Der Seat Mii bekam ein Facelift, welches wir eher als Wiedergeburt bezeichnen würden. Benziner raus, Batterie rein, so leicht kann E-Mobilität sein. Der kleine Spanier war zuletzt am absteigenden Ast, stand quasi vor dem Aus.
So wie allen City-Flöhen machten ihm vor allem Grenzwerte beim CO2-Ausstoß und drohende Strafzahlungen nach Brüssel das Leben schwer. Die Absurdität, dass schwere Plug-in Hybride in dem Kontext besser gestellt sind als Kleinstwagen, schreit gen Himmel. Das nur am Rande. Seat jedenfalls entschied sich aus der Not eine Tugend zu machen und verwandelte den Seat Mii zu einem der aktuell spannendsten Elektroautos.
Den Mii dabei angesichts der von Seat angekündigten Elektrooffensive als Lückenbüßer abzutun wäre ein großer Fehler. Der sympathische Zwerg hat und wird seine Daseinsberechtigung auch neben Seat el-Born und Konsorten haben. Am wenigsten wird das am Design liegen. Sagen wir so, wer seine Affinität zur Umwelt gerne zur Schau tragen möchte, wird sich im Mii weniger finden. Der electric lässt sich vom fossilen Bruder lediglich durch einige Schriftzüge und neue Felgen unterscheiden. Heißt im Umkehrschluss, Freude des Understatements werden den Seat lieben.
Auch das Interieur spiegelt den hohen Techniklevel des Mii nur bedingt wieder. Also eigentlich gar nicht, wir sagen nur Baujahr 2012. Heißt aber auch, überraschend gute Platzverhältnisse, klare Bedienstruktur, keine Spielerein, keine Rätsel. Und das Jahr 2020 kann man sich via Smartphone, DriveMii-App und Seat Connect in das Auto holen. Auf diese Art lassen sich Restreichweite abrufen, Heizung programmieren oder Ladevorgang planen. Ein schöner Beweis dafür, dass die Aktualität eines Autos weniger über die Hardware als über die Software definiert wird.
Somit ist und bleibt der Seat Mii auch als electric ein Sympathieträger. Und da haben wir seine beiden größten Stärken noch gar nicht benannt: Antrieb und Preis. Zuerst zum Antrieb: Die Batterie fasst 32,2 kWh, in Anbetracht von Gewicht und „Größe“ des Mii ein Idealwert. Laut WLTP-Zyklus sind damit rund 250 Kilometer an Reichweite drin, wir schafften unter dem Motto „Summer in the city“ sogar über 300 Kilometer. 83 PS und 212 Newtonmeter reichen auch völlig für freche Ampelstarts und freudige Zwischensprints, mit Überland und Autobahn macht man dem Mii eletric eher weniger Freude.
An Ladeleistung schafft der Mii 7,2 kW und ist in vier Stunden voll, nach einer Stunde auf 80% ist man beim Gleichstromladen. Damit näher sich der Seat genau dem, was E-Mobilität in unseren Köpfen eigentlich von Anfang an war. Und das sind bestimmt keine Riesen-SUV´s mit 400 PS und Akkus im XXL-Format. Zudem ist der Mii electric auch ein echter Preisbrecher. Ganz aktuell wurde der Förderbetrag noch erhöht, so dass der Kaufpreis inklusive aller Seat-Boni aus dem Stand auf EUR 14.090,00 purzelt. Seat legt mit einer ÖBB-Jahreskarte für die große Reise sogar noch ein Zuckerl drauf. So geht Mobilität anno 2020.
Was er kann:
Eine winwin-Situation für alle sein.
Was er nicht kann:
An allen Ecken sein Alter kaschieren.
Ändern würden wir:
Seat hat schon alles geändert.
Extralob gibt es:
Leistbare E-Mobilität mit 5 Jahren Garantie.
Daten Seat Mii electric +
Motor: 32,2 kWh Lithium-Ionen-Batterie
Leistung: 83 PS
Max. Drehmoment: 212 Nm
Reichweite: ca. 300 km
Vmax: 130 km/h
0 auf 100 km/h: 12,3 Sek
Preis ab EUR 21.990,00 (exkl. Förderung&Seat-Boni)