Dem Skoda Karoq kann man viel bescheinigen, aufregendes Styling gehörte bis dato nicht dazu. Mit dem Scout hat sich das geändert.
Der Karoq ist nicht nur ein typisches Kompakt-SUV, er ist auch ein typischer Skoda. Ein Konglomerat aus Talenten, „Simply clever“-Nettigkeiten und schnörkellosem Design. Kritik prallte an dem Bestseller ab wie Gebratenes an einer Teflonschicht. Einziger Nachteil – auch das Auge fand nicht so wirklich etwas, woran es hängen bleiben konnte.
So oder so ähnlich hat das wohl auch Skoda gesehen und mit den beiden neuen Ausstattungslinien „Sportline“ und „Scout“ Abhilfe geschaffen. Wir konnten uns beim besten Willen nicht für ein Modell entscheiden, habe uns vertrauensvoll in die Hände der Presseabteilung begeben. Am Ende des Tages stand ein Karoq 4×4 Scout TDI mit 6-Gang-Schaltgetriebe in Quarz-Grau in der Redaktionsgarage.
Und tatsächlich, das Auge bleibt hängen. Die in Chrom und Silber gehaltenen Karosserieapplikationen und Radhausverkleidungen bilden einen sehr stimmigen Kontrast zum Quarz-Grau Metallic. Noch präsenter sind die optional erhältlichen 19 Zöller namens „Crater“. Auch nicht zu unterschätzen ist die Wirkung der serienmäßige getönten Scheiben, so dass der Karoq Scout in seinem Gesamtbild eher dynamisch als rustikal wirkt.
Das nimmt man gerne mit, im Interieur tut er sich mit den Emotionen dafür eh ein bisschen schwerer. Es gibt zwar auch hier ein paar Reminiszenzen, so ganz können Scout-Sitzbezüge und Pedale mit Edelstahl-Applikationen dem nüchtern gehaltenen Ambiente aber kein Leben einhauchen. Technik-Fans können das eh gleich wieder vergessen, denn volldigitale Armaturen und der große und edel wirkende Touchscreen des „Columbus“-Navis sind eine saftige Spielwiese. Zudem ist die Bedienung rasch durchschaut und erleichtern viele Ablagen den Alltag.
Dieser kann mitunter recht bunt ausfallen. Denn dem „Offroad-Trimm“ liegt handfestes zu Grunde liegt, der Scout verfügt über ein Schlechtwege-Paket und serienmäßigem Allradantrieb. Damit kommt er schon einmal weiter als seine 2WD-Brüder, am Weg zum Pick-nick ins Grüne mit der ganzen Familie samt Hund darf es auch schon einmal ein etwas zerfahrener Feldweg sein. Auf Kosten des Komforts geht das nicht, der Scout kann natürlich auch Asphalt auf eine ordentliche Art und Weise.
Dem Motor ist der Untergrund weitestgehend egal. Im Testwagen verrichtet der 150 PS starke Turbo-Diesel relativ unaufgeregt seine Arbeit. Mit 340 Newtonmetern ordentlich ausgerüstet hat er den relativ leichten Karoq immer im Griff, die Fahrleistungen sind mehr als ausreichend. Über die 6-Gang-Schaltung lässt sich sagen, dass sich nicht viel sagen lässt. Anschlüsse passen, Schaltwege passen. Eine Automatik würde aber noch besser passen, wobei das eher Ansichtssache ist.
Insgesamt ist der Scout eine stimmige und auch schlüssige Bereicherung für das Karoq Port-folio. Er bringt genau das bisschen Emotion mit, dass dem Karoq noch gefehlt hat. Rational war und ist er ja sowieso schon immer unantastbar.
Was er kann: Alles in sich vereinen, was SUV´s so beliebt macht.
Was er nicht kann: Mit seinen Fehlern umgehen. Er hat nämlich keine
Ändern würden wir: Soweit nichts.
Extralob gibt es: Preis-Leistungsverhältnis
Daten Karoq 4×4 Scout TDI
Motor: 4-Zylinder Turbodiesel
Leistung: 150 PS
Max. Drehmoment: 340 Nm bei 1750 U/min
Testverbrauch: 6,7 Liter
Vmax: 205 km/h
0 auf 100 km/h: 9,0 Sek
Preis ab EUR 38.790,00