Ein Facelift ohne Facelift, dafür ein technisches up-date von der argen Sorte. So hat sich uns das Skoda Enyaq Coupé Jahrgang 2024 präsentiert.
Erfolg ist für manche eine Bürde, One-hit-wonder können davon im wahrsten Sinne des Wortes ein Lied davon singen. Für erfolgreiche Automodelle kann das auch gelten, hat man doch etwas Tolles auf den Asphalt gezaubert und soll das jetzt, weil der Markt das halt so verlangt, noch toppen. Für Skoda ist das weniger ein Problem als Tagesgeschäft, sind ja alles Volltreffer bei denen.
Trotzdem ist Flexibilität von Nöten, die E-Mobilität verschiebt so manche Blickwinkel, auch jene auf die Schwerpunkte bei den Facelifts. „Software vor Hardware“ kann man sagen, und genau das zelebriert das Enyaq Coupé. Äußerlich blieb der große Tscheche praktisch unverändert. Passt eh, mit seiner bulligen Front und der elegant abfallenden Dachlinie ist er eh ein Bild von einem SUV-Coupé. 20 Zöller und Designdetails der Top-Ausstattung „Laurin&Klement“ runden das Ganze ab.
Da sind wir schon mitten drin im neuen Jahrgang, der generell über eine bessere Serienausstattung verfügt. Dank Features wie neuem Infotainmensystem, 19-Zoll Alus, kabelloser Handykopplung, Zwei-Zonen-Klima und vielem mehr ließe es sich schon in der Basisversion gut aushalten. Freilich, wer einmal von L&K gekostet hat, wird ohne sie nicht mehr sein wollen. Matrix-LED, elektrische und klimatisierte Sitze, Soundsystem und Head-up Display sind einfach zu schön um sie zu ignorieren.
Schön wäre auch, wenn dann keine lässigen Extras mehr übrig bleiben würden. Tun sie aber, Wärmepumpe, dynamische Fahrwerksregelung und Progressivlenkung zum Beispiel. Besonders die Wärmepumpe würden wir definitiv als Grundausstattung definieren, immerhin reden wir bei unserem Testwagen, seines Zeichens ein 85x Laurin&Klement, von einem Kaufpreis von 68.850,00 EUR. Viel Geld, eh für viel Auto, dass aber auch spätestens im Winter derartige Features gut brauchen kann.
An sich ist die Reichweite beim Skoda Enyaq Coupé kein großes Thema. Der Akku blieb zwar der Selbe, dank verbessertem Batteriemanagement und der Möglichkeit der Vorkonditionierung sind aber ein paar Kilometer mehr drin. 535 Kilometer lt. WLTP, und weil wir es ja schön warm haben, begannen wir erst nach gut 420 Kilometern via neuem Navi nach einer Ladestation zu suchen, welche die maximale Ladeleistung von 175 kW zu nutzen wusste.
Der Weg dorthin gestaltete sich, wie übrigens alle Wege im Enyaq Coupé, äußerst freudvoll. Skoda hat bei der Motorleistung massiv aufgerüstet, 286 PS hat die neue Basisversion. Ja echt. Von 0 auf 100 km/h geht’s in kurzweiligen 6,6 Sekunden, dank Allrad auch ohne Reibungsverlust. Damit ist der Tscheche souverän unterwegs, wer es lieber brachial hat, kann sich den auf 340 PS erstarkten „RS“ zu Gemüte führen.
Eher eine Geschmacksfrage, preislich liegen die Enyaq Coupe´s alle auf Augenhöhe, was der Eine sportlicher ist, ist der Andere luxuriöser. Nur die Basisversion ist mit 56.490,00 EUR spürbar günstiger. Für alle, denen ein „6er“ vorne zu viel ist.
Echt lässig:
Die optische Wucht.
Echt stressig:
Das der Fonttriebler die selbe Leistung und mehr Reichweite hat. Welchen nehmen?
Echt fett:
Das Sammelsurium an „Simply Clever“-Ideen.
Echt schade:
Dass kaum jemandem auffällt, dass Skoda am Weg zur Premiummarke ist.
Daten Skoda Enyaq Coupé 85x L&K
Motor: 77,0 kWh Lithium-Ionen-Batterie (Netto)
Leistung: 286 PS
Reichweite: ca. 450 km
Vmax: 180 km/h
0 auf 100 km/h: 6,6 Sek
Preis ab 68.850,00 EUR