Die Chinesen beispielsweise fliegen drauf.
Jetzt hat auch Hyundai zugeschlagen und dem i30 ein Fließheck verpasst. Nennt sich Fastback und war jetzt bei uns zu Gast. Und was sollen wir sagen? Es ist gelungen! Der Hyundai i30 Fastback ist nicht nur praktisch, sondern auch ausnehmend hübsch geworden. Der Rundgang um unseren Testwagen offenbart eine höchst gelungene Linienführung.
Unser STYLE-Testwagen ist hellgrau lackiert, steht auf feschen 18-Zoll Felgen und auch sonst – ganz Pressetestwagen – perfekt ausgestattet. Bis zur B-Säule klarerweise noch ident mit dem normalen fünftürigen Hyundai i30, zieht sich das Dach – in unserem Fall aus schwarz getöntem Glas – schwungvoll nach hinten, um in einem knackig gezeichneten Heck inklusive sportlicher Abrisskante zu münden.
Dies alles wirkt wie aus einem Guss – da hat Hyundai wirklich ganze Arbeit geleistet. Hinter der großen Kofferraumklappe verbirgt sich ein glattflächiger, wenn auch relativ flacher Kofferraum. Dessen Ladekante ist zwar etwas höher als beim Hatchback, aber das hat uns nicht wirklich gestört.
Das Interieur kennen wir bereits vom Fünftürer. Es ist wie gehabt perfekt verarbeitet und wunderbar einfach zu bedienen – da hat Hyundai den Golf schon überholt. Hier gibts noch echte Drehregler und feine griffige Tasten. Die Ausstattung ist opulent – Lenkrad und Sitze sind beheizt und mit Leder bezogen. Wer möchte klimatisiert sich im Sommer seinen Allerwertesten.
Das Infotainmentsystem inklusive Navigation und Handy-Integration ist am Puls der Zeit, das Smartphone lädt zwar induktiv – für die Spiegelung der Apps am Fahrzeug-Touchscreen will es aber trotzdem verkabelt werden. Aber das kennen wir auch schon von anderen Herstellern.
Nimmt man hinten im Hyundai i30 Fastback Platz, sollte man wenn’s geht nicht größer als einen Meter achtzig sein. Das abfallende Dach drückt sonst spürbar aufs Haupt, während die Knie locker Platz finden. Die flach liegende Heckscheibe ist auch der Grund, warum die Sicht nach hinten nicht berauschend ist – eine serienmäßige Rückfahrkamera entschärft allerdings dieses kleine Manko.
Unser Testwagen war mit dem 1,4 T-GDI Benziner ausgestattet. Dieser 140 PS starke Motor passt perfekt zum eleganten Charakter des Hyundai. Der Vierzylinder läuft angenehm leise, liefert auch ausreichend Durchzug für souveräne Fortbewegung und verbraucht auch nicht viel – Test-Durchschnitt: 6,5 Liter / 100 Kilometer. Ebenso gut hat uns die perfekt schaltbare Sechsgang-Handschaltung gefallen. Der Wunsch nach einer Automatik ist eigentlich nie aufgekommen.
Das Fahren im Hyundai i30 Fastback gestaltet sich sehr angenehm. Die Federung ist komfortabel ausgelegt – auf ordentliche Geräuschdämmung hat Hyundai großen Wert gelegt. Die präzise Lenkung funktioniert ebenfalls tadellos – es lässt sich einfach gut leben im Fastback.
Fazit:
Hyundai hat mit dem i30 den Golf nicht nur eingeholt. Es ist auch in einigen Bereichen gelungen den Klassenprimus zu übertreffen. So elegant war der VW Jetta noch nie. Dass Hyundai beim Preis-Leistungsverhältnis punktet ist nichts Neues. Unser überbordend ausgestatteter Testwagen steht mit höchst fairen 30.000 Euro in der Liste.
Daten Fakten
Hyundai i30 Fastback Style 1.4 T-GDI
Motor: 4-Zylinder Turbo-Benziner
Leistung: 140 PS
Testverbrauch: 6,5 Liter Super / 100 km
Preis: ab EUR 29.490,-