Der Tesla Model Y ist vielleicht nicht das schönste Elektroauto der Welt. Talente, Potential und innere Werte machen ihn trotzdem sehr begehrenswert.
Zu Beginn vielleicht ein kleiner Blick auf die aktuellen E-Modelle der anderen Hersteller. Wobei, mit Tesla hat das eigentlich in der Form wenig zu tun. Die Marke entzieht sich derartigen Vergleichen, dem gottgleich verehrten Chef und einer treuen Anhängerschaft sei´s gedankt. Freilich darf (und kann) auch Tesla nicht übersehen, dass sowohl Qualität als auch Quantität an mehr oder weniger würdigen Mitstreitern stetig wächst.
Trotzdem hat Tesla die Überholspur fest im Griff. Model S und, mit leichten Abstrichen X, verkaufen sich gut, das Model 3 scheint überhaupt nie aufzuhören ein Kassenschlager zu sein. Auf diesem basiert auch der Y, von dem her kann sich jeder ausmalen, wie schwarz seine Verkaufszahlen sein werden. Die Beiden teilen sich so manches, ganz offensichtlich aber nicht das Design. Der Neue tendiert Richtung SUV, ist mit einem deutlichen Plus in der Höhe gefühlt näher am X als an seinem DNA-Spender.
Die Erwartungshaltung an die Platzverhältnisse war entsprechend groß, wurde aber bei Weitem übertroffen. Großzügig und weitläufig in der ersten Reihe, komfortabel in der zweite Reihe, fast schon ausufernd im Kofferraum. Da ist es nicht weiter verwunderlich, dass das Model Y auch mit einer dritten Sitzreihe zu haben ist. Zum objektiven gesellt sich durch das maximal minimierte Interieur noch ein subjektiver Eindruck. Wie aus dem Model 3 bekannt, gibt es ein Lenkrad und einen zentral montierten 15“ großen Touchscreen. Aus.
Da hat das Auge viel zu schauen, obwohl es so wenig zu sehen gibt. Für Neueinsteiger oder Ungeübte ist das erst einmal abschreckend und herausfordernd zugleich. Manches bleibt auch langfristig eine Herausforderung, dass die Geschwindigkeit auch nur am Touchscreen angezeigt wird oder selbst das Handschuhfach über den Screen geöffnet werden muss zum Beispiel. Im Vergleich zu den Vorteilen freilich vernachlässigbar, Aufbau, Anzeigen und die Bedienung als Ganzes gehört mit zu den Besten am Markt.
Es könnte keine bessere Überleitung zum Antrieb geben. Tesla steht für grandiose Fahrleistungen, passend dazu was unser Testwagen eine Performance-Version. Optisch am tiefergelegten Fahrwerk und den 21-Zoll Felgen zu erkennen, tut es genau das, was der Name verspricht: Performen. 513 PS sorgen für Beschleunigungserlebnisse der Superlative. Brachial aus dem Stand, wild, hemmungslos und beeindruckend bis in höhere Gefilde.
Eh klar sind dafür zwei Kraftquellen von Nöten, eh klar bringt das einen Allradantrieb mit sich, der das Drehmoment per Digitalsteuerung auf Vorder- und Hinterachse verteilt. Der längsdynamischen Atemlosigkeit folgt eine querdynamische Physikstunde. Nicht falsch verstehen, das Model Y liegt souverän und sicher auf der Straße, scheut keine Kurve. Gewicht und ein tendenziell komfortabel ausgelegtes Fahrwerk helfen aber, das Blut nicht zu sehr in Wallungen zu bringen.
Der Reichweite soll es auch recht, 514 Kilometer sind jetzt ja auch nicht die Welt, aber schon ein feines Polster. Unterfüttert mit bis zu 250 kW Charging und dem stetig wachsenden Netz an Super-Chargern auch ein sehr gemütliches. Die Preise für das großzügigst ausgestattete Model Y Performance starten bei 66.690,00 EUR.
Echt lässig:
Na was wohl?
Echt stressig:
Gäbe es ein Head-up Display würde hier „Nichts“ stehen.
Echt fett:
Beinahe Vollausstattung.
Echt jetzt:
Die happigen Extrapreise für autonomes Fahren.
Daten Tesla Model Y Performance
Motor: Zwei Elektromotoren
Systemleistung: 513 PS
Testverbrauch: ca. 17,5 kWh
Vmax: 250 km/h
0 auf 100 km/h: 3,7 Sek.
Preis ab 66.470,00 EUR