Es gibt sie, diese Presseautos, die dich um den kleinen Finger gewickelt haben noch bevor du überhaupt weißt warum.
Ein italienischer Supersportwagen? Ein Brachial-SUV? Ein athletisches Coupé? Weit gefehlt. Es ist der Suzuki Ignis, ein Mini-SUV in herzerfrischendem Rot und mit trendigem LED-Tagfahrlicht, der sich, vorbei an den ganzen hochpreisigen wasweißichwas, in unser Herz geschummelt hat. Ein Lausbua vor dem Herren eben, der aber weit mehr ist als das. Neben seiner öffentlich zur Schau getragenen Niedlichkeit ist der Ignis auch ein ausgereiftes und fortschrittliches Stück Technik.
Das liegt aber nicht daran, dass es ihn auch mit Allrad gäbe. Vielleicht aber am in der Ausstattung „Flash“ serienmäßigen Navi inklusive Rückfahrkamera? Oder sind es die Assistenten für bzw. gegen Müdigkeit, Spur verlassen und Notbremsungen? Bluetooth kanns ja wohl auch nicht sein. Nein, auch wenn dieses Sammelsurium an Nettigkeiten in diesem Segment höchstes Lob verdient. Es ist das neue Mild Hybrid System worauf wir anspielen. Suzuki setzt dem Ganzen noch ein „Smart“ vor und kürzt es mit SHVS ab. Auch recht.
Ja und was macht dieses smarte System? Motorisch gesehen, nichts. Will heißen, der 90 PS starke 4-Zylinder ist in der Hinsicht auf sich alleine gestellt, und weil er auch keinen Turbo besitzt, gilt das gleich doppelt. Andererseits hat er auch nur 865 Kilo zu bewegen, da tun es auch 120 Newtonmeter bei 4.400 Umdrehungen. Tatsächlich sind die Fahrleistungen auch total ausreichend, die homogene Kraftentfaltung und eine gewisse Drehfreude lassen durchaus Fahrspaß aufkommen. Gänge gibt es deren lediglich fünf, einer mehr wäre lediglich ab 140 km/h aufwärts wünschenswert. Also eh fast nie.
Doch zurück zur hybriden Geschichte. Der kleine Akku nutzt die aus der Bremsrekuperation entstehende Energie um damit Standardverbraucher wie Licht, Infotainment oder Klimasteuerung zu versorgen. Und auch das Start-Stop-System, welches übrigens ausgesprochen sanft start-stopt, bekommt etwas davon ab. Der Verbrauchsvorteil soll laut Suzuki bei 0,3 Liter im Schnitt betragen, eine eigene Hybridanzeige bestätigt dies im Wesentlichen. Insgesamt lagen wir bei 5,3 Litern im Schnitt, bei wie gewohnt offensiver Fahrweise.
Gerne auch mit Kind und Kegel. Der Ignis als Mini-SUV bietet für seine Ausmaße geradezu fürstliche Platzverhältnisse. Zumindest gefühlt, in der Praxis wird es auf der Rückbank schon ein wenig eng, konsequenterweise ist auch gar kein 3. Sitzplatz vorhanden. Insgesamt aber wirkt der Ignis auch in diesem Bereich sehr erwachsen, sehr alltagstauglich, sehr super. Das Interieur ist so unjapanisch wie man sich das nur vorstellen kann, Stichwort Life-Style. Weiße Verkleidungen und eine originelle Bedienleiste unter dem Navi erfrischen Geist und Körper, noch dazu wo alles quasi blind zu bedienen ist.
Somit ist der Suzuki Ignis eine glatte Kaufempfehlung. Und wenn wir bis jetzt noch über keine Schwäche geschrieben haben, erwähnen wir zum Schluß den Preis. Der ist mit EUR 16.990,00 nämlich auch keine.
Was er kann:
Freude machen.
Was er nicht kann:
Traurig machen. Obwohl, beim Abschied….
Extralob gibt es:
Ganz klar für das Hybrid-System.
Ändern würden wir:
Eine mehrstufige Sitzheizung wäre nett.
Daten Suzuki Ignis 1,2 SHVS Flash
Motor: 4-Zylinder Benzinmotor
Hubraum: 1.242 ccm
Leistung: 90 PS
Max. Drehmoment: 120 Nm bei 4400 U/min
Testverbrauch: 5,3 Liter
Vmax: 170 km/h
0 auf 100 km/h: 11,8 Sek.
Preis ab EUR 16.990,00