Ein stattliches SUV wie der Volvo XC90 kann grundsätzlich eh schon sehr viel. Als Plug-in Hybrider T8 kann der große Schwede aber noch etwas mehr. Sich zum Beispiel an der Nova vorbei schummeln.
Die Messroutinen lt. WLTP ermöglichen generell Plug-in´s diese Hintertür, und die ist so gro0, dass da selbst so ein Schrank von Auto wie der XC90 durchpasst. 2,1 Liter steht am Papier als durchschnittlicher Verbrauch, worüber die 303 PS des via Turbo und Kompressor aufgeladenen Vierzylinder-Benziners nur schelmisch grinsen können. Selbst die 89 Elektro-Pferde schauen da etwas verlegen und fragen sich zu Recht, wie sie das denn schaffen sollen.
Theoretisch ist es möglich. Wer die 9,2 kWh große im Mitteltunnel verbaute Batterie stets lädt, im rein elektrischen Pure-Modus eine maximale Wegstrecke von 42 Kilometern zurücklegt und dabei die Höchstgeschwindigkeit von 125 km/h nicht überschreitet, kann diesen Wert in die Praxis retten. Allerdings sitzt dieser jener dann eigentlich im falschen Auto. Denn, mal ehrlich, ist es vorstellbar, dass man mindestens EUR 83.520,00 für einen XC90 T8 Inscription auf den Tisch legt, sich dabei eine Systemleistung von 407 PS erkauft, um dann mit Blick auf die Verbrauchsanzeige ständig nur auf der Bremse zu stehen?
Für uns war so ein Szenario in den zwei Testwochen nur schwer umsetzbar. Aus journalistischer Hingabe testet man das natürlich, lauscht im flüsterleisen Pure-Modus ob es wo knarzt (Nirgends), sich die 42 Kilometer tatsächlich ausgehen (Nicht ganz) und wie das mit dem Laden funktioniert (Eh gut, aber Kabelsalat bleibt halt Kabelsalat). Ein bisserl froh waren wir, als das geschafft war und wir den Bullen endlich in 5,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h scheuchen durften. Wir uns dem beeindruckenden Durchzug hingaben, das geniale Teamwork der Motoren mit der 8-Gang-Geartronic bewunderten und dabei den WLTP-Wert glatt versechsfachten.
Nun, wir waren froh, als auch das geschafft war. Das eine wie das andere Extrem bildet in keinster Weise einen Alltag ab. Schon gar nicht in einem so edel ausstaffierten großen Volvo, wie der XC90 Inscription einer ist. Edles Interieur, perfekte Verarbeitung und vielfach elektrisch verstellbare Tailordwool-Komfortsitze zeigen viel eindeutiger, wohin die Reise mit dem großen Schweden geht. „Omnipotenter Luxusgleiter“ charakterisiert ihn unser Ansicht nach am besten und tatsächlich ist es auch die Art von Fortbewegung, in der man sich am häufigsten wiederfindet.
Man kippt da quasi automatisch ganz von selber hinein bzw. leitet einen der Volvo in diesen Bereich. Beim Anblick der massiven Alufelgen mag das vielleicht schwer fallen, aber dank Luftfahrwerk ist der XC90 T8 Inscription tendenziell komfortabel unterwegs. Natürlich ist er auch jedweder Kurvendurcheilung fähig, doch es gilt hier ähnliches wie beim Antrieb. Es ist gut zu wissen was der Volvo alles kann. Und das reicht dann aber auch. Meistens.
Bei all der Noblesse und dem Überfluss sei noch auf eine aus der Vergangenheit in die Gegenwart gerettete Stärke hingewiesen. Sicherheit ist und bleibt großes Thema bei den Schweden. Das Aufgebot an Assistenzsystemen ist immens und deckt Gefahrenquellen aller Art, egal ob Fahrzeug, Mensch oder Tier. Letztere allerdings nur im Großformat, ganz so, wie der Volvo XC90 T8 selber eines ist.
Echt lässig:
Mein Auto, meine Burg.
Echt stressig:
Kann die Bedienung des Touchscreens sein.
Echt fett:
Was der Volvo XC90 alles kann.
Echt jetzt:
Es gibt ihn auch als Polestar Performance.
Daten Volvo XC90 T8 Inscription
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Motor
Systemleistung: 407 PS (303 PS/ 87PS)
Max. Drehmoment: 640 Nm
Testverbrauch: rund 8,9 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 5,8 Sek
Preis ab EUR 83.520,00