Mit dem aktuellen Modellwechsel lässt der Skoda Fabia den lockeren Jungspund endgültig hinter sich. Und ganz nebenbei auch die Welt der Kleinwagen.
Dem Fabia geht es dabei wohl so ähnlich wie uns Menschen, hegen wir doch viele Jahre unseres Lebens den Wunsch, endlich erwachsen zu werden. Ohne genau zu wissen, welche Folgen das hat, welche Pflichten es mit sich bringt und wie überhaupt alles an Leichtigkeit verliert. Was oft zur Folge hat, dass wir es eh gern wieder umgekehrt hätten. Das steht aber auf einem anderen Blatt Papier und ist des Fabias Sache nicht. Er ist sich seiner Pflichten durchaus bewusst.
Das muss er auch, denn er macht in Sachen Platzverhältnisse, Technik und nicht zuletzt auch beim Preis einen spürbaren Schritt nach vorne. Auf 30.818,50 EUR belief sich unser Testwagen und zu leicht ertappt man sich beim „Was würde ich um diesen Betrag noch bekommen“-Gedanken. Mit Sicherheit keinen übervoll ausgestatteten topmodernen Ex-Kleinwagen mit sportlichem Touch und edlem Design. Man kann sich einen Skoda Fabia immer noch als Zweitwagen für schnelle Wege zulegen. Muss man aber nicht.
Diese Erkenntnis ergibt sich letztlich ganz einfach von selber, in dem man zum Beispiel einsteigt. Egal ob vorne oder hinten, der Fabia verfügt über ein erstaunlich großzügiges Platzangebot. Auch ganz hinten, 380 bis 1.190 Liter fasst der große und variable Kofferraum. Holt man sich aus der Extraliste noch die klappbare Lehne des Beifahrersitzes und das „Simply Clever“-Paket mit Netzen, Ablagen und Halterungen, stehen Ladeaufgaben Tür und Tor offen
Auch nicht zu übersehen ist das gediegene Interieur mit gefälligen Materialien im sichtbaren Bereich. Die vielfach konfigurierbaren digitalen Anzeigen und der große Touchscreen im 9,2“ Zoll-Format übernehmen den modernen Part, eifrig unterstützt von einem ganzen Sammelsurium an Assistenzsystemen. Sehr viel davon ist in der Extraliste zu finden, was angesichts der günstigen Preise gar nicht einmal so schlimm ist. Der Travel-Assistant beläuft sich auf niedliche 708,48 EUR, beinhaltet aber digitale Instrumente, adaptive Spürführung und selbigen Tempomaten.
Das geht die gesamte Extraliste so, die schicken 17“ Zöller wollen wir mit 527,67 EUR noch erwähnen. Denkt man zurück an den Preis unseres Testwagens lässt sich ein guter Eindruck gewinnen, wie umfangreich die Ausstattung tatsächlich ist. Sicher, seinen Teil zum Preis trägt der 110 PS starke TSI bei. Abgesehen vom „Monte Carlo“ ist der Dreizylinderturbo das Top-Triebwerk im Fabia, dementsprechend auch mit einem DSG kombinierbar. Diesel gibt es übrigens, wie erwartet, keinen mehr.
Wir fuhren den 6-Gang-Handschalter, dem kein Vorwurf zu machen ist. Die Anschlüsse passen perfekt, 200 Newtonmeter und besagte 110 Pferde sorgen für Sprintstärke und starken Durchzug. Fahrdynamisch zeigt sich der Fabia dem gegenüber recht aufgeschlossen, detto die im Dynamic-Paket enthaltenen Sportsitze samt Alupedale. Bei Bedarf steht der TSI aber auch für schaltfaules Fahren. Mit 60 km/h im 6.Gang ist kein Thema, und weil der Fabia jetzt ja erwachsen ist, läuft der Dreizylinder angenehm ruhig. Den Stimmbruch hat er hinter sich.
Echt lässig:
Velvet-Rot Metallic mit schwarzem Dach.
Echt stressig:
Könnte es ab jetzt für den Skoda Scala werden
Echt fett:
Wie günstig die vielen Extras sind.
Echt jetzt:
Das Fragezeichen hinter dem Kombi. Wäre ewig schade.
Daten Skoda Fabia TSI „Style“
Motor: 3-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 110 PS
Max. Drehmoment: 200 Nm / 2000 U.
Testverbrauch: 6,1 Liter
Vmax: 205 km/h
0 auf 100 km/h: 9,7 Sek
Preis ab EUR 21.832,00