Es ist nicht zwingend positiv, wenn ein Auto von allem ein bisschen kann. Na Gott sei Dank kann der Captur von allem ein bisschen viel. Was ihn dabei so überaus sympathisch macht – er posaunt es nicht heraus. Auf einer Testfahrt in das Falkensteiner Schladming haben wir uns etwas besser kennen gelernt.
Okay, das in schwarz gehaltene Dach mit „Black Pearl“ zu benennen ist etwas dick aufgetragen. Vielleicht wollte man damit auch nur der Tatsache Nachdruck verleihen, dass der Capture sich nicht damit zufrieden gibt, als schlankes City-SUV sowieso am Puls der Zeit zu liegen. Sondern dass er seine Modernität auch über fesche Details erreicht, wie zum Beispiel einem farblich abgegrenzten Dach.
Modern und fesch sind aber nicht nur die Details, es ist der Captur als Ganzes. Mit einem satten Plus von 11 Zentimeter in der Länge hat der Renault den Hauch von Niedlichkeit seines Vorgängers abgestreift. Er wurde quasi zum Wohle seiner Insassen ordentlich auftrainiert, was Selbige in Form der wirklich tollen Platzverhältnisse schnell bemerken.
Mit der variablen und verschiebbaren Rückbank setzt der Capture einen genialen Glanzpunkt, zumal das Kofferraumvolumen selbst bei maximaler Beinfreiheit noch immer 422 Liter fasst. Im Umkehrfall sind es Recht schnell bekommt man eine Ahnung, warum dieses Segment so boomt und warum der Capture dabei einer der Top-Seller ist. Er hat Antworten auf alle Fragen, solang darin nichts mit „Allrad“ zu tun hat. Hätten wir auch nicht erwartet, weil City SUV. Andererseits ist er mit seinem 130 PS starken Turbo-Benziner samt Siebengang-DSG für weitaus höhere Aufgaben bestens gerüstet. Urlaub in Österreich zum Beispiel, gerne auch mit Pässen und bei voller Besetzung.
Dank 240 Newtonmeter und der souveränen Automatik hat der Antrieb mit dem Capture leichtes Spiel, lediglich das Anfahren bei aktiviertem Start/Stopp läuft etwas holprig. Erst einmal in Fahrt läuft die Sache wie geschmiert. Bzw. nicht, eh klar liegt der Captur sicher und ruhig am Asphalt, lässt so viel Kurve zu wie man das in einem Captur eben braucht, lenkt präzise, federt kommod. Von City bis Autobahn macht er eine gute Figur, seine etwas stämmigere Figur, die Renault-typische Formensprache und die markanten LED´s in C-Form ergeben eine ausgewogene Mischung aus unauffälliger Freundlichkeit.
Davon ist auch das Interieur gar nicht so weit entfernt, zumindest was das Thema
Freundlichkeit betrifft. Der (optionale) 9,3“ Zoll Touchscreen ist alles andere als
unauffällig, zudem dank einzelner Kacheln auch lässig zum Bedienen. Zur Klimasteuerung gibt es extragroße Drehräder, optisch kein Bringer, haptisch aber fein und unschlagbar in Sachen Handling. Patzer sucht man hier vergebens, selbst der etwas schrullig wirkende und altbekannte Audio-Bediensatellit geht einem rasch ins Blut über.
In Summe kann man sagen, der Renault Capture ist ein ideales Beispiel für leistbares Fahren ohne auch nur einen Hauch von Verzicht was Leistung, Platz, Qualität oder technisches know-how betrifft. Die „Intens“-Ausstattung unseres Probanden ist dabei eine ausbaufähige Basis für etwas Luxus, bis hin zu Leder,BOSE-Sound und breitem Assistenzaufkommen. Der Ab Preis von EUR 26.590,00 lädt förmlich dazu ein.
Was er kann:
Mac Gyver´s Dienstwagen sein.
Was er nicht kann:
Den Puls beschleunigen.
Ändern würden wir:
Nicht über das Start/Stopp ärgern. Eher deaktivieren.
Extralob gibt es:
Rutschfeste Ablagen. Maximale Flexibilität.
Daten Renaul Captur Intens TCE 130 EDCMotor: 4-Zylinder Turbobenziner
Leistung: 130 PS
Max. Drehmoment: 240 Nm/1600 U.min.
Testverbrauch: 6,8 Liter
Vmax: 193 km/h
0 auf 100 km/h: 9,6 Sek
Preis ab EUR 26.590,00