Der November 2018 beschert uns spätsommerliche Temperaturen und irgendwie haben wir noch nicht genug von Italien. Was also spricht gegen eine Überquerung des Alpenhauptkamms? Eigentlich gar nix!
Das passende Fahrzeug ist schnell gefunden – Seat Austria stellt uns spontan einen “Panther-schwarzen” Ateca 1.0 TSI vor die Haustüre. “Style” Ausstattung plus Alcantara Paket, Digitales Info Display und Österreich Paket inklusive Navi sowie das Winter Paket an Bord – also sehr gute mehrheitstaugliche Ausstattung. Ergibt einen Abhof-Preis von erschwinglichen 30.500 Euronen.
Das Spannendste an diesem Fahrzeug ist dabei die Motorisierung. Diese stellt nämlich den Einstieg in die Ateca-Welt dar und verblüfft mit lediglich drei Zylindern – jeder der drei nur ein bescheidenes Seiderl groß. Ergibt 999 Kubikzentimeter. Dank Turboaufladung liefert das Aggregat 115 Benzin-PS und immerhin 200 Newtonmeter Drehmoment über ein Sechsgang-Schaltgetriebe an die Vorderräder. Ob’s reichen wird, wird sich am Ende unserer Reise zeigen – schließlich ist der Seat Ateca nicht gerade klein geraten.
Wir visieren Triest an – gute 550 Kilometer über die Tauernautobahn, das Kanaltal und an der Adria entlang liegen vor uns.
Hemmschwellen beim Packen des Reisegepäcks gibt’s bei uns traditionell nicht.
Vier Personen benötigen schon tradtionell den ganzen Kofferraum – egal wie groß er ausfällt. Dieser hier lässt sich dank angenehmer Höhe (versenkbarer Ladeboden!) perfekt mit Koffern und Trolleys befüllen. Dazu kommt noch der Kindersitz hinten und ein ordentliches Verpflegungspaket in Form von Getränken und Jausensemmeln. Dass der Ateca nach einem veritablen Shoppingrausch noch mit Schuhschachteln und Einkaufstaschen komplett ausgereizt werden wird, verdrängen wir jetzt noch tunlichst.
Rauf auf die Autobahn. Schon am Beschleunigungsstreifen fällt der ordentliche Durchzug und das angenehm niedrige Geräuschniveau im Seat Ateca auf. Dank toll schaltbarem Getriebe sind wir bald im sechsten Gang angelangt. Die Schaltempfehlung im Digital-Display fördert dabei rasche Gangwechsel. Der tapfere Sprudler vorne unter der Motorhaube macht seine Sache wirklich ausgezeichnet. Schnell sind wir auf Autobahntempo – dank Abstandstempomat klinken wir uns in den locker fließenden Verkehr ein und legen so die ersten zweihundert Kilometer völlig entspannt zurück.
Zeit sich dem Ateca-Interieur zu widmen. Das neue digitale Kombiinstrument glänzt mit vielerlei Einstellmöglichkeiten – bleibt aber dabei immer vorbildlich übersichtlich. Zusammen mit dem großen Touchscreen oberhalb der Mittelkonsole hat man alle Informationen immer tadellos im Blick. Das angenehm schlanke Lederlenkrad liegt super in den Händen – die Bedienung funktioniert leichtgängig aber dennoch hochpräzise. Jetzt nach den ersten zweihundert Kilometern macht sich auch die feine Langstreckentauglichkeit der Sitze bemerkbar. Dank Alcantara-Bezug sehen sie auch noch edel aus.
Solange man sich gesetzestreu – also um die 130 km/h – fortbewegt schlägt sich auch der 1.0 TSI im Seat Ateca tapfer.
Sogar beim Hochbeschleunigen nach Baustellendurchfahrten schreit der Ateca nicht nach einem niedrigerem Gang. Lediglich im gebirgigem Terrain rund um die Salzburger Tauern geht dem kleinen Dreizylinder leicht die Puste aus. Aber alles im vertretbaren Rahmen – vor allem wenn man bedenkt, dass das Auto vollbeladen ist. Auch beim Benzinkonsum schwächelt der Seat Ateca nicht: 6,5 Liter Super im Schnitt können sich absolut sehen lassen.
Wir passieren die Grenze nach Italien und Regen setzt ein. Dieser geht alsbald in monsumartige Schütterei über und schwemmt uns Richtung Udine. Unsere schlechtwetterbedingte Flucht ins Schuhgeschäft lässt uns die Packqualitäten des Ateca weiter austesten. Unglaublich wieviele Schuhschachteln in dieses Auto reinpassen, wenn man nur will.
Wir laufen in Triest ein und die Sonne kommt raus.
Unser Seat Ateca hat sich eine Tiefgaragen-Pause verdient, während wir uns dem Dolce Vita in Triest hingeben. Mittlerweile zeigt das Termometer schon wieder satte zwanzig Grad im Schatten an. Cappuccini und Pizze werden im Freien konsumiert und auch der Ausflug ins nahe Schloss Miramare verläuft trocken und sonnig.
Vor der Heimfahrt werden dann auch die ausladenden Schuhschachteln entsorgt. Alles findet wieder locker seinen Platz im Auto. Die Heimfahrt geht trocken und flott über die Bühne. Wir haben uns inzwischen total an den Seat Ateca gewöhnt – auch die kleine TSI-Motorisierung lässt kaum Wünsche offen. Mehr braucht eigentlich kein Mensch. Zumindest kein vernünftiger.