Citroën besinnt sich seiner hydropneumatischen Vergangenheit und präsentiert mit dem neuen C4 Cactus wieder einen Komforthöhepunkt im Automobilbau.
„Citroën Advanced Comfort“ nennt sich das neue Gesamtkonzept, welches das Leben an Bord angenehmer machen soll. Konkret bedeutet das beim C4 Cactus neben einer neuen innovativen Federung auch den Einsatz neuartiger Sitze.
Nicht weniger als 20 Patente stecken im neuen Federungssystem, welches eigentlich auf einem einfachen Prinzip aufsetzt: Während ein konventionelles Federungselement Dämpfer, Feder und mechanischen Anschlag kombiniert, wurde das System um zwei hydraulische Kissen ergänzt, die die mechanischen Anschläge ersetzen. Während früher die Energie vollständig absorbiert und nur teilweise wiedergegeben wurde, absorbiert die neue Hydraulik die Energie und führt sie ab, so dass es keine Rückfederung mehr gibt. Bei geringer Belastung kontrollieren Feder und Dämpfer gemeinsam die vertikalen Bewegungen der Karosserie, so dass auf die Unterstützung der hydraulischen Kissen verzichtet wird. Aber genug der Theorie, fahren wir los.
Zuerst einmal fallen die Sitze auf. Diese sind wirklich sehr bequem aufgepolstert und relativ breit ausgeführt. Den geringen Seitenhalt wollen wir einmal außen vor lassen – der Cactus ist kein Kurvenräuber und jeder, der sich so ein Auto zulegt, wird es eher gemütlich angehen. Unser Testwagen, ein 110 PS starker Benziner mit eleganter Wandler-Automatik legt leise und flott los – da merkt man das geringe Fahrzeuggewicht.
Bewusst suchen wir uns eine vom Frost verwüstete Nebenstraße. Und wirklich – es funktioniert! Grobe Schlaglöcher und auch alle anderen Fahrbahnunebenheiten werden fast rückstandslos weggedämpft. Was aber nicht heißt, dass der C4 Cactus knieweich auf der Straße liegt. Nicht dieses grandiose Schluckvermögen ist die große Kunst des neuen Citroën-Fahrwerks, sondern die Tatsache, dass auch die Stabilität und Präzision, die man fürs Kurvenfahrten benötigt erhalten blieb.
Angeboten wird die Federungstechnik zunächst ausschließlich im C4 Cactus. Später werden weitere Modellreihen folgen. Auch die Nobelmarke DS wird vom neuen Federungssystem profitieren.
Mit der Überarbeitung hat der C4 Cactus zwar etwas von seiner Schrulligkeit verloren. Die prägnanten Airbumps als Schutz gegen Parkplatzrempler, bisher unübersehbares Erkennungszeichen, wurden auf ein Designelement geschrumpft. Ein klassisch-langweiliges Kompaktmodell ist der Cactus aber dennoch nicht geworden.
Daten Fakten
Citroën C4 Cactus SHINE PureTECH 110 EAT6
Motor: Dreizylinder-Benzin
Leistung: 110 PS
Testverbrauch: 5,6 Liter Super / 100km
Testwagen-Preis: EUR 25.445,-