Den Porsche Macan kennt man ja schon. Dank guter Verkaufszahlen überflügelt er im Straßenbild mittlerweile schon den ebenso beliebten Porsche Cayenne. Meist mit einem fülligen Dieselmotor ausgestattet ist er still und heimlich zum Liebkind der stilbewussten, wie gutbetuchten Kundschaft geworden. Seine Vorteile liegen auf der Hand: Er bietet jede Menge Komfort und Platz für die ganze Familie und deren Habseligkeiten, fährt sich einfach toll und hat auch noch das nette Porsche-Logo auf der Motorhaube. So ein Porsche Macan ist einfach ein praktisches Auto. Wir haben uns neulich den Macao GTS näher angesehen.
Eigentlich ist er ja ein ganz ein Lieber. Freund der Familie und auch super für den Wochenendeinkauf beim Billa geeignet. Aber als GTS kann er auch ganz anders…
Der GTS hat keinen Dieselmotor unter der Haube. Dort haust ein turbogeladener V6 Benziner mit satten 360 PS. Dicke 20-Zoll-Felgen und deutlich vergrößerte Lufteinlässe an der Front lassen ihn zusätzlich gedrungen und kraftvoll wirken. Das merkt man schon beim Starten. Ein kurzer Dreh am Start-Knubbel links neben dem Lenkrad und der Macan hustet seinen Grant wüst aus den vier Endrohren um dann in einen ruhigen Leerlauf zu fallen. Testet man dieses Auto, wird man wahrscheinlich spätestens jetzt die richtigen Tasten drücken – nämlich eine der lustigen Sport-Tasten, welche auch gleichzeitig die netten Klappen im Auspuff auf Durchzug stellen.
Vor allem im Sport oder Sport Plus Modus reagiert der GTS überaus zornig. Das stämmige Auto erinnert dabei irgendwie an Joe Pesci – sie wissen schon, den klein gewachsenen leicht aufbrausenden Mafia-Killer aus “God Fellas” oder “Casino”. Nur net hinschauen oder gar anstreifen, sonst zerlegt er dich. Am besten, man befindet sich auf einer möglichst verlassenen und möglichst kurvenreichen Bundesstraße. Sowas frisst der Macan GTS nämlich am allerliebsten. Einmal voll aufs laute Pedal und das grandiose PDK-Getriebe schaltet blitzschnell ein, zwei Gänge runter. Der Murl dreht turbinenhaft hoch und hinten spielts die Trompeten von Jericho. Der Hunderter fällt nach lockeren fünf Sekunden. Dann lässt der GTS einfach nur mehr urmächtig den PORSCHE raushängen, liquidiert die Geraden im Eiltempo und filetiert jede Art von Kurven mit dem Rasiermesser. Als Pilot bist du anfangs einfach nur fassungslos über das, was Porsche unter dem Kürzel SUV versteht – eigentlich einen dezent höhergelegten Sportwagen. Dann beginnst du einfach nur zu genießen und zu FAHREN.
Das stämmige Auto erinnert irgendwie an Joe Pesci – sie wissen schon, den klein gewachsenen leicht aufbrausenden Mafia-Killer aus “God Fellas” oder “Casino”.
Der Porsche Macan GTS liegt dabei – weitgehend frei von Seitenneigung – mit einer Gelassenheit auf der Straße, die gefährlich einlullt. Die unbändige Traktion im Zusammenspiel mit der überraschend leichtgängig aber nicht minder präzisen Lenkung und der fadingfreien, superbissigen Bremse lässt einen in Geschwindigkeitsbereiche vordringen, die die Laufzeit des eigenen Führerscheins stark schrumpfen lässt. Wie schnell du in Wirklichkeit bist, merkst du erst an den Möchtegern-Racern, die wild eiernd versuchen, das Tempo zu halten. Währenddessen genießt man den atemberaubenden Sound und die Wohlfühlatmosphäre im Porsche Macan GTS, schaltet einen Gang runter und verlässt wild röhrend die Szenerie.
Nur net hinschauen oder gar anstreifen, sonst zerlegt er dich.
Fazit:
Es muss nicht immer ein Diesel sein. Der Porsche Macan GTS ist genau das richtige Gerät für Leute, deren Kinder schon aus den Notsitzen des Neunelfers herausgewachsen sind oder die sich einfach nicht mehr in die Niederungen eines Sportwagens hinunter begeben wollen oder können und dennoch die volle Porsche-Performance genießen möchten. Am besten, man verrät der Gattin erst gar nicht, was hinter den vielen teils lustigen Knöpfen auf der breiten Mittelkonsole steckt und sie wird ihn genauso lieb haben, wie die Dieselversion. Den Macan GTS gibts ab EUR 90.593,- beim netten Porsche-Händler.