Ein Suzuki S-Cross um genau zu sein. Emotionen wecken ist nicht das Seine, dafür ist er rational betrachtet eine Bank.
Sagen wir so, am Stammtisch gibt es mit dem Suzuki noch am Wenigsten zum Holen. Obwohl er unseres Wissens nach den Längsten hat. Namen nämlich. Suzuki SX4 S-Cross 1,6 DDis Allgrip TCSS Flash wurde unser Testwagen getauft. Das ist mal eine Ansage, übersetzt sagt es uns, dass wir einen SUV mit 120 PS starken Diesel (= DDis) mit Allrad (= Allgrip) und Automatik (Twin Clutch System by Suzuki) in der besten Ausstattung (= Flash) fahren. Insofern hat diese lange Nomenklatur also schon auch ihre Berechtigung, weil es steht (fast) alles drin, was der S-Cross kann.
Man könnte auch sagen, er kann alles, was heutzutage so begehrt ist, was sich wie von selber verkauft, während sich Van´s die Luft aus den Reifen stehen. Der Suzuki ist quasi das ideale Auto für jene welche, die mit ihrem Fahrzeug ein möglichst breites Spektrum abdecken möchten. Und gerne als Undercover-Agent unterwegs sind. Denn auch wenn die aktuelle Modellpflege einen doch recht auffälligen und markanten Grill mit sich brachte, bleibt der SX4 S-Cross ein recht unscheinbarer Geselle. Manchen vielleicht zu unscheinbar, andere wiederum werden die fehlende Effekthascherei lieben. Allen recht machen kann es ja sowieso keiner.
Wir haben die Modellpflege erwähnt, was im hier und jetzt immer auch ein up-date im Infotainmentbereich inkludieren muss. So auch im S-Cross, wo das aus dem großen Bruder Vitara bekannte System Einzug gehalten hat. Der Touchscreen hat jetzt 6,1 Zoll und ist wesentlich intuitiver zu bedienen. Generell gibt das Handling keine großen Rätsel auf, nur die Lautstärkenregelung via Touchscreen ist ein Krampf. Eh nur für den Beifahrer, dank Multifunktionslenkrad. Ansonsten blieb im Interieur alles beim Alten, sprich eine recht ansprechende Verarbeitung ohne große Ausreißer, egal in welche Richtung, sehr feine Platzverhältnisse und ein ausreichend großer Kofferraum.
Unser Testwagen war wie bereits erwähnt ein allradbetriebener Diesel mit Sechsgang-Automatik. 120 PS und recht massive 320 Newtonmeter verhelfen dem Suzuki zu ausgezeichneten Fahrleistungen bei gleichzeitig äußerst bescheidenen Trinksitten. Mehr als sechs Liter Diesel auf 100 Kilometer zu verbrennen wird einem kaum gelingen, auch wenn der S-Cross durchaus zu beherztem Kurventraining animiert. Dank Allrad kommt sogar Freude auf, die Automatik zeigt sich überwiegend als kongenialer Partner. Auch fällt in diesen dynamisch angelegten Ausritten das doch etwas präsente Dieselknuspern noch am wenigsten ins Gewicht. Innerstädtisch, na ja, erinnern wir an den Lautstärkenregler am Lenkrad.
Neben seiner Vielseitigkeit ist das Preis-Leistungsverhältnis vielleicht das größte Zuckerl des Japaners. 29.490 Euro bedeuten Vollausstattung.
Sprich Navi, LED-Tagfahrlicht, Leder, Keyless-Go, Bi-Xenon, Notbremsassistent und vieles mehr. Praktisch die gesamte Konkurrenz ist entweder teurer, schlechter ausgestattet oder ein Gebrauchter aus zweiter Hand. Bei dem Gedanken werden wir fast noch emotional.
Was er kann:
Den Nerv der Zeit treffen.
Was er nicht kann:
Ans Herz gehen.
Extralob gibt es:
Für den feinen Preis.
Ändern würden wir:
Vielleicht da und dort noch Dämmstoff einziehen.
Daten Suzuki SX4 S-Cross 1,6 DDis Allgrip TCSS Flash
Motor: 4-Zylinder Turbo-Common Rail
Hubraum: 1.598 ccm
Leistung: 120 PS bei 1.750 Umdrehungen
Max. Drehmoment: 320 Nm bei 1750 U/min
Testverbrauch: 5,6 Liter
Vmax: 175 km/h
0 auf 100 km/h: 13,0 Sek.
Preis ab EUR 34.900,00