Das Auge kann sich vom extrovertierten Toyota C-HR nur schwer lösen. Muss es aber, denn beim Japaner gibt es weitaus mehr zu entdecken als nur Design.
Was Toyota aktuell an neuen Modellen liefert, kann einen nur in Staunen versetzen. Gerade noch fuhren wir den ultrasportlichen Yaris GR, haben angefragt für einen Testtermin für die neue Geländewagenikone Landcruiser und jetzt steht ganz frisch der C-HR 2.0 l Plug-in-Hybrid im „GR Sport“-Dress in der Redaktionsgarage. Jeder Proband für sich schon ein Fest für alle Sinne, beeindruckt die Bandbreite die allein diese drei Modelle abdecken, noch mehr.
Der einst einzig für seine moderne Hybrid-Technologie gefeierte Hersteller ist schon längstens ein Garant für spannende und emotional besetzte Fahrzeuge. Der C-HR darf da als Vorreiter gelten, als er 2017 auf den Markt kam, war an Reaktionen von blankem Entsetzen bis hin zu ehrlicher Bewunderung alles dabei. Oft kamen dabei die altehrwürdigen Klingonen zu neuer Bekanntheit, ganz so arg war es in echt aber nicht. Trotzdem, die einzigartige Mischung aus Cross-over und SUV-Coupé samt martialischer Front war und ist ein echter Hingucker.
Der aktuelle Jahrgang ist in seiner Gesamtheit etwas glatter und eckt weniger an, die GR-Gimmicks sorgen aber eh für eine neue Schärfe. Grill und Frontschürze in Piano Black mit GR Sport Logo, Spoiler in Piano Black und schwarze 19-Zöller sind visuelle Ausrufezeichen an einem nicht an Charakter mangelnden Blechkleid. Egal von wo man sich dem C-HR nähert, irgendwas ist immer, wobei die Front inklusive der aufwendig gestalteten LED-Signatur schon ihresgleichen sucht.
Ganz neu arbeitet unter der Haube des C-HR der aus dem Prius bekannte Plug-in-Hybrid Antrieb. 223 PS Systemleistung fügen sich ganz gut ins sportliche Design ein, typisch Toyota leistet der E-Motor mit 163 PS und 208 Newtonmeter den größeren Beitrag. Damit sind auch im reinen E-Modus sehr gute Fahrleistungen garantiert, adaptives rekuperieren und maximal 66 Kilometer Reichweite sprechen eher dafür, die mit maximal 7 kW eher maue Ladeleistung auf längeren Wegen eher dagegen.
Wie so oft überlässt man das Energiemanagement am besten dem Auto selber, das bringt hervorragende Fahrleistungen, in 7,4 Sekunden geht es von 0 auf 100 km/h, und erfreulich niedrigen Verbräuche mit sich. Die überwiegend dezent agierende CVT-Automatik nimmt man dabei genauso wohlwollend zur Kenntnis wie das komfortorientierte Fahrwerk, das neutrale Fahrverhalten und die leichtgängige Lenkung. Was das alles mit „GR Sport“ zu tun hat? Nichts. Und das ist gut so.
Da bleibt sich der C-HR schon treu, knochenharter Sportler will er keiner sein. Sportsitze mit GR Sport Logo hin oder her, auch das Interieur zieht da eine klare Linie. Hier regieren veganer Mikrofaserbezug, Alcantara, Ambientebeleuchtung, JBL-Soundsystem und induktives Handyladen. Dazu gibt es einen 12,3“ großen und gut durchdachten Touchscreen, der auch noch von einigen Tasten unterstützt wird. Wohlfühlfaktor inklusive, auch platzmäßig, zumindest in der ersten Reihe. Knapper wird es auf der Rückbank, der Kofferraum geht mit 350–1.076 Liter als okay durch.
Der C-HR Plug-in-Hybrid GR Sport startet bei 48.590,00 EUR, neben einer guten Ausstattung sind bei Servicetreue bis zu 10 Jahre Garantie serienmäßig.
Echt lässig:
Der Mut zum Design.
Echt stressig:
Sperriges Ladegut.
Echt fett:
Die Front. Das Heck. Die Seitenansicht.
Echt schade:
Dass nicht alle optionalen Pakete mit dem GR Sport kombinierbar sind.
Daten Toyota C-HR 2.0L Plug-in-Hybrid 2WG GR Sport
Motor: 4-Zylinder Benziner/E-Motor
Systemleistung: 223 PS
Drehmoment: 190 / 208 Nm
Testverbrauch: ca. 4,7 Liter
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 7,4 Sek
Preis ab 48.500,00 EUR