Der Suzuki S-Cross ist Keiner, der seine Vorzüge in die Welt hinausposaunt. Genau das macht ihn so sympathisch.
Wir hätten als Überschrift auch „Zurückhaltung ist eine Tugend“ wählen können. Die Japaner sind generell eine Marke, die ihr Licht gerne unter einen Scheffel stellt. Den launigen Swift Sport und den aus der Kooperation mit Toyota entstandenen Across wollen wir unter regelbestätigende Ausnahmen verbuchen. Der S-Cross käme schon traditionell nie auf die Idee, sich ins Rampenlicht zu drängen. Lieber überzeugt er mit guten Argumenten und einem feinen Preis-Leistungsverhältnis. Auch das aus Tradition.
So gesehen verwundert es nicht, wenn die neue Generation nicht wahnsinnig viele Blicke auf sich zieht. Jene welche sie doch erreichen, werden den großen Kühlergrill und die moderne LED-Lichtsignatur wohlwollend zur Kenntnis nehmen. Vom Grundprinzip bleibt der S-Cross ein SUV, ohne aber wie eines auszusehen. Damit schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe. Marketingtechnisch geht SUV immer, beim Design weniger. Hier erinnert der S-Cross eher an ein klassisches Crossover, in Summe so zeitlos wie schnörkellos gezeichnet.
Generell ist der S-Cross der sachliche Typ, ausgelegt für eine langfristige Bindung. Bestes Beispiel ist das Interieur, dass ein Fest für alle rationalen Naturen feiert. Nichts ist hier überflüssig, alles was es gibt, braucht man auch. Und was man braucht, lässt sich auf Anhieb bedienen. Echte Tasten und Drehregler für Klima und diverse Fahrzeugfunktionen sind ein Hit, dass auch der 9“ Touchscreen und die darunter liegende Leiste an Softtouch-Tasten niemanden vor Rätsel stellen die Draufgabe.
Das rundum verbaute Material ist eher von robuster Natur, was zum S-Cross ohnehin besser passt. Wir wollen an dieser Stelle nicht die alte „Jäger“-Schublade bemühen, dass ein Suzuki eher im leichten Gelände zu finden ist als ein Tiguan, ist aber unbestritten. Passend dazu war unser Testmodell mit Allrad versehen, eine 2WD-Variante gäbe auch, genauso wie eine Automatikvariante als Alternative zu unserer recht exakt zu führenden 6-Gang Handschaltung. Weniger Auswahl gibt es bei den Motoren, ein 129 PS starker Benziner mit 48V Mildhybrid ist Alleinunterhalter.
Der Benziner passt recht gut zum S-Cross. Ein braver und solider Arbeiter ohne Ausreißer nach oben. Die Fahrleistungen sind mehr als ausreichend, Antritt und Durchzug sind ansprechend, die Akustik zurückhaltend. Passend dazu ist die Federung auf der komfortablen Seite. Die mildhybride Zusatzkraft überzeugt in allen Belangen, denn sie hat auch auf das Spritsparen nicht vergessen. 6,4 Liter im Schnitt sind für ein Crossover samt Allrad ein toller Wert.
Der Grundpreis von 32.990,00 EUR für das Top-Modell wirkt mutig, freilich werden sie kein günstigeres Freizeit- und Familienfahrzeug mit Allrad finden. Schon gar nicht mit LED-Scheinwerfer, Navi, Keyless, Teilledersitzen, DAB-Tuner, kabellose Handyanbindung, Panoramaglasdach, allen gängigen Assistenzsystemen und vielem mehr serienmäßig.
Echt lässig:
Viel Auto für vergleichsweise wenig Geld.
Echt stressig:
Dass man so wenig Auswahl hat.
Echt fett:
Reinsetzen und Wegfahren.
Echt jetzt:
Die Freude an Evolution statt Revolution.
Daten Suzuki S-Cross 1.4 Hybrid Allgrip flash
Motor: 4-Zylinder Benziner/Mild-Hybrid
Leistung: 129 PS
Max. Drehmoment: 235 Nm / 2000 U.
Testverbrauch: 6,4 Liter
Vmax: 195 km/h
0 auf 100 km/h: 10,2 Sek
Preis ab EUR 32.990,00