Ein Auto wie den Honda e gab es in der Form noch nie. Ein Design nah am Kindchenschma, ist er gleichzeitig ein Technologieträger vom Feinsten. Liebe auf den ersten Blick kommt bei Fahrzeugen gelegentlich vor. Zumeist wird einen der Pfeil Armors bei Cabrios und Coupés treffen. Ganz sicher nicht bei Kleinwagen.
Bis jetzt. Der gute Amor wird seinen Bogen neu ausrichten müssen, denn der Honda e fährt definitiv ohne Umwege in die Herzen der Menschen. Dazu ist keine Umfrage oder die Auswertung empirischer Daten notwendig. Honda e parken und Passanten beobachten reicht völlig.
Keine vier Meter ist der Japaner kurz, wenig Platz für viel Design quasi. Die Highlights sind ganz ohne Zweifel die LED-Scheinwerfer in Kulleraugenausführung. Aber auch der Rest des Honda e hat seine Momente. Die schwarz gehaltene Ladeklappe auf der Motorhaube, die aalglatte Seitenansicht, große, aber zurückhaltend entworfene 17“-Aluräder und die als Ohren wahrgenommenen Außenbildkameras erschaffen ein Gesamtbild eines Kleinwagens mit Kultpotential.
Letztere liefern gestochen scharfe Bilder in ein Highend-Interieur, welches es in der Form noch nicht gibt. Der Honda e schafft es auch hier uns in Aufregung zu versetzen, wenn auch auf einer anderen Ebene. Nimmt man hinter dem Lenkrad Platz, blickt man auf eine durchgehende Wand an digitalen Anzeigen und Touchscreens, davor ein horizontale Ebene in – Achtung – Holzfurnier, wo sich einige analoge Bedienungstools wiederfinden. Ganz außen finden sich jeweils die Bilder der Außenbildkameras.
Quasi noch im „Liebe auf den ersten Blick“-Modus sind wir weniger erschrocken als angetan. Denn was nach komplizierter Bedienung klingt ist in Wirklichkeit genau das Gegenteil. Die Screens übernehmen die Darstellung von Navi, gekoppeltem Smartphone oder natürlich alle Anzeigen was Energiefluss, Ladezustand und Reichweiten anbelangt. Die Sitznachbarin kann „ihren“ Screen dabei ganz individuell gestalten. Sehr originell – es lassen sich auch Landschaftsbilder oder ein Aquarium einspielen.
So niedlich das alles auch klingen mag, in Sachen Hightech macht der Honda e ernst. Als Klein- und tendenzieller Zweitwagen setzt Honda auf die Karten Agilität und geringes Gewicht. Dabei nimmt man eine gewisse Leidensfähigkeit in Sachen Reichweite in Kauf. Laut WLTP schafft die 35,5 kWh kleine Batterie 210 Kilometer, die angesprochenen Trümpfe verhelfen diesem Wert auch zu realem Bestehen. Bis zu einer „Einpedal-Funktion“ lässt sich die Rekuperation variieren, was den Honda e zu einem Kilometerfresser im Umkehrsinn macht.
Der Spaß geht dabei aber noch viel weiter. 154 PS liefert der kleine Japaner als Spitzenleistung und er ist ein Hecktriebler. Dazu noch ein herrlich kleiner Wendekreis und fertig ist der König der Häuserschluchten. Hier schließt sich dann auch der Kreis zum Design, denn so arg kannst du gar nicht fahren, als dass dir im Honda e wer böse sein könnte.
(Be)Laden lässt sich der Honda e mit 4 Personen bzw. bis zu 100 kW Gleichstrom. Die „Größe“ der Batterie macht aber auch die Haushaltssteckdose zum adäquaten Ladetool. Der Honda e Advanced startet bei EUR 37.990,00
Was er kann:
Vollausstattung.
Was er nicht kann:
Die Quadratur des Kreises endet beim Kofferraum.
Ändern würden wir:
Nicht ständig auf den Preis starren.
Extralob gibt es für:
Das Maximum an Fahrspaß.
Daten Honda e Advanced
Motor: Permanentmagnet-Synchronmotor
Akku: 35,5 kWh
Leistung: 154 PS (Dauerleistung 82 PS)
Max. Drehmoment: 315 Nm
Vmax: 145 km/h
0 auf 100 km/h: 8,3 Sek
Preis ab EUR 37.990,00