Die Auswahl an elektrischen SUV´s ist mittlerweile so groß wie bunt. Toyota zeigt sich dahingehend ungewöhnlich zurückhaltend. Bis jetzt.
Toyota ist an sich dafür bekannt Trends eher zu setzen als sie zu verschlafen, Stichwort Hybridtechnik, Stichwort Wasserstoffantrieb. Gut, von „verschlafen“ kann wohl eh keine Rede sein. Es war wohl eher so, dass man sich das Ganze aus der gesicherten Position des Weltmarktführers in Ruhe angesehen hat. Beobachtet hat. Um sich dann zur richtigen Zeit und mit aller Macht am Wettbewerb zu beteiligen.
Den um den originellsten Namen hat man dabei aus dem Stand gewonnen. „bZ4X“ hat den Esprit eines Jutesackes und geht ähnlich geschmeidig über die Lippen wie irgendwas auf Altgriechisch. Der Name steht für „beyond zero“, die Zahl 4 steht für das Segment und das X für Crossover. Hat also alles Hand und Fuß, wir empfehlen trotzdem einen Spitz- oder Kosenamen. Weitaus wichtiger ist sowieso, dass das Auto selber Esprit besitzt und geschmeidig über die Lippen vulgo den Asphalt gleitet.
Beide Disziplinen beherrscht der bZ4X souverän. Stilistisch schafft der Toyota dabei den Sprung auf die elegante Seite der Macht, die schwarze Kunststoffbeplankung setzt dabei einen spannenden Kontrast. Schokoladenseite ist sicher die Silhouette mit ihrem eindeutigen Hang zum Coupé und dem Dachspoiler. Nie käme man auf die Idee den bZ4X größenmäßig auf eine Stufe mit dem RAV4 zu stellen. Genau dort gehört er aber hin, mit entsprechend viel Bewegungsfreiheit auf allen Plätzen und einem großen, variablen und gut zu beladenden Kofferraum.
Wirklich angetan waren wir vom Interieur. Alles darin hat man zwar irgendwo schon mal gesehen, die Kombination ist aber einzigartig. Der bZ4X ist der erste Toyota mit über dem Lenkrad liegenden digitalen Anzeigen, das Lenkrad ist dabei aber weniger klein als beim französischen Erfinder. In Sachen Mittelkonsole hat sich die Toyota gegen die zumeist eh ungenutzte Weitläufigkeit zu Gunsten einer massiven und heimeligen Variante entschieden. Das schafft Geborgenheit und eine zusätzliche Spielwiese für Bedientools. Die bleibt auch nicht ungenutzt, dem edlen 12,3“ Screen werden genug Tasten für eine rasch durchschaute Bedienung zur Seite gestellt.
Den bZ4X gibt es als 2WD und 4WD, letztere fand den Weg in unsere Redaktion. Sie leistet 218 PS aus zwei Motoren, Toyota beteiligt sich hier ganz offensichtlich nicht am PS-Wettrüsten. Wozu auch, der Antrieb liefert saftigen Antritt und kräftigen Durchzug, sprintet in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und sorgt auch jenseits der 130 km/h noch für spürbaren Vortrieb. Der Toyota ist mit knapp weniger als zwei Tonnen ein Leichtgewicht unter seinesgleichen, was ihm neben den feinen Fahrwerten auch eine überraschend hohe Agilität beschert.
Dies basiert unter anderem auf dem mit 71,4 kWh eher kompakten Akku. Das bringt auch den Vorteil mit sich, dass mit der maximal möglichen Ladeleistung von 150 kW der Akku in 30 Minuten von 10 auf 80% geladen ist. An Reichweite sind maximal 468 Kilometer möglich, in echt hielten wir spätestens nach 300 Kilometern Ausschau nach einer Ladestation. Der Toyota bZ4X AWD startet bei 54.170,00 EUR, Pakete mit lässigen Extras wie 360° Kamera, Soundsystem, 20“ Felgen oder Matrix LED seien an dieser Stelle ans Herz gelegt.
Echt lässig:
10 Jahre Garantie bei Servicetreue.
Echt stressig:
Der übereifrige Aufmerksamkeitsassistent.
Echt fett:
Das Meer an Ablagen.
Echt jetzt:
Dass ein kalter April ordentlich auf die Reichweite drücken kann.
Daten Toyota bZ4X AWD
Motor: 71,4 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)
Leistung: 218 PS
Max. Drehmoment: 338 Nm
Reichweite: ca. 350 km
Vmax: 160 km/h
0 auf 100 km/h: 6,9 Sek
Preis ab 54.170,00 EUR