Dass BMW Elektromobilität kann, wissen wir schon seit der Einführung des i8. Dass BMW Sechszylinder kann, wissen wir schon viel länger. Im jüngsten Modell der BMW Plug-In Hybrid Flotte vereint BMW diese Kompetenzen und verpackt sie in die neue 5er Limousine. Der 545e war der Star der BMW Electric Days in München, der ersten größeren Veranstaltung nach… naja erklärt sich von selbst. Nach tollen Testfahrten mit Fabrikaten à la 330e oder X5 45e haben wir gedacht, es wird schwer dieses Fahrerlebnis zu toppen.
Doch der brandneue 545e setzt neue Standards und beseitigt mit aller Vehemenz das „fade“ Image der Hybriden.
Obwohl der Antriebsstrang bereits aus 745 und X5 45e bekannt ist, kommen die 394 PS und 600 Newtonmeter im 545e weitaus besser zur Geltung. Das widerspiegelt sich auch in der 0-100 Zeit, in der der neue 5er Hybrid den Geschwistern 7er und X5 0,5 beziehungsweise 0,8 Sekunden abnimmt. Wird der Fahrerlebnisschalter auf Sport gestellt, erwacht der 545e zum Leben und schnellt auf Grund der schlagartigen Launch Control in 4,7 Sekunden auf Landstraßentempo. Wobei der erste Punch, Dank der sofort verfügbaren 265 Extra-Newtonmeter des Elektromotors brachial ist.
Doch nicht nur auf der Geraden performt der Teilzeitstromer mit sonorem Reihensechszylinder famos, auch in den Kurven liegt er satt auf der Straße. Trotz seines deutlichen Mehrgewichtes gegenüber einem konventionellen 5er bleibt der fast 400 PS starke Hybrid ausbalanciert. Wir konnten den 545e auch am Limit äußerst präzise über die Straßen Bayerns bewegen. Dabei liegt seine wahre Stärke nicht im Sport, sondern eher im Hybrid Modus.
Denn hier analysiert der 5er permanent die Gaspedalstellung und den Straßenverlauf, um bei Bedarf den 286 PS starken Benziner blitzschnell zuschalten zu können. Im eDrive Modus fährt der 5er vollkommen elektrisch und holt aus dem 12 KWh großen Akku bis zu 57 Kilometer Reichweite. Diese nähert sich bei sportlicher Fahrweise zwar eher der 40 Kilometer Marke an, jedoch kann sie über die Funktion „Batterie Control“ während dem Fahren wieder aufgeladen werden. Hierbei generiert der Sechszylinder mehr Drehmoment als benötigt wird, um die überschüssige Energie wieder in den Akku zu transferieren.
Unbestritten ist die unglaubliche Intelligenz, die BMW seinen Fahrzeugen verleiht. So zum Beispiel die kürzlich eingeführten „eDrive Zones”, die man in den Innenstädten ganz Europas findet. Fährt man mit einem Hybrid BMW in eben genannte Zonen, schaltet dieser automatisch in den Elektromodus, um die Luftqualität in den Städten nicht weiter zu belasten. Sollte elektrische Reichweite nicht genügen, lädt die intelligente Zielführung die Batterie des BMWs schon während der Fahrt über Land auf, um in der Stadt lokal emissionsfrei fahren zu können.
Schlussendlich ist es die Vielseitigkeit, die den 545e zum absoluten Traumauto macht. Ob nun die an den famosen Fahrleistungen gemessene Effizienz, die 5er-typische Praktikabilität, oder schlicht das BMW-typische Fahrerlebnis den Münchner ausmacht, muss jeder für sich entscheiden. Klar ist jedoch, dass BMW mit dem 545e ein Auto liefert, dass allen Herausforderungen gewachsen ist. Komme was wolle.
Was er kann:
Lautlos selbst einem M4 auf den ersten Metern keine Chance lassen.
Was er nicht kann:
Schlecht auf der Straße liegen.
Ändern würden wir:
Den Gedanken Hybride seien noch nicht ausgereift.
Extralob gibt es für:
Herausragende Intelligenz des Autos.